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Bannon: Mit ultrarechtem Newsportal "Breitbart" für Trump im "Krieg"


Bannon zieht mit "Breitbart" für Trump "in den Krieg"

Von dpa, ap, afp, jmt

Aktualisiert am 19.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Trumps ehemaliger Chefstratege Bannon kehrt zurück zum ultrarechten Internetportal "Breitbart".Vergrößern des BildesTrumps ehemaliger Chefstratege Bannon kehrt zurück zum ultrarechten Internetportal "Breitbart". (Quelle: Evan Vucci/ap-bilder)
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Die Zeit des "Dunklen Lords" und "heimlichen Präsidenten" im Weißen Haus ist vorüber. Donald Trumps Strategieberater Stephen Bannon hat seinen Hut nehmen müssen. Doch noch am Tag seines Ausscheidens kündigt er neue Kämpfe an: "Ich werde definitiv die Opposition zermalmen."

Dafür kehrt Bannon in leitender Position zurück zur ultrarechten Nachrichtenseite "Breitbart News". Noch am Freitag übernahm er wieder die Führung des Internetportals. "Jetzt habe ich die Hände wieder an den Waffen", sagte Bannon in einem Interview. Er werde "weiterhin für Trump in den Krieg ziehen". Dies richte sich gegen seine Gegner "im Kapitol, in den Medien, in Amerikas Unternehmen".

Zuvor hatte bereits ein hochrangiger Redakteur des Mediums das Hashtag "#WAR" (#Krieg) getwittert, nachdem bekannt wurde, dass Bannon das Weiße Haus verlassen werde. "Die populistisch-nationalistische Bewegung ist heute viel stärker geworden", erklärte "Breitbart"-Chefredakteur Alex Marlow. Das Medium habe nun einen Chef "mit dem Finger am Puls der Trump-Agenda".

In einem Interview mit der Nachrichtenseite "The Weekly Standard" erklärte Bannon weiter: "Die Trump-Präsidentschaft, für die wir gekämpft und die wir errungen haben, ist vorüber." Die moderaten Kräfte im Kongress würden nun Oberwasser gewinnen. Trump werde es noch schwerer haben, seine Agenda durchzusetzen.

"Das republikanische Establishment hat kein Interesse daran, dass Trump Erfolg hat", sagte Bannon. "Sie sind keine Populisten, keine Nationalisten, sie haben kein Interesse an seinem Programm. Null." Außer einer abgeschwächten Steuerreform, wie sie für Republikaner üblich sei, werde nichts von Trumps Programm umgesetzt werden.

Populärstes Gesicht der Alt-Right-Bewegung

Bannon hatte zu Beginn von Trumps Präsidentschaft eine "neue politische Ordnung" angekündigt. Er ist eine Galionsfigur der sogenannten Alt-Right-Bewegung, die sich als Alternative zum konservativen Establishment versteht und den Rechtspopulisten Trump im Wahlkampf unterstützt hatte. Die Bewegung glaubt an die Überlegenheit der weißen Rasse, ist einwanderungsfeindlich und lehnt Juden und Muslime ebenso ab wie den Freihandel.

Gegen Bannon gab es allerdings zuletzt große Widerstände. Trumps Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner, beide Berater im Weißen Haus, lagen mit ihm über Kreuz. Stabschef John Kelly soll nach der Übernahme seines neuen Jobs angekündigt haben, dass er es nicht dulden werde, dass Bannon hinter den Kulissen die Strippen ziehe. Am Freitag gab die US-Regierung schließlich bekannt, dass Bannon sich mit Kelly über seine Demission geeinigt habe. "Wir danken ihm für das Geleistete und wünschen ihm das Beste", erklärte Trumps Sprecherin Sarah Sanders.

Trump hatte Bannon noch in diesem Monat einen "guten Mann" genannt, doch mehrten sich in US-Medien Vermutungen über seinen bevorstehenden Rauswurf. Berichten zufolge war der US-Präsident wütend, als ihm sein Chefstratege im Zusammenhang mit Nordkorea widersprach. Es gebe "keine militärische Lösung" des Atomkonflikts mit Pjöngjang. Trump hatte zuvor mit einem militärischen Angriff auf Nordkorea gedroht. Bannon stand zudem seit geraumer Zeit im Verdacht, vertrauliche Informationen aus dem Weißen Haus an Medien weitergegeben zu haben.

Bannon gilt gemeinsam mit Stephen Miller als Architekt der "America First"-Strategie Trumps. Der Mitgründer der erzkonservativen Internetplattform "Breitbart" war vor der Wahlkampfendphase 2016 zum Trump-Team gestoßen und übernahm dann die Leitung des Wahlkampfs. Ihm wird ein maßgeblicher Anteil am damals eher überraschenden Einzug des Immobilienmilliardärs ins Weiße Haus zugeschrieben.

Bereits am Freitag wurde in Washington spekuliert, ob dem Abgang Bannons noch weitere Personaländerungen im Weißen Haus folgen könnten. Der erzkonservative Berater Sebastian Gorka gilt als ein Kandidat. CNN berichtete unter Berufung auf Kreise im Weißen Haus, Stabschef Kelly sei mit seiner personellen Umstrukturierung nicht fertig.

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