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Hirnforschung: Wissenschaftler warnen vor militärischem Missbrauch


Krisen & Konflikte
Wissenschaftler warnen vor Gefahren der Hirnforschung

Von dpa
Aktualisiert am 09.02.2012Lesedauer: 2 Min.
Erkenntnisse aus der Hirnforschung könnten auch gegen Menschen verwendet werdenVergrößern des BildesErkenntnisse aus der Hirnforschung könnten auch gegen Menschen verwendet werden (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Britische Forscher warnen vor möglichen Gefahren durch die Hirnforschung: Einerseits ließen sich damit vielleicht einmal Gedanken manipulieren, andererseits könnten dadurch neue Waffengattungen entstehen. Was für Laien nach Science Fiction klingt, ist nach Ansicht von Forschern durchaus möglich. Eine Arbeitsgruppe der Royal Society in London mahnt zu mehr Umsicht im Umgang mit den Forschungserkenntnissen - vor allem mit Blick auf Militärtechnik.

Durch Beeinflussung des Gehirns habe man es bereits geschafft, dass beispielsweise gelähmte Patienten mit Hilfe ihrer Gedanken Prothesen von Armen oder Beinen bewegen oder Computer nutzen könnten. Ähnliche Technik könnte auch bei Militäreinsätzen verwendet werden, heißt es in einem Bericht der Arbeitsgruppe.

Chemische Waffen könnten darauf ausgerichtet werden, dass sie Menschen nicht töten, sondern das Hirn kurzzeitig lahmlegen - die Spätfolgen davon allerdings seien unklar. Es gebe bereits Experimente, solche Chemikalien bei Massenunruhen oder bei der Jagd auf Kriminelle einzusetzen.

Erkenntnisse könnten auch gegen Menschen verwendet werden

"Neurowissenschaft hat das Potenzial, der Gesellschaft großen Nutzen zu bringen", sagte Rod Flower, der die Arbeitsgruppe der Royal Society zu dem Thema leitet. So komme die Wissenschaft Heilungsmethoden für Krankheiten wie Parkinson, Epilepsie oder Sucht täglich näher. Die Tatsache, dass man das menschliche Hirn immer besser verstehe, berge aber auch zahlreiche Risiken. Sowohl Regierungen und die internationale Gemeinschaft als auch die Wissenschaft selbst müssten sicherstellen, dass aus den an sich guten Ergebnissen keine Nachteile und Gefahren entstehen.

Der Bericht konzentriert sich vor allem auf eine mögliche militärische Nutzung. "In nicht zu ferner Zukunft" etwa könnte es möglich sein, dass Drohnen oder andere Waffensysteme, die ohne Pilot funktionieren, durch menschliche Gedanken gelenkt werden, heißt es.

Solche Entwicklungen zögen Unmengen an ethischen Fragen nach sich, erklärte Flower. In vielen Fällen seien diese noch nicht durch internationales Recht geregelt. Regierungen müssten die Forschung transparent halten. Wissenschaftler sollten sich stets im Klaren sein, dass ihre Forschung sowohl zur Heilung als auch zum Schaden eingesetzt werden könnte.

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