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"Flüchtlinge 2016"-Umfrage: So ähnlich sind Flüchtlinge AfD-Anhängern


Umfrage offenbart rechtspopulistische Einstellungen
"Wertebild der Flüchtlinge ähnelt dem der AfD-Anhänger"

Von t-online
Aktualisiert am 16.08.2016Lesedauer: 2 Min.
Flüchtlinge bei ihrer Ankunft in Bayern.Vergrößern des BildesFlüchtlinge bei ihrer Ankunft in Bayern. (Quelle: Archiv/dpa-bilder)
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Viele Flüchtlinge vertreten typisch rechtspopulistische Einstellungen. Das geht aus der Umfrage "Flüchtlinge 2016" hervor. Dafür hatten Wissenschaftler von der privaten Berliner Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) Fragebögen in Unterkünften der Hauptstadt verteilt und ausgewertet.

"Eine besorgniserregende Zahl von Flüchtlingen stimmt rechtspopulistischen Aussagen vorbehaltlos zu. Damit ähnelt das Wertebild der Flüchtlinge in zentralen politischen Teilen am ehesten dem der AfD-Anhänger oder der Pegida-Bewegungen", so Studienautor Roland Freytag.

Eine klare Mehrheit der Befragten sei zwar für die Trennung von Staat und Religion (87 Prozent) und bekenne sich ausdrücklich zur Demokratie. Die Mehrzahl wolle zudem Deutschland als neue Heimat ansehen, in Sprache und Bildung investieren und gebe an, großes Interesse an der deutschen Kultur zu haben.

"Sex vor der Ehe sollte bestraft werden"

Haltungen zu außerehelichem Sex, zu interreligiösen Ehen oder zu Homosexualität erinnerten jedoch "stark an die muffigen 50er Jahre in Deutschland", sagte Freytag laut "Tagesspiegel". So stimmten mit 48 Prozent fast die Hälfte aller Befragten der folgenden Aussage zu: "Sex vor der Ehe ist eine Sünde und sollte bestraft werden."

Laut "FAZ" sprachen sich zudem zwar 84 Prozent der Befragten für Meinungsfreiheit aus. Aber nur 38 Prozent stimmten zu, dass sich Künstler über Politiker lustig machen dürften.

Jeweils 64 Prozent stimmten den folgenden Aussagen zu: "Das Wichtigste in einer Gesellschaft ist die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung, notfalls auch mit Gewalt" und "Die beste politische Staatsform ist, wenn ein starker Führer zum Wohle aller regiert".

Männer tun sich schwer mit Gleichberechtigung

In Fragen der Gleichberechtigung täten sich besonders die befragten Männer schwer, wie die "Zeit" über die Ergebnisse der Studie berichtet. Viele tolerierten zwar, dass deutsche Frauen größere Freiheit genössen. Die gleiche Freiheit würden sie allerdings nicht ihren eigenen Müttern, Schwestern oder Ehefrauen zugestehen. "Junge Männer fühlen sich in der Verantwortung für ihre Mutter und ihre Schwestern und zeigen eine paternalistische Grundhaltung", heißt es laut "Zeit" in der Studie.

Während über die Einstellung der Parteien in Deutschland große Unsicherheit herrsche, seien sich die befragten Flüchtlinge in einem größtenteils einig: 84 Prozent glauben, dass Kanzlerin Angela Merkel Flüchtlingen gegenüber positiv eingestellt ist. Auch seien 89 Prozent überzeugt davon, dass die Deutschen Flüchtlingen helfen wollten, nur zehn Prozent fühlten sich abgelehnt. "Offensichtlich hat die Willkommenskultur bei den Flüchtlingen Eindruck hinterlassen", sagt Studienautor Freytag.

Überwiegender Teil will sich integrieren

Der Autoren der Studie ziehen das positive Fazit, dass der überwiegende Teil der befragten Flüchtlinge sich in die Gesellschaft integrieren wolle und sich darüber im Klaren sei, dass dies ihrerseits großer Anstrengungen bedarf.

Auf der anderen Seite offenbare die Umfrage jedoch Hinweise auf mögliche Konflikte. "Was Flüchtlinge unter Demokratie verstehen, lässt gravierende politische Verständnisdefizite erkennen", so die Autoren.

Die Erhebung erfolgte im Juni und Juli dieses Jahres in zwei Berliner Flüchtlingsunterkünften des Deutschen Roten Kreuzes (Müggelspree und Steglitz). Es wurden laut HMKV rund 1000 Fragebögen in den Sprachen Farsi (Persisch), Arabisch und Englisch verteilt, 445 wurden beantwortet zurückgegeben. Die Studie ist nicht repräsentativ.

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