t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Hochwasser Elbe: In Lauenburger Altstadt ist Statik bedroht


Panorama
Hochwasser bedroht Statik der Lauenburger Altstadt

Von afp, t-online, dpa
Aktualisiert am 13.06.2013Lesedauer: 3 Min.
Die von der Elbe überflutete Altstadt von LauenburgVergrößern des BildesDie von der Elbe überflutete Altstadt von Lauenburg (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Das Elbe-Hochwasser hat vielerorts seinen Höhepunkt erreicht. Der Druck der Wassermassen auf die durchweichten Deiche ist aber weiterhin groß. Aufziehende Unwetter stellen die Deiche vor eine zusätzliche Belastungsprobe. In Lauenburg in Schleswig-Holstein sorgen sich die Experten zudem um die Statik der Gebäude in der Altstadt.

Hintergrund der Sorgen ist die starke Strömung der Elbe, berichtet der Sender N24 auf seiner Internetseite.

Domino-Effekt zu befürchten

"Da die Elbe mit bis zu 20 Kilometern pro Stunde die jahrhundertealten Altstadt-Häuser umspült, drohen Sedimente aus den Fundamenten herausgespült zu werden", wird Karsten Steffen vom Krisenstab des Kreises Herzogtum Lauenburg zitiert. "Wenn ein Gebäude wirklich wegbrechen sollte, ist ein Domino-Effekt zu befürchten, weil sich die Häuser ja gegenseitig auch Schutz bieten."

Zumindest wird das Hochwasser in Lauenburg vermutlich nicht mehr steigen. "Das müsste der Scheitelpunkt sein", sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwochmorgen. Die Situation an den Deichen werde sorgfältig beobachtet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel machte sich am Mittwoch persönlich ein Bild von der Lage in der Elbestadt. "Wir achten und schätzen das ganze Engagement", sagte die Kanzlerin zu den Einsatzkräften. Merkel hatte bereits die Katastrophengebiete in Bayern, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg besucht.

Der Deichbruch in Fischbeck bei Stendal konnte bisher nicht geschlossen werden. Die Strömung riss die von Bundeswehr-Hubschraubern abgeworfenen Sandsäcke mit, wie die Landesregierung berichtete. Hubschrauber, Boote und Amphibienfahrzeuge standen bereit, um Eingeschlossene zu befreien.

Insgesamt waren rund 8000 Menschen im Landkreis aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Im Elbe-Saale-Winkel sind weiterhin große Flächen und mehrere Ortschaften überspült. Indessen hob die Stadt Magdeburg die Räumung ihrer östlichen Stadtteile weitgehend auf.

Ein Hauch von Entspannung

In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zeichnete sich ein Hauch von Entspannung ab. Entwarnung bedeutete das aber keineswegs. Experten gehen noch von einem tagelangen Kampf gegen die Wassermassen an den durchnässten Deichen aus. So drückte das Wasser in Wittenberge weiter massiv auf die Deiche.

Die Behörden warnten die Menschen davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. "Die Lage hat sich nicht wesentlich verändert, wir haben weiterhin sehr hohe Wasserstände", sagte der Sprecher des norddeutschen Landkreises Ludwigslust-Parchim, Andreas Bonin. Immer wieder meldeten Deichwachen Sickerstellen. In Bayern ließ heftiger Regen die Donau wieder anschwellen.

Die Zahl der Toten in Folge des etwa zweiwöchigen Hochwassers in Deutschland stieg auf mindestens acht. Ein 61-Jähriger wollte in Aken in Sachsen-Anhalt seinen Keller auspumpen und erlitt in der Nacht zum Mittwoch einen tödlichen Stromschlag, wie die Polizei mitteilte.

Behinderungen im Bahnverkehr

Durch den Deichbruch in Fischbeck sind mehrere ICE-Strecken der Bahn lahm gelegt. Die Elbbrücke bei Schönhausen bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt. Es müsse mit Schäden an dem Bauwerk gerechnet werden, sagte eine Bahnsprecherin. Die Brücke gehört zur ICE-Strecke zwischen Berlin und Hannover. Auch weiter südlich gab es weiterhin Behinderungen, so auf der ICE-Strecke Berlin-Frankfurt am Main. "Es ist noch nicht absehbar, wie lange das noch andauert", sagte ein Bahnsprecher.

Wegen schaulustiger Hobbypiloten über den Hochwassergebieten schränkte das Bundesverkehrsministerium den Flugverkehr vorerst ein. Im Raum Deggendorf in Bayern sowie im Korridor Dresden/Hamburg seien nur noch Flüge der Einsatzkräfte zugelassen oder für Luftaufnahmen zur Auswertung von Experten, sagte eine Sprecherin und bestätigte einen Bericht der "Stuttgarter Zeitung".

In Hochwassersituationen steigt die Infektionsgefahr. Die größten Probleme könnten bei Aufräumarbeiten in Häusern, Kellern und Gärten durch intensiven Kontakt mit verschmutztem Wasser auftreten, teilte ein Sprecher des Landkreises in Ludwigslust mit. Das Gesundheitsamt des Kreises impft Einsatzkräfte ohne ausreichenden Schutz gegen gefährliche Infektionskrankheiten.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website