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TV-Debatte Clinton vs. Trump: "Das grenzte an einen Knock-out"


Presseschau zu Clinton/Trump
"Das grenzte an einen Knock-out"

spiegel-online, dpa, cht

Aktualisiert am 27.09.2016Lesedauer: 3 Min.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nach dem TV-Duell in Hempstead.Vergrößern des BildesDer republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nach dem TV-Duell in Hempstead. (Quelle: Reuters-bilder)
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Beide Kandidaten starteten konzentriert, doch schon bei Minute elf verlor Trump seine Coolness, urteilt die "Washington Post". Trotzdem sieht eine britische Zeitung Trump als Sieger des TV-Duells mit Clinton. Die Presseschau.

Hillary Clinton hat die TV-Debatte der Präsidentschaftsbewerber gegen Donald Trump gewonnen - zumindest sehen das die meisten internationalen Medien so. Lesen Sie in der Presseschau, bei welchen Punkten Clinton, bei welchen Trump strauchelte und wie die Kommentatoren die Auftritte der Kandidaten einschätzen:

Der britische "Guardian" sah eine 90-minütige Abwehrschlacht, in der Trump Mühe hatte, seinen Ruf gegen Rassismus-, Sexismus- und Steuervermeidungsvorwürfe zu verteidigen: "Donald Trumps sorgloser Stil geriet völlig ins Trudeln, als Clinton ihn in einer Art chaotischer Karambolage in die Defensive zwang."

"Dünnhäutig und schlecht vorbereitet" habe sich Trump durch die Debatte "geschnieft". Punkten konnte er demnach gegen Clinton nur in Fragen der Handelspolitik und als er ihr vorwarf, Berufspolitikerin ohne Bodenhaftung zu sein. Als die Debatte länger dauerte, habe Trump Konzentrationsschwierigkeiten offenbart und zum Teil auf Fragen mit frei assoziierten Gedankensprüngen geantwortet, als es um die Frage nach der Sicherheit der US-amerikanischen Computersysteme gegen Cyberangriffe ging. Trumps Antwort laut "Guardian": "Ich habe einen zehnjährigen Sohn, er kennt sich gut mit Computern aus."

Die "Washington Post" machte in der Debatte einen "Schmelzpunkt" für Donald Trumps "Coolness" aus - Minute elf des anderthalbstündigen Rededuells. Zu dem Zeitpunkt warf Clinton ihm vor, vom Zusammenbruch des Immobilienmarkts 2008 profitiert und den Klimawandel als "erfunden" bezeichnet zu haben. Die "Washington Post" notiert: Trump "krallte sich an den Seiten seines Pults fest, bis seine Hände rot anliefen" und rief in Clintons Sätze hinein: "'Hab ich nicht! Hab ich nicht! Das hab nicht gesagt!'"

Der Londoner "Telegraph" sieht Trump als politische Sieger des Jahres 2016 und des TV-Duells - folgert aber, Trump könne dennoch im November verlieren. "Erstens, weil er unter lausigen Zustimmungsquoten bei Frauen und Nichtweißen leidet - und mit nichts, was er am Montag sagte, hat er etwas dagegen getan. Zweitens, weil er sich entschied, Clinton anzugreifen, anstatt sich wie ein Präsident zu geben. Diese Möglichkeit hätte er gehabt, doch stattdessen schien er mit seinem Auftreten ihr Argument zu bekräftigen, dass sie die Einzige auf dieser Bühne sei, der man den Code für die Atomwaffen anvertrauen kann."

Clinton werden von ihren Unterstützern als Sieger gesehen, aber sie haben in der Debatte "alle Macken ihres Liberalismus zur Schau gestellt, die sie in den letzten Jahrzehnten sehr viel Unterstützung durch die Arbeiterschaft gekostet hat". Sie habe nicht "die Amerikaner als Volk" angesprochen, "sondern einzelne Gruppen - Frauen, Menschen südamerikanischer Herkunft, Afroamerikaner", urteilt der "Telegraph".

Die "New York Times" sah Clinton in der ersten Hälfte der Debatte im Hintertreffen. Mit einem Verweis auf das 20 Jahre alte Clinton-Zitat, in amerikanischen Großstädten trieben jugendlichen Migranten wie "Raubtiere" ihr Unwesen, gelang es Trump laut "New York Times", sich als "treueren Anwalt der amerikanischen schwarzen Community" darzustellen - ungeachtet früherer rassistischer Ausfälle. Die Wende gelang Clinton, als sie Trump vorwarf, auf Frauen herabzuschauen und sie wiederholt erniedrigt und sie "Schweine, Faulenzer und Hunde" genannt zu haben. Daraufhin war es Trump, der "ertappt" und "aus dem Gleichgewicht" gewirkt habe, urteilt die "New York Times".

Die polnische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" erklärt in ihrer Blitzanalyse, Clinton habe Trump "so gut wie ausgeknockt". Die erste Debatte habe sie "klar gewonnen", weil sie "sachlich, ruhig" blieb und "punktete". Trump habe "statt von unfähigen Politikern zu erzählen", angefangen sich zur rechtfertigen, sich zu erklären und sei "in die totale Defensive" geraten. "Was Amerika am Montagabend sah, grenzte an ein Knock-out."

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