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Putins Flotte soll bald Schiffe an anderem Hafen beladen – Bericht


Schwarzmeerflotte vor Herausforderung
Hat Putin wichtigen Kriegshafen schon aufgegeben?

Von t-online, wan

26.11.2023Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin (Archivbild): Seine Schwarzmeerflotte soll jetzt einen anderen Hafen als den auf der Krim nutzen.Vergrößern des BildesWladimir Putin (Archivbild): Seine Schwarzmeerflotte soll jetzt einen anderen Hafen als den auf der Krim nutzen. (Quelle: IMAGO/Mikhail Metzel/imago-images-bilder)
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Die Krim gilt Russland offenbar nicht mehr als sicher. Nach britischen Berichten werden Raketen jetzt an einem anderen Ort auf Schiffe verladen.

Die ukrainischen Angriffe von Drohnen und Raketen auf russische Einrichtungen auf der Krim haben offenbar große Wirkung gezeigt. Nach Einschätzung des britischen Militärs werden russische Kriegsschiffe in Zukunft zunehmend im Hafen von Noworossijsk mit Raketen beladen und nicht wie zuvor in Sewastopol auf der Halbinsel Krim.

Der Hafen von Noworossijsk liegt weiter östlich und ist bislang außerhalb der Reichweite der Raketen, die die Ukraine derzeit zur Verfügung hat. "Russland hat traditionell seine Mittelstreckenraketen in Sewastopol auf die Schiffe geladen. Mit dieser Einrichtung unter zunehmender Bedrohung durch ukrainische Angriffe ist es wahrscheinlich, dass Noworossijsk die beste Alternative ist", so das britische Verteidigungsministerium.

Allerdings sei dies nicht einfach: Die Raketen müssten von ihren bisherigen Standorten wegtransportiert werden, es brauche neue Lager und die Bestückungsprozesse müssten neu überdacht werden. Von den russischen Kriegsschiffen werden unter anderen Kalibr-Raketen abgeschossen. Diese können bis zu 600 Kilometer weit fliegen.

Dass es offenbar Veränderungen bei der russischen Schwarzmeerflotte gibt, zeigt laut Großbritannien auch die ukrainische Meldung, dass weniger russische Mittelstreckenraketen abgeschossen worden seien. Das soll auf logistische Probleme in Noworossijsk zurückzuführen sein.

Russland wird sehr wahrscheinlich versuchen, diese Probleme zu lösen, damit die von Schiffen abgefeuerten Raketen auch im Winter eingesetzt werden können", so die Vermutung des britischen Militärs.

Viele russische Schiffe bereits abgezogen

Die Ukraine hatte mit Angriffen auf die Halbinsel der Krim der russischen Schwarzmeerflotte, die dort ihren Sitz hat, schweren Schaden zugefügt. So wurde nicht nur das Gebäude der Marineführung getroffen. Auch ein um Hafen befindliches U-Boot sowie weitere Kriegsschiffe wurden teilweise erheblich beschädigt.

Moskau zog im vergangenen Monat Konsequenzen und verlegte große Teile der Flotte – darunter drei U-Boote, zwei Fregatten und weitere Kampf- und Versorgungsschiffe weg von der Krim. Das belegten Satellitenbilder des Anbieters Planet Labs. Auf den Aufnahmen war zu sehen, dass diese Schiffe Häfen Feodossija und Noworossiysk angekommen waren. Diese Häfen liegen 150 Kilometer und 330 Kilometer östlich von Sewastopol und damit deutlich weiter entfernt von ukrainischen Stellungen.

Die neuen Vermutungen aus London lassen den Schluss zu, dass selbst kurze Stopps zum Beladen der russischen Marine in Sewastopol zu riskant sind.

Westliche Kriegsschiffe sollen Getreidefrachter bewachen

Erklärtes Ziele der Ukraine ist die Befreiung der Krim von der russischen Besatzung. Immer wieder gibt es Drohnenangriffe, auch Truppen sollen bereits kurzzeitig auf der Halbinsel gelandet sein. Die ukrainischen Aktivitäten im Schwarzen Meer sollen russische Kriegsschiffe bereits davon abschrecken, sich zu weit in der Region vorzuwagen. Der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow hatte vor einigen Monaten auf die Auswirkungen des Drucks auf die russische Flotte hingewiesen. Die massiven Angriffe hätten die russische Flotte paralysiert, so der Geheimdienstchef. "Deren Schiffe fahren in nördlicher Richtung nicht weiter als bis dorthin, wo es Angriffe auf Sewastopol gegeben hat."

Auf einer Pressekonferenz am Samstag erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass die Getreideschiffe in Zukunft von Kriegsschiffen der westlichen Partner geschützt werden. Die Frachter fahren durch Teile des Schwarzen Meeres, Russland hat immer wieder versucht, dies zu unterbieten. Dass die russische Marine Kriegsschiffe von Nato-Staaten, die dort patrouillieren, angreift, ist aber eher unwahrscheinlich.

Auch wegen dieser Veränderung scheint die Bedeutung des Hafens der Schwarzmeerflotte in Sewastopol zu schwinden. Statt im Westen des Schwarzen Meeres zu fahren, könnte die russische Flotte weiter aus dem Osten Raketen in Richung der Ukraine abschießen.

Verwendete Quellen
  • x.com: Tweet von @defenseHQ
  • kyivpost.com: "Ukraine Will Receive Warships to Ensure Safety in Black Sea's Grain Corridor, Zelensky Says"
  • newsweek.com: "Ukraine Is Closing the Net on Russia's Black Sea Fleet" (englisch)
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