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Pest: Die Seuche des Mittelalters ist zurück


Tote durch Pest in Madagaskar
Die Seuche des Mittelalters ist zurück

Von dpa, t-online, ron

Aktualisiert am 08.10.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Ratte gilt als einer der Hauptüberträger der Pest im Mittelalter. (Symbolfoto)Vergrößern des BildesDie Ratte gilt als einer der Hauptüberträger der Pest im Mittelalter. (Symbolfoto) (Quelle: Martin Schutt/dpa)
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Eigentlich gilt die Pest als ausgerottet. Dennoch fordert die hochansteckende Infektionskrankheit jährlich mehrere hundert Tote. Auf Madagaskar sind seit dem erneuten Ausbruch der Pest Anfang August 30 Menschen gestorben.

Verheerende Pest-Epidemien suchten die Menschheit vom frühen Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert heim. Auch heute ist die Pest noch nicht besiegt, obwohl sie – rechtzeitig entdeckt – mit Antibiotika behandelt werden kann. Bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich bis zu 3000 Erkrankungsfälle gemeldet.

Die Pest ist eine Infektionskrankheit und wird durch das Bakterium Yersinia pestis verursacht. Die Übertragung erfolgt meist durch Bisse von Flöhen, die auf infizierten Nagetieren (meist Ratten) leben.

Die drei am stärksten betroffenen Länder sind Madagaskar, Kongo und Peru. Auch in den USA sind im vergangenen Jahr 16 Pestinfektionen nachgewiesen worden, vier davon endeten tödlich. Bei der Pest vergiften Bakterien das Blut. Es kann zu Nieren- und Leberversagen kommen. Die Krankheit verläuft oft tödlich. Patienten können aber bei Früherkennung mit Antibiotika behandelt werden.

In Madagaskar gibt es jährlich mehrere Pestwellen

Immer mehr Menschen infizieren sich auf Madagaskar mit der lebensgefährlichen Lungenpest. Das Risiko einer Verbreitung über die Grenzen des Inselstaates vor Südostafrika sei aber gering, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang Oktober mitteilte.

Der jüngste Ausbruch sei aus zwei Gründen besorgniserregend, so die WHO: Zum einen seien dieses Mal vor allem Hafenstädte mit hoher Bevölkerungsdichte sowie die Hauptstadt Antananarivo mit zwei Millionen Einwohnern betroffen. Zum anderen hätten ungewöhnlich viele Menschen die Lungenpest, nicht die normalerweise verbreitete Beulenpest. Während Beulenpest sich durch den Biss von Ratten oder Mücken ausbreite, steckten sich Lungenpest-Kranke gegenseitig an.

Pestbakterien im US-Bundesstaat Arizona aufgetreten

Auslöser ist eine Meldung des Gesundheitsamts des Coconino County im US-Bundesstaat Arizona. Die Behörde berichtete Anfang August von mehreren toten Präriehunden und Kaninchen, auf denen Flöhe mit dem Pestbakterium Yersinia pestis nachgewiesen wurden. Deshalb druckte die lokale Presse bereits die ersten Tipps ab, um sich im Freien vor der Pest zu schützen.

Niedrige Temperaturen im Sommer begünstigen Ausbreitung

Laut des US-Senders ABC News ist eine mögliche Ursache für die Verbreitung des Pesterregers das Wetter der vergangenen neun Monate. Im Norden von Arizona folgte auf einen milden, nassen Winter ein kühler Sommer. Die niedrigen Temperaturen in Verbindung mit entsprechender Luftfeuchtigkeit bieten einen idealen Nährboden für die Pestbakterien, so ABC News.

Noch keine Reaktion oder Warnung von WHO

Dennoch gibt es bislang weder vom Center for Disease Control and Prevention (CDC), der nationalen US-Seuchenschutzbehörde, noch von der WHO in Genf eine Reaktion oder eine konkrete Warnung vor der Pest. Die USA sind somit vor einer Rückkehr der Pest als landesweite Epidemie noch weit entfernt.

Bislang noch keine Fälle in Europa registriert

Wird die Pest jetzt auch für Deutschland und Europa wieder gefährlich? Fakt ist, dass solche Fälle, wie sie jetzt in den USA aufgetreten sind, in Deutschland oder Europa bislang nicht beobachtet wurden. Das gilt auch für die vergangenen Jahrzehnte.

Das Robert-Koch-Institut in Berlin, das als zentrale Einrichtung der Bundesregierung Infektionskrankheiten überwacht, wollte sich auf Anfrage der Gesundheitsredaktion von t-online.de nicht zu einer möglichen Ausbreitung des extrem seltenen Pesterregers in Deutschland äußern.

Welche deutsche Kliniken auf derartige Seuchen spezialisiert sind, erfahren Sie hier.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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