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Ukraine-Krieg: Russische Drohnen starten von neuem Stützpunkt auf der Krim


Britisches Militär sicher
"Signifikante Entwicklung" bei russischen Drohnenangriffen

Von t-online, wan

Aktualisiert am 14.12.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0202608452Vergrößern des BildesIranische Shahed-Drohne (Symbolbild): Russland schießt diese offenbar jetzt auch von der Krim ab. (Quelle: IMAGO/Sobhan Farajvan)
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Russland baut offenbar seine Drohnenstützpunkte aus. Die neue Angriffswelle kommt jetzt auch aus dem Süden der Krim.

Russland hat offenbar eine neue Abschussposition für seine Drohnen gefunden. In der Nacht zum Dienstag waren mindestens 15 der Kamikazedrohnen aus dem Distrikt Balaklawa gestartet, berichtet das britische Verteidigungsministerium. Dieser befindet sich auf der Halbinsel Krim. Es handele sich um einen neuen Startplatz südlich von Sewastopol.

Der neue Stützpunkt sei eine "signifikante Entwicklung" schätzen die britischen Militärs ein. Russland habe damit neben Kertsch, Jeisk, Primorsko und Kursk eine fünfte Stelle, von der aus die Drohnen – viele davon iranische Shahed-Modelle – in Richtung der Ukraine abgeschossen werden. Offenbar versuche Russland, die Anzahl der Drohnenstandorte zu vergrößern, um es der ukrainischen Luftabwehr schwieriger zu machen. Sie müsse sich auf weitere russische Angriffskorridore einstellen.

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In der Nacht zum Donnerstag warnte die ukrainische Luftwaffe über ihren Telegramkanal vor einer neuen Angriffswelle. Aus Richtung Schwarzem Meer seien Kamikazedrohnen in Richtung Odessa geflogen. Unklar war, ob auch diese schon von der neuen Position abgefeuert wurden.

Selenskyj: Wollen Luftraum kontrollieren

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bei seiner gemeinsamen Pressekonferenz am Mittwoch darauf hingewiesen, wie wichtig es sei, den Luftraum zu beherrschen. "Wir wollen die Luftschlacht gewinnen und die russische Luftüberlegenheit brechen", sagte er und fügte hinzu: "Wer den Luftraum kontrolliert, bestimmt die Dauer des Krieges." Damit dürfte er sowohl die US-Kampfjets meinen, auf die die Ukraine noch wartet, als auch Raketen, die weiter als bis zur Front reichen – zum Beispiel bis zu den russischen Drohnenstützpunkten.

Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass Russland die Drohnen iranischer Bauart modifiziert hat. Das russische Militär habe damit begonnen, seine Shahed-Angriffsdrohnen mit Kohlenstoff zu überziehen, um die Arbeit der ukrainischen Luftabwehr zu erschweren, erklärte Juryj Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, in einer Rede im staatlichen Fernsehen der Ukraine. Kohlenstoff ist "ein absorbierendes Material für das Radarsignal", wird Ihnat von der Zeitung "Kyiv Independent" zitiert. Die schwarze Farbe soll es ukrainischen Soldaten erschweren, die Drohnen mithilfe des Radars am Himmel zu identifizieren und abzuschießen, erklärte er.

Drohnenkrieg geht weiter

Das ukrainische Militär hatte in den vergangenen Monaten schon mehrere Angriffe auf die russische Militärinfrastruktur auf der Krim unternommen. Dabei wurde vor allem im Hafen liegende Schiffe der Schwarzmeerflotte getroffen, aber auch das Hauptquartier der Flotte sowie Industrieanlagen. Während die Flotte zu einem großen Teil Sewastopol verlassen hat, dürfte die neue Abschussposition für die Drohnen ein Zeichen dafür sein, dass Russland die Krim längst nicht aufgegeben hat.

Immer wieder melden die lokalen russischen Behörden, dass sie ukrainische Luftangriffe abgewehrt hätten. Beamte gaben am 4. Dezember einem Bericht der Webseite European Prawda bekannt, dass sie 41 Angriffe ukrainischer Drohnen auf die russische militärische Infrastruktur auf der Krim abgefangen haben, darunter auch im Gebiet von Kap Chauda nahe der Kertsch-Brücke. Diese Informationen sind aber unabhängig schwer zu bestätigen.

Seit dem Angriff auf die Ukraine hatte Russland die Verteidigungsanlagen auf der Krim ausgebaut. Dennoch gab es immer wieder ukrainische Angriffe aus der Luft und mit Seedrohnen. Im Oktober gelangten ukrainische Marinesoldaten sogar für kurze Zeit an Land.

Am Mittwoch hatten es einen erneuten russischen Angriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gegeben, Dutzende Menschen wurden verletzt. "Mit dem Herannahen der kalten Jahreszeit haben die russischen Streitkräfte ihre Angriffe in der gesamten Ukraine verstärkt und wöchentlich Dutzende von Marschflugkörpern, ballistischen Raketen und Kamikaze-Drohnen abgefeuert", berichtete die ukrainische Online-Nachrichtenseite Kyiv Independent.

Verwendete Quellen
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