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"Irma" fordert in Georgia erstes Todesopfer


Tropensturm über den Südstaaten
"Irma" fordert in Georgia erstes Todesopfer

Von dpa
Aktualisiert am 11.09.2017Lesedauer: 4 Min.
Hurrikan "Irma"Vergrößern des BildesHurrikan "Irma" (Quelle: Wilfredo Lee/ap-bilder)
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"Irma" war wie eine Sintflut für ganz Florida – jetzt kostete der Sturm im US-Bundesstaat Georgia ein Menschenleben.

Der Todesfall habe sich im Bezirk Worth ereignet, sagte Catherine Howden, Sprecherin der Notfallmanagementagentur, am Montag. Sie nannte keine Details.

Der Bezirk befindet sich im Südwesten von Georgia. Irma richtete mittlerweile in weiten Teilen des Bundesstaats Schäden an. Die Ausläufer des Sturms waren mehr als 640 Kilometer vom Zentrum entfernt zu spüren. An der Küste wurden Wohngegenden überschwemmt und im Hinterland fielen Bäume auf Häuser.

Mit Urgewalt war Hurrikan "Irma" bereits über Florida hinweggezogen und hatte schwere Überflutungen mit sich gebracht. Der Sturm riss in vielen Teilen des US-Bundesstaates Dächer von Häusern und kappte Stromleitungen. Es gab Berichte über Plünderungen und Einbrüche. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben.

Nach Angaben des Katastrophenschutzes waren am Montag 5,8 Millionen Haushalte in Florida von der Stromversorgung abgeschnitten – mehr als die Hälfte (58 Prozent) aller Haushalte in dem Bundesstaat.

Nach dem Sturm ist vor dem Aufräumen: Wie groß die Schäden am Ende sein werden, ist noch völlig unklar - es wird aber wohl um viele Milliarden US-Dollar gehen. "Irma" war so groß, dass sie die gesamte Halbinsel überdeckte.

Der Hurrikan wird nach Einschätzung der Risikospezialisten von AIR Worldwide Schäden im zweistelligen Milliardenbereich hinterlassen. In den USA dürften sich die versicherten Schäden auf 20 bis 40 Milliarden US-Dollar (17 bis 33 Milliarden Euro) belaufen, teilte AIR Worldwide am Montag mit. Am Samstag hatten die Experten noch versicherte Schäden von 15 bis 50 Milliarden Dollar für möglich gehalten. Hinzu kämen 5 bis 15 Milliarden auf mehreren karibischen Inseln.

Am Montag richteten sich einmal mehr bange Blicke an die Ostküste Floridas und die weiter nördlich gelegenen Küsten Georgias und South Carolinas. Mittlerweile zum tropischen Sturm herabgestuft, drückte "Irma" Wassermassen hüfthoch in die Stadt Jacksonville und bedrohte auch Orte wie Savannah oder Charleston.

"Irma" wird über Land immer schwächer

Das Hurrikanzentrum berichtete, "Irma" werde bis Dienstag mit 30 Kilometern pro Stunde Richtung Georgia ziehen und am Dienstag Alabama erreichen. Dort wird sich der Sturm weiter abschwächen. Über Festland verlieren Hurrikane Energie. Das Hurrikanzentrum stuft den Sturm dann offiziell herunter.

US-Medien schilderten aus mehreren Städten an der Ostküste Floridas Überfälle, viele der Täter seien bewaffnet. Die Polizei von Miami meldete 28 Festnahmen von mutmaßlichen Plünderern. Der umliegende Bezirk hatte eine Ausgangssperre bis 7.00 Uhr Ortszeit verhängt. In der Stadt Weston wurde nach Angaben verschiedener lokaler Medien ein 17 Jahre alter Dieb von einem Sicherheitsbeamten angeschossen.

Wassermassen in Miami

In Miami wälzten sich Wassermassen durch die Altstadt und das Bankenviertel. Auf Bildern und Videos war zu sehen, wie der Sturm das Wasser in die Stadt drückte und große Straßen zu reißenden Flüssen machte. Auch aus der zentral gelegenen Großstadt Orlando berichteten lokale Medien und Augenzeugen auf Twitter von hüfthohem Wasser.

Vor "Irmas" Eintreffen waren mehr als 6,5 Millionen Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen und sich vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen. Es war eine der größten Evakuierungsaktionen in der Geschichte der USA.

Pfad der Zerstörung

In 64 der 67 Bezirke Floridas waren insgesamt 573 Notunterkünfte eingerichtet worden. Dort hatten mehr als 155.000 Menschen ausgeharrt. Sie begannen am Montag, Schulen, Kirchen und Sportarenen zu verlassen und sich auf den Weg nach Hause zu machen.

"Irma" hatte am Sonntag die Südspitze Floridas mit der zweithöchsten Stufe 4 erreicht. Es wurden Böen von bis zu 229 Stundenkilometern gemessen. Der Hurrikan hatte zuvor Kuba und andere Teile der Karibik heimgesucht.

Aufs Schlimmste vorbereitet

Während "Irma" an der Atlantikküste für Überschwemmungen sorgte, ging das Wasser an der Golfküste im Westen zunächst eindrucksvoll zurück. Die Meteorologen warnten aber eindringlich, dass das Wasser in einer Welle zurückkommen werde, nachdem das Auge des Wirbelsturms durchgezogen sei.

Die verbliebenen Menschen am Golf hatten sich auf Sturmfluten von bis zu 4,5 Metern Höhe vorbereitet. "Jeder hat einen Plan, bis er einen Schlag ins Gesicht bekommt", sagte der Bürgermeister von Tampa, einem Zentrum der Golfküste, am Sonntag im Fernsehen.

Trump will Florida besuchen

Der Sender "ABC" berichtete von fünf Toten, die in Florida bei Autounfällen starben oder tot in ihren Häusern gefunden wurden. Die "New York Times" schrieb von vier Toten. Die Zahlen könnten noch steigen.

US-Präsident Donald Trump kündigte an, möglichst bald nach Florida reisen zu wollen, um sich ein Bild von den Schäden zu machen. Bereits bevor "Irma" aufs Festland getroffen war, hatte Trump eine Notfall-Deklaration erlassen. Sie ermöglicht Florida finanzielle Hilfen der Bundesregierung.

Zahlreiche Tote

"Irma" hält die Region bereits seit Tagen in Atem. Bei seinem Zug durch die Karibik hatte der Sturm nach inoffiziellen Schätzungen mehr als 20 Menschen das Leben gekostet, einige Gebiete gelten als unbewohnbar. Schwere Schäden gab es auf Kuba, den Jungferninseln, sowie auf Barbuda und Saint-Bartélémy.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte an, die ebenfalls schwer betroffene Insel Saint-Martin am Dienstag zu besuchen. Bereits am Sonntag (Ortszeit) hatte der niederländische König Willem-Alexander auf der Insel Curacao mit Opfern gesprochen.

Klima aus dem Gleichgewicht

Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, warnte am Montag angesichts von "Irma" vor verheerenden Folgen auch für Europa. "Das Jahr 2017 zeigt uns auf bitterste Weise, warum die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor dem Klima-Chaos warnt: Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich nun gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen."

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