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Streit um Tempelberg: Israel baut Metalldetektoren ab


Israel gibt im Streit um Tempelberg nach

ap, dpa, dru

25.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Polizisten entfernen Metalldetektoren in der Altstadt von Jerusalem nahe des Tempelbergs.Vergrößern des BildesPolizisten entfernen Metalldetektoren in der Altstadt von Jerusalem nahe des Tempelbergs. (Quelle: Mahmoud Illean/AP/dpa-bilder)
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Nach Tagen wachsender Spannungen und Krawalle lenkt Israel ein: Am frühen Dienstagmorgen begannen Einsatzkräfte mit dem Abbau der umstrittenen Metalldetektoren an den Zugängen zum Tempelberg.

Fotos aus der Nacht zeigten Einsatzkräfte der Polizei am Löwentor zur Jerusalemer Altstadt bei der Demontage der Kontrollgeräte. Zuvor hatte das israelische Sicherheitskabinett bekannt gegeben, die Detektoren durch eine "ausgefeiltere Technologie" zu ersetzen. Das Kabinett habe eine entsprechende Empfehlung aller Sicherheitsinstitutionen akzeptiert.

Mit der Maßnahme solle die Sicherheit von Besuchern und Gläubigen an den heiligen Stätten und in der Altstadt von Jerusalem gewährleistet werden, hieß es. Bis neue Kontrollfunktionen eingerichtet seien, werde die Zahl der Polizeikräfte erhöht.

Die Zeitung "Haaretz" berichtet unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, die Regierung wolle die Metalldetektoren durch "fortschrittliche technologische Hilfsmittel" ersetzen. In Zukunft würden hochauflösende Kameras eingesetzt, die versteckte Gegenstände aufspüren können. So werde eine "kluge Überprüfung" überall in der Altstadt Jerusalems möglich, um die Sicherheit der Besucher auf dem Gelände des Tempelbergs zu gewährleisten.

Detektoren waren Reaktion auf Mord an Polizisten

Die umstrittenen Metalldetektoren waren installiert worden, nachdem Bewaffnete Mitte Juli am Tempelberg zwei israelische Polizisten getötet hatten. Die Einrichtung der Kontrollgeräte führte zu Empörung unter Palästinensern und Muslimen weltweit. Sie kritisierten, mit der Installation wolle Israel die Kontrolle über den Berg an sich ziehen.

Juden verehren den Tempelberg, weil dort in der Antike der jüdische Tempel gestanden haben soll. Muslimen ist er als Edles Heiligtum mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee neben Mekka und Medina von zentraler Bedeutung für ihren Glauben.

Israel und Jordanien legen Streit bei

Nur wenige Stunden zuvor konnten Israel und Jordanien am Montag einen diplomatischen Konflikt beilegen: Ein Jordanier hatte am Sonntag einen israelischen Sicherheitsmann in der Botschaft von Amman mit einem Schraubenzieher angegriffen und verletzt. Der Sicherheitsmann erschoss daraufhin den Jordanier und einen Unbeteiligten. Jordanien blockierte anschließend die Ausreise des Wachmannes, was zu diplomatischen Verstimmungen führte.

Auch der jordanische König Abdullah II. hatte in einem Telefonat mit Netanjahu auf eine sofortige Lösung gedrängt, wie die Nachrichtenagentur Petra berichtete. Die von Israel getroffenen Maßnahmen müssten rückgängig gemacht und der Tempelberg frei für Betende zugänglich sein, forderte der König Jordaniens, das Hüter der heiligen Stätte ist.

Warnungen vor Eskalation der Gewalt

Der UN-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Nicolaj Mladenow, hatte gewarnt, die Tempelberg-Krise habe das Potenzial, den politischen Streit zwischen Israelis und Palästinensern auf eine religiöse Ebene zu heben, von der weltweit Millionen oder gar Milliarden Menschen betroffen sein könnten.

Die israelische Ex-Außenministerin Zipi Livni hielt einen religiösen Krieg Israels mit der muslimischen Welt für möglich. "Wir sind einen Schritt entfernt davon, unseren Konflikt mit den Palästinensern und unsere Zusammenarbeit mit Jordanien und anderen sunnitischen Nationen in ein panmuslimisches Ereignis gegen den Staat Israel zu verwandeln", sagte sie dem israelischen Armee-Radio.

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