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SPD-Außenminister Sigmar Gabriel: "Halte nichts davon, um Ämter zu kämpfen"


Gabriel will nicht um sein Ministeramt kämpfen

Von afp, dpa, jasch

Aktualisiert am 22.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Immer unterwegs, in den Augen mancher Kritiker oft auch in eigener Sache: Sigmar Gabriel (SPD) besteigt eine Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr.Vergrößern des BildesImmer unterwegs, in den Augen mancher Kritiker oft auch in eigener Sache: Sigmar Gabriel (SPD) besteigt eine Maschine der Flugbereitschaft der Bundeswehr. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa-bilder)
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Bundesaußenminister Sigmar Gabriel ist der beliebteste deutsche Politiker. Trotzdem könnte er in einem neuen Kabinett sein Amt verlieren. In einem Interview spricht der SPD-Politiker jetzt über seine Zukunft.

Der scheidende Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) rechnet offenbar selbst nicht mehr mit einem Verbleib im Auswärtigen Amt. Er wolle nicht um jeden Preis Minister bleiben, sagte Gabriel der "Braunschweiger Zeitung". "Ich halte nichts davon, um Ämter zu kämpfen und sich daran zu klammern. Wir sind nun mal Gewählte und keine Erwählten".

Seine Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz und sein Bemühen um die Freilassung des Journalisten Deniz Yücel aus türkischer Haft seien keinesfalls als Bewerbung um das Außenministeramt zu verstehen. Dies sei "Unsinn". Er sei schließlich mal mit einer Türkin verheiratet gewesen und habe "manches dort kennengelernt und deshalb viel Sympathie für die Menschen in der Türkei".

Gabriel setzte sich für Yücels Freilassung ein

Die Diplomatie sei auch im digitalen Zeitalter wichtig. "Sie müssen sich in die Schuhe des anderen stellen, müssen verstehen, wie der andere denkt, fühlt, wie er tickt. Das heißt nicht, dass Sie dessen Interessen akzeptieren, aber Sie müssen sie verstehen."

Im Bemühen um eine Freilassung Yücels hatte Gabriel mehrfach den türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu getroffen und in zwei Fällen auch direkte Gespräche mit Präsident Recep Tayyip Erdogan geführt. Die Inhaftierung Yücels belastete über Monate die deutsch-türkischen Beziehungen.

Was könnte nach der Politik kommen?

Die Frage, ob er selbst künftig als einfacher Abgeordneter im Bundestag sitzen werde oder einen Posten in der freien Wirtschaft annehmen werde, ließ Gabriel in dem Interview mit der "Braunschweiger Zeitung" offen. "Warum sollen Menschen aus der Wirtschaft nicht in die Politik gehen können und umgekehrt?", stellte er eine Gegenfrage.

Über sein Verhältnis zu Martin Schulz sagte der Vizekanzler, er sei mittlerweile ohne Groll, dass er "das alles" aus den Medien erfahren habe. "Alles ist menschlich". Schulz habe unter einem ungeheuren Druck gestanden. Er und Schulz hätten sich "jedenfalls ausgesprochen" und sie wollten sich weiterhin "freundschaftlich treffen". Das Leben sei "zu kurz für dauerhafte Verärgerungen".

Gabriel hatte massive Kritik auf sich gezogen, weil er den inzwischen als SPD-Chef zurückgetretenen Martin Schulz attackiert hatte, nachdem dieser das Außenamt für sich reklamiert hatte. Gabriel entschuldigte sich dafür bei Schulz. Schulz wiederum verzichtete unter innerparteilichem Druck auf das Außenministeramt. Die SPD will erst nach einem Erfolg des Mitgliedervotums die Besetzung der Ressorts in einer neuen großen Koalition festlegen.

Wer könnte Gabriels Nachfolger werden?

Er beteilige sich nicht an Personalspekulationen um Regierungsämter, sagte Gabriel. "Wie gesagt: Das findet sich schon." Auf den Hinweis, Deutschland brauche einen erfahrenen Außenminister, antwortete er: "Den wird es geben. Der muss aber nicht Sigmar Gabriel heißen."

Offen ist, welcher SPD-Politiker nun im Fall des Zustandekommens einer neuen großen Koalition Außenminister werden soll. Die dafür bisweilen genannte Bundesfamilienministerin Katarina Barley sagte am Mittwoch in der ARD-Sendung "Maischberger" auf die Frage, ob sie daran Interesse habe: "Ich übernehme gerne Verantwortung – egal in welcher Funktion."

Verwendete Quellen
  • AFP
  • dpa
  • Beliebteste deutsche Politiker: Daten von Statista
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  • Florian Schmidt
Von Florian Schmidt

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