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Angela Merkel wird Vorvorgänger Helmut Kohl immer ähnlicher


Helmut Kohl wird 85
Historiker: Merkel wird Kohl immer ähnlicher

Von dpa
Aktualisiert am 02.04.2015Lesedauer: 3 Min.
Merkel wird Altkanzler Kohl in ihrem Regierungsstil immer ähnlicher, findet ein Historiker.Vergrößern des BildesMerkel wird Altkanzler Kohl in ihrem Regierungsstil immer ähnlicher, findet ein Historiker. (Quelle: Reuters-bilder)
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Bundeskanzlerin Angela Merkel wird ihrem Vorvorgänger Helmut Kohl immer ähnlicher. Das sagte der Historiker Paul Nolte dem Berliner "Tagesspiegel". Kohl feiert am Karfreitag seinen 85. Geburtstag. "Je mehr Zeit vergeht, umso mehr Ähnlichkeiten werden im Stil des Kanzlers und der Kanzlerin deutlich", sagte Nolte. Wie Kohl pflege Merkel "einen moderierenden Regierungsstil" und versuche, "auf pragmatische Weise die CDU in der Mitte zu halten."

Nolte äußerte sich auch zu Kohls Drängen bei der Einführung des Euros. Er sagte, am historischen Urteil werde sich auch durch die gegenwärtige Debatte um die Stabilität der Gemeinschaftswährung wenig ändern. Er vermute, "dass Helmut Kohl in 20 Jahren für diese Entscheidung noch mehr gelobt werden wird als heute."

Merkel: "Kohl war ein Segen"

Angela Merkel hatte am Tag vor Kohls Geburtstag die Lebensleistung des Altkanzlers in einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung gewürdigt. Sie schrieb, Kohl sei es wie keinem Zweiten gelungen, über Jahre hinweg Vertrauen zu den Partnern von Washington bis Moskau aufzubauen. Dieses sei die Voraussetzung für das "politische Kunststück" gewesen, die Wiedervereinigung im Einklang mit allen Nachbarn zu erreichen. "Dieser Kanzler des Vertrauens war für uns Deutsche ein Segen", so die CDU-Chefin.

Die "Entschlossenheit" und "Persönlichkeit Helmut Kohls" seien nach der friedlichen Revolution in der DDR nötig gewesen um dieses Ziel zu erreichen, fuhr die Kanzlerin in ihrem Beitrag fort.

"Wie beglückend muss es für Helmut Kohl sein, unser Land heute vereint als respektierter Teil der Gemeinschaft von 28 europäischen Demokratien zu erleben", schrieb sie und schließt ihren Beitrag mit den Worten: "Deutschland hat ihm viel zu verdanken."

Neben Merkel würdigte auch der ehemalige Außenminister der USA, Henry Kissinger, den Jubilar in einem Beitrag für die "Bild"-Zeitung: Kohl habe seine Vision von einem "friedlich vereinten und demokratischen Deutschland in einem vereinten Europa" gegen alle Kritiker durchgesetzt.

"Mit wenigen kühnen Zügen schuf er damals eine unbestreitbare Wirklichkeit und machte wahr, was lange Zeit als ferner Wunschtraum galt." Der in Deutschland geborene Kissinger war von 1973 bis 1977 US-Chefdiplomat unter den Präsidenten Richard Nixon und Gerald Ford und pflegte in dieser Funktion ausgezeichnete Beziehungen zu dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD).

Gratulanten aus Kohls Heimat

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) schrieb in einem offenen Gratulationsbrief an Kohl: "Als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland sind Sie untrennbar mit der deutschen und europäischen Einigung verbunden." In Rheinland-Pfalz hatte 1959 Kohls politische Karriere mit einem Mandat als Landtagsabgeordneter begonnen. Zehn Jahre später wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt.

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Parteichefin Julia Klöckner teilte mit, Kohl habe die europäische Integration mit Leidenschaft und Tatkraft vorangetrieben und die Wiedervereinigung Deutschlands entschlossen und diplomatisch gestaltet. "Auch wenn sein Leben Höhen und Tiefen hatte, seine Verdienste um unser Land Rheinland-Pfalz, die Bundesrepublik und Europa sowie um das freundschaftliche Verhältnis zu den Vereinigten Staaten sind außergewöhnlich."

Kohl feiert in Oggersheim

Kohl verbringt seinen Geburtstag zu Hause in Ludwigshafen-Oggersheim. Er will nach Angaben seines Büros Gratulanten empfangen, unter anderem Vertreter der CDU wie Klöckner. Sein Büro wies darauf hin, dass der 3. April in diesem Jahr auf den Karfreitag und damit auf einen der höchsten katholischen Feiertage fällt. Als offizielle Feierlichkeit sei für den Sommer ein Symposium der Konrad-Adenauer-Stiftung geplant, auf das Kohl sich sehr freue.

Der Christdemokrat Kohl regierte länger als jeder andere deutsche Bundeskanzler. Im Jahr 1982 war ihm der Einzug ins Kanzleramt gelungen - in einer Koalition mit der FDP, die zuvor das sozialliberale Bündnis unter Helmut Schmidt (SPD) aufgekündigt hatte.

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