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Ekel-Essen fotografiert: Rentner fliegt doch nicht aus dem Heim


Rentner postet Ekel-Fotos aus Altersheim

t-online, sawa

Aktualisiert am 01.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Alles andere als appetitlich. Das oder eine Variation bekommt Jürgen tagtäglich im Altersheim vorgesetzt.Vergrößern des BildesAlles andere als appetitlich. Das oder eine Variation bekommt Jürgen tagtäglich im Altersheim vorgesetzt. (Quelle: Facebook)
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Food-Blogs zeigen normalerweise Essen, in das man sich am liebsten hineinlegen würde. Doch was Jürgen, der Bewohner eines Nürnberger Altenheims, fotografiert, will niemand essen, auch Jürgen nicht. Doch er hat keine andere Wahl...

Chili con Carne aus der Dose, lieblos dahingeklatschtes Püree, abstoßend aussehende Selleriesuppe vom Abend davor - bei den Fotos, die der 63-jährige Rentner auf seiner Facebook-Seite postet, vergeht wohl jedem der Appetit.

Wegen einer schweren Lungenkrankheit ist Jürgen Frührentner. Seinen alten Job als DJ musste er aufgeben. Da die Sozialhilfe nicht ausreichte, um seine Wohnung zu halten, blieb ihm keine andere Wahl als ins Seniorenheim umzuziehen. Zwei Jahre wohnt er nun angeblich schon hier, und sein größtes Problem ist seither das Essen.

Die Portionen sind zu klein

Dabei stört ihn nicht nur, dass es nicht ansprechend aussieht oder ihm nicht schmeckt, für den 1,80 Meter großen Mann ist es einfach zu wenig. Nur noch 45 Kilo wiegt er. Ein bedenkliches Gewicht. Als ihm eines Abends nach nur zwei Scheiben Brot der Nachschlag mit den Worten "Es muss schließlich für alle reichen" verwehrt wird, reicht es ihm.

Jürgen erzählt seiner Bekannten Eva-Patricia Rußegger, Vorsitzende der Satire-Partei "Die Partei Österreich", von einem Alltag im Altersheim. Die Frau ist bestürzt und beschließt gemeinsam mit dem 63-jährigen Rentner etwas zu unternehmen. Sie schlug ihm vor eine eigene Facebook-Seite einzurichten, die sie nun für ihn betreut. Jürgen fotografiert jede seiner Mahlzeiten und die 35-jährige Österreicherin stellt sie auf die Facebook-Seite. Einen Internetanschluss hat Jürgen nämlich in der Einrichtung nicht.

Aufgeflogen - Jürgen muss angeblich das Heim verlassen

Nach gerade mal sechs Tagen gefällt das schon mehr als 15.000 Menschen - oder es gefällt ihnen gerade nicht, was sie da zu sehen bekommen. Meist püriertes Essen, mal in beige, mal in braun - und das obwohl Jürgen noch beißen und schlucken kann. Doch auf individuelle Wünsche könne das Heim nicht eingehen, so Rußegger.

Jürgen wollte anonym bleiben, weil er sonst Ärger mit der Heimleitung befürchtete, die ihm jeden Tag sein Essen aus der hauseigenen Großküche vorsetzt.

Der Rentner flog dennoch auf, jetzt müsse er die "Seniorenresidenz" verlassen, sagte Jürgen.

Hat Jürgen gelogen?

Das Heim widerspricht der Darstellung - man habe zwar über die unschöne Situation gesprochen, doch von Rauswurf sei nicht die Rede gewesen. Peter Müller, Sprecher der Betreibergesellschaft Pro Seniore, wirft dem Rentner vor, es mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Der Mann sei erst seit wenigen Wochen statt zwei Jahren hier. Zudem sei er schon in unterernährtem Zustand ins Heim gekommen und habe Aufbaunahrung immer verweigert. Sein Essen müsse ihm aufgrund seiner Krankheit püriert serviert werden.

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