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Ex-EKD-Chef Schneider: Christen haben bei Pegida "nichts zu suchen"


Ex-EKD-Chef Schneider
Christen haben bei Pegida "nichts zu suchen"

Von dpa, afp
Aktualisiert am 05.01.2015Lesedauer: 2 Min.
Pegida-Anhänger marschierten kurz vor Weihnachten mit Deutschlandfahnen durch DresdenVergrößern des BildesPegida-Anhänger marschierten kurz vor Weihnachten mit Deutschlandfahnen durch Dresden (Quelle: Reuters-bilder)
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Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider hat die islamfeindliche Pegida-Bewegung scharf kritisiert. "Von der Zielsetzung her ist Pegida unchristlich", sagte Schneider der "Rheinischen Post".

Zu den Werten des Abendlandes gehörten auch die Religionsfreiheit und das Eintreten für die muslimischen Flüchtlinge, sagte Schneider. "Wir können nicht das Abendland verteidigen, indem wir den Islam als Feind ausrufen." Deshalb gelte: "Christen haben auf diesen Kundgebungen nichts zu suchen."

Er begrüßte zugleich die Entscheidung des Erzbistums Köln, während der am Montagabend geplanten "Kögida"-Demonstration die Beleuchtung des Kölner Doms abzuschalten, um den Pegida-nahen Protesten keine Kulisse zu bieten.

Schneider sieht Dialog skeptisch

Grundsätzlich sprach sich Schneider gleichwohl dafür aus, den Dialog mit den Pegida-Demonstranten zu suchen, die am Abend auch erneut in Dresden sowie unter dem Namen "Bärgida" in Berlin auf die Straße gehen wollen. Er äußerte sich allerdings skeptisch, was die Erfolgschancen eines solchen Dialogs angehe: "Das Problem ist, dass die meisten gar nicht diskutieren wollen", denn "sobald Argumente ausgetauscht werden, sind die ja am Ende".

Der frühere Präsident des lutherischen Weltbundes, Christian Krause, bezeichnete die Verwendung christlicher Symbole auf Pegida-Demonstrationen als "pervers". "Wenn ich sehe, dass da schwarz-rot-gold angestrichene Kreuze hochgereckt werden, gruselt es mich", sagte Krause dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Kölner OB ruft zu Gegendemo auf

Der Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) hat unterdessen vor der geplanten Pegida-Demonstration in Köln dazu aufgerufen, an Gegenkundgebungen teilzunehmen. Die Kölner sollten ein "deutliches Zeichen gegen Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung" setzen, sagte Roters nach Mitteilung der Domstadt. Auch die Kölner CDU kündigte an, gegen die Pegida-Demo mit auf die Straße zu gehen und betonte: "Fremdenfeindliche Proteste dulden wir nicht in unserer Stadt."

Die Anti-Islam-Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" will am Abend wieder durch Dresden ziehen. In Dresden, Berlin, Köln und Stuttgart sind Gegendemonstrationen für ein weltoffenes und tolerantes Deutschland angekündigt.

FDP-Vize verteidigt Pegida

Verständnis für Pegida zeigte hingegen FDP-Vize Wolfgang Kubicki. "Es sollte jedenfalls nicht so sein, dass sich einerseits durch verstärkten Zuzug von Menschen aus islamischen Ländern die Gefährdungslage bei uns in Deutschland erhöht und zum selben Zeitpunkt der Leiter des Bundesamtes für den Verfassungsschutz erklärt, dass er nicht ausreichend Personal habe, um nach Deutschland zurückkehrende IS-Kämpfer zu überwachen", sagte er in einem Interview der Zeitung "Die Welt".

Es sei falsch, die Menschen, die sich in Dresden an den Demonstrationen der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" beteiligen, als "ausländerfeindlich" zu diskreditieren, fügte er hinzu. Kubicki sagte: "Wenn ich in einem Ort XY ein Flüchtlingsheim errichte, kann ich dort nicht gleichzeitig die Polizeistation schließen."

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