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Westmächte bereiten Kampfeinsatz in Libyen vor


Gegen Islamisten
Westmächte bereiten Kampfeinsatz in Libyen vor

Von dpa
29.01.2016Lesedauer: 2 Min.
F-15-Kampfflugzeug der US-Airforce in Italien: Von dort aus sollen IS-Gebiete in Libyen angegriffen werden.Vergrößern des BildesF-15-Kampfflugzeug der US-Airforce in Italien: Von dort aus sollen IS-Gebiete in Libyen angegriffen werden. (Quelle: ap-bilder)
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Westliche Militärmächte bereiten sich vorsorglich auf einen Militäreinsatz gegen Islamisten in Libyen vor - zusätzlich zu den Einsätzen in Syrien, dem Irak und in Mali. Die Allianz befürchtet, dass die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) Ölregionen wie Adschdabija südlich von Bengasi erobern und ihr Machtgebiet nach Süden über die Landesgrenze hinaus ausdehnen könnte.

Nach Informationen französischer und britischer Medien planen die USA, Frankreich und Großbritannien bereits seit Monaten einen Luftkrieg in Libyen gegen den dortigen IS-Ableger. Die Aufklärung erfolge bereits mit Satelliten, Drohnen und bemannten Flugzeugen. So sollen bereits im November 2015 Rafale des französischen Flugzeugträgers "Charles de Gaulle" auf dem Weg zum Syrien-Einsatz über Libyen Aufklärungseinsätze geflogen haben.

Auch Deutschland könnte mit von der Partie sein und mit der Ausbildung libyscher Kampftruppen im Nachbarland Tunesien sowie mit Aufklärung beitragen. Der Bundesnachrichtendienst (BND) nutzt bereits die Abhörstation im bayerischen Bad Aibling für die Überwachung des Internetverkehrs aus Libyen. Er gibt Daten auch an den US-Geheimdienst NSA weiter. Unklar ist, ob auch die Korvette "Ludwigshafen am Rhein" helfen könnte, die bis Ende April vor der libyschen Küste an der Mission "Eunavfor Med" teilnehmen soll. Die Korvette verfügt über Instrumente zum Abhören, Aufklären und Stören feindlicher Kommunikation.

Nach Informationen des "Spiegels" soll die Bundeswehr in Tunesien mit 150 bis 200 Soldaten libysche Truppen gegen den IS ausbilden. Das könnte in Kooperation mit Italien geschehen, das eine Gefährdung durch den IS an seiner Südgrenze fürchtet. Berlin hatte Tunesien bereits im Juli 2015 Militärhilfen zugesagt. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nannte damals militärische Ausrüstung, Hilfe bei der Sicherung der 600 Kilometer langen Risikogrenze zu Libyen und die Ausbildung tunesischer Soldaten.

IS wird schon in Libyen bekämpft

Amerikanische und algerische Kommandotrupps sollen in Libyen bereits mehrfach vergeblich versucht haben, IS-Führer zu fangen oder zu töten. Der britische "Guardian" berichtete am 19. Dezember, dass 20 bis 30 auf der italienischen Insel Pantelleria stationierte US-Soldaten bei Sabratha im Einsatz gewesen seien. Sie wurden auf dem westlibyschen Fliegerhorst Wattija fotografiert.

Als Voraussetzung für einen offiziellen Kriegseinsatz gilt die Hilfsanforderung einer anerkannten libyschen Regierung. Die Bemühungen um eine Einheitsregierung des in Machtzonen verfeindeter Milizen zerfallenen Staates scheitern jedoch bisher an Widersachern in beiden konkurrierenden Regierungen und Parlamenten in Tobruk und Tripolis. Unklar ist auch noch, wie man den Erfolg einer Militärkampagne nachhaltig sichern könnte.

Angriffe von Sizilien und Zypern aus

Bei einem Bombenkrieg würden die USA in Italien stationierte F-15 einsetzen. P-3-Aufklärer und Drohnen würden von Sigonella auf Sizilien aus starten. Britische Tornados sind auf Zypern stationiert - sie müssten in der Luft betankt werden.

Der IS hat nach eigenen Angaben den "Emir" Abu al-Katani nach Libyen geschickt. Er soll dort französischen Berichten zufolge zum Kalifen Nordafrikas ausgerufen werden. Unklar ist, wie viele Kämpfer der IS in Libyen aufbieten kann. Rund 3000 Mann sollen vor Ort sein, um Kämpfer anzuwerben und auszubilden. Das Rekrutierungspotenzial wird von Experten auf ein Vielfaches geschätzt.

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