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Syrien: Kerry nennt Bomben auf Rebellen "kontraproduktiv"


Russische Luftangriffe
Carter: Russland "gießt Öl ins Feuer"

Von ap, dpa
30.09.2015Lesedauer: 2 Min.
Amateuraufnahmen sollen die russischen Luftangriffe zeigen.Vergrößern des BildesAmateuraufnahmen sollen die russischen Luftangriffe zeigen. (Quelle: AP/Homs Media Centre)
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Russland

Damit würde Russland "Öl ins Feuer gießen" anstatt zu einer Lösung des Konflikts beizutragen, sagte US-Verteidigungsminister Ash Carter,

Russland lässt Lage eskalieren

Carter bezweifelt, dass Russland vom IS kontrollierte Gebiete angegriffen hat. "Es scheint, dass sie in Gegenden waren, wo vermutlich keine IS-Kräfte waren", sagte Carter. Russlands erklärter Kampf gegen den IS und die gleichzeitige Unterstützung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad drohe die Lage eskalieren zu lassen. Russland "gießt Öl ins Feuer", sagte Carter.

US-Außenminister John Kerry sagte, die Vereinigten Staaten hätten "ernste Bedenken", wenn Russland Angriffe gegen andere Gruppen als den IS oder Ableger von Al-Kaida führen würde. Solche Bombardements wären "kontraproduktiv". Darüber hinaus würden sie Russlands "ernsthafte Absichten" beim Kampf gegen die Dschihadisten in Frage stellen.

Steinmeier verlangt Aufklärung

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verlangte von Moskau schnellstmögliche Aufklärung über die tatsächlichen Ziele der Angriffe.

"Bisher haben wir keine wirklich belastbaren Hinweise über Ziele und Methoden dieser Luftschläge", sagte Steinmeier. Putin müsse schon aus eigenem Interesse "jetzt schnellstmöglich selbst für Aufklärung sorgen".

"Kampfansage an alle Rebellen"

Sehr scharfe Worte fand der Russlandbeauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler: Die Luftangriffe seien "eine Kampfansage an alle Rebellen, auch wenn der russische Präsident Wladimir Putin sein Eingreifen weiterhin als Kampf gegen den Terror verkaufen wird", sagte Erler dem Online-Portal "Huffington Post".

Ein hochrangiger Mitarbeiter der Nato nannte eine mögliche russische Unterstützung für Syriens Machthaber Baschar al-Assad "nicht konstruktiv", da er "Teil des Problems" sei.

Das Weiße Haus bezeichnete es als "noch zu früh, um zu bewerten, welche Ziele die Russen anvisiert und getroffen haben".

Kreml: nur IS-Stellungen bombardiert

Unterdessen hat Moskau nach eigenen Angaben insgesamt 20 Luftangriffe auf IS-Stellungen geflogen. Acht strategische Ziele seien bombardiert worden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow vom Verteidigungsministerium der Agentur Interfax zufolge. Dabei seien Munitionsdepots und Treibstofflager sowie Kommandostellen im Gebirge vollständig zerstört worden, heißt es.

"Alle Attacken wurden nach den Daten der syrischen Armee durchgeführt", sagte Konaschenkow. Ziele in der Nähe von "zivilen Objekten" seien nicht angegriffen worden. Das Ministerium habe Videobilder des Einsatzes veröffentlicht, teilte der Generalmajor mit.

Syrische Regierung bedankt sich bei Moskau

Die syrische Regierung hat das militärische Eingreifen Russlands im eigenen Land begrüßt. "Wir unterstützen und bedanken uns für die Initiative von Russlands Präsident Wladimir Putin", sagte der syrische Außenminister Walid Al-Muallem. Er rief die Länder der Region auf, sich der russischen Koalition anzuschließen. Russland ist ein Verbündeter des syrischen Machthabers Baschar al-Assad.

Scharfe Kritik übte al-Muallem am militärischen Engagement der USA. Seit dem Beginn des US-Einsatzes habe der IS weiter an Macht gewonnen, auch weil er von Ländern wie der Türkei, Saudi Arabien, Jordanien, Katar "und anderen westlichen Ländern, die Sie kennen" unterstützt werde. Die Militärschläge Frankreichs und Großbritanniens seien eine "abscheuliche Aggression gegen die Souveränität Syriens".

Russische Soldaten bereits in Syrien

Russland hatte in den vergangenen Wochen seine Militärpräsenz in Syrien massiv verstärkt. Neben Panzern, Kampfflugzeugen und Drohnen sollen auch mindestens 500 Soldaten dort stationiert worden sein. Am Mittwoch flog die russische Luftwaffe erste Angriffe. Die USA bekämpfen bereits seit gut einem Jahr gemeinsam mit Verbündeten die Dschihadisten aus der Luft.

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