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G7-Nationen bleiben bei Flüchtlingskrise untätig


"Eine der größten Enttäuschungen"
G7-Nationen bleiben bei Flüchtlingskrise untätig

Von dpa
Aktualisiert am 27.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Hilfsorganisationen berichten von immer überfüllteren und Flüchtlingsbooten auf dem Mittelmeer. Häufig handelt es sich nur um Schlauchboote. (Archiv)Vergrößern des BildesHilfsorganisationen berichten von immer überfüllteren und Flüchtlingsbooten auf dem Mittelmeer. Häufig handelt es sich nur um Schlauchboote. (Archiv) (Quelle: Ong Sos Mediterranee/EPA/dpa-bilder)
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G7-Gastgeber Italien hatte Sizilien extra als Ort für den Gipfel ausgewählt, um auf die Flüchtlingskrise hinzuweisen. Doch statt Lösungen zu finden, herrscht beim G7-Gipfel Stillstand. Vertreter von Hilforganisationen sprechen von einem Desaster.

"Der Skandal des Gipfels ist, dass die G7-Führer direkt hier nach Sizilien ans Meer kommen, wo 1400 Menschen allein seit Jahresanfang ertrunken sind, und nichts ernsthaft dagegen tun", sagte Edmund Cairns von Oxfam.

Es müsse mehr Hilfe für Flüchtlinge geben und mehr Unterstützung für Entwicklungsländer, die allein 90 Prozent von ihnen beherbergten. Auch müsse es sichere Wege für Zuwanderer geben. Es sei "eine der größten Enttäuschungen des Gipfels", dass Italien mit seinem Plan für einen geordneten Umgang mit den Flüchtlingen am Widerstand der USA gescheitert sei.

Der Gastgeber habe die Welt daran erinnern wollen, dass Zuwanderer auch Vorteile für die Länder brächten, die sie aufnehmen. "Das scheint völlig vergessen worden zu sein."

Währenddessen verhinderte US-Präsident Trump einen umfassenden Plan zur Bewältigung der Krise und brüskierte damit den Gastgeber.

Im Abschlusskommuniqué wird auf Forderung der USA nur ein kurzer Passus zu Flüchtlingen aufgenommen, der Sicherheitsfragen hervorhebt. "Wir bestätigen die souveränen Rechte der Staaten, ihre Grenzen zu kontrollieren und klare Grenzen für die Zuwanderung zu setzen", heißt es in dem Entwurf.

G7-Treffen behindert Rettungsaktionen

Wegen des Gipfels auf Sizilien mussten überladene Schiffe mit geretteten Migranten tagelang auf See bleiben. Das berichteten die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen (MsF) und MOAS.

MsF hatte am Donnerstag fast 1500 Menschen auf einem Schiff geborgen, das nach Angaben der Seenotretter eigentlich nur für 600 Platz hat. Unter ihnen waren 45 Kinder. Da Boote mit Flüchtlingen während des Gipfels der 7 großen Industriestaaten aus Sicherheitsgründen nicht in Sizilien anlegen durften, musste das Schiff bis nach Neapel fahren.

Nur Mini-Konsens zur Flüchtlingsthematik auf Gipfel erwartet

Unter den Geretteten war auch ein nur eine Woche altes Baby. Es sei inakzeptabel, dass wegen des Treffens der Politiker das Leben so vieler Menschen gefährdet werde, heißt es in einer Mitteilung.

Auch ein Schiff der Hilfsorganisation MOAS musste mit rund 560 Menschen an Bord einen Umweg fahren. Das Schiff sei so voll wie selten gewesen, twitterte MOAS. Es sei in Crotone in Kalabrien gelandet - mit 34 Leichen an Bord, die bei einem Unglück letzter Woche aus dem Meer geborgen worden waren.

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