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Salmonellen & Stuhlgang: So wirkt sich der Darminfekt aus


Folgen der Darmentzündung
Wie sich Salmonellen im Darm auf den Stuhlgang auswirken

Von Astrid Clasen

Aktualisiert am 23.11.2023Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Person hebt den Deckel einer Toilette anVergrößern des Bildes
Eine Infektion mit Salmonellen kann den Stuhlgang für Monate verändern. (Quelle: Rattankun Thongbun/Getty Images)

Eine Infektion mit Salmonellen macht sich beim Stuhlgang meist deutlich bemerkbar. Wodurch, wie lange dies anhält und was dagegen hilft, erfahren Sie hier.

Salmonellen sind Bakterien, die im Darm von Menschen und vielen Tieren leben können. Über den Stuhlgang scheiden Infizierte die Erreger aus. Somit sind sie ansteckend, auch wenn sie selbst keine Anzeichen einer Erkrankung entwickeln.

Mehr erfahren

Wie und wo der Mensch sich noch überall mit Salmonellen infizierten kann, können Sie hier nachlesen.

Vor allem Tiere erkranken nur selten an der Infektion. Doch beim Menschen lösen Salmonellen häufig eine Darmentzündung aus. Der Stuhlgang verändert sich dann oft plötzlich – sowohl in seiner Häufigkeit als auch in seiner Beschaffenheit.

Wie verändern Salmonellen den Stuhlgang?

Eine Darminfektion mit Salmonellen verändert den Stuhlgang, weil sie die Darmschleimhaut schädigt. Das kommt so:

  • Die Salmonellen dringen in Zellen der Darmschleimhaut ein.
  • Der Körper versucht, die Bakterien abzuwehren.
  • Diese Abwehrreaktion löst eine örtliche Entzündung im Darm aus.
  • Dabei geben die Salmonellen außerdem Giftstoffe ab.
  • Diese Giftstoffe greifen den Darm zusätzlich an.

Infolge der Schädigung der Darmschleimhaut strömt unter anderem vermehrt Wasser ins Darminnere. Somit bewirken die Salmonellen, dass der Stuhlgang sein Aussehen drastisch verändert: Statt einer einheitlich breiigen bis festen Masse bildet sich meist wässriger Durchfall, der für gewöhnlich mindestens drei Toilettengänge am Tag nötig macht.

Durch die Infektion mit Salmonellen wechselt der Stuhlgang zudem seine Farbe. Normaler Stuhl ist hellbraun bis dunkelbraun (wobei die Farbe je nach verzehrten Lebensmitteln auch abweichen kann). Hingegen ist allgemein ein hellbrauner bis gelber Farbton typisch für Durchfall. Auf Salmonellen weist eher grüner Stuhl hin.

Manchmal verursachen Darminfektionen mit Salmonellen auch Darmblutungen. Sichtbares Blut im Stuhl kommt allerdings nur selten vor – etwa bei lang anhaltenden, schweren Durchfällen.

Gut zu wissen

Wenn Salmonellen länger schweren Durchfall hervorrufen, kann der Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe (bzw. Elektrolyte) verlieren. Hier können Sie nachlesen, welche Hausmittel dann helfen und wann eine ärztliche Behandlung ratsam ist.

Wie lange beeinflussen Salmonellen den Stuhlgang?

Meist dauert es 12 bis 36 Stunden, bis sich eine Infektion mit Salmonellen auf den Stuhlgang auswirkt: Dann setzt typischerweise plötzlich Durchfall ein – oft zusammen mit weiteren Beschwerden wie Bauchschmerzen und Erbrechen. Manche Menschen entwickeln allerdings erst mehrere Wochen nach der Infektion Symptome, andere überhaupt nicht.

Wer an Salmonellen erkrankt, hat die Beschwerden größtenteils nach wenigen Tagen bis einer Woche überstanden – auch ohne Medikamente. Der Durchfall kann allerdings bis zu 10 Tage nach der Infektion mit Salmonellen andauern. Bis sich der Stuhlgang wieder völlig normalisiert hat, können einige Monate vergehen.

Wichtiger Hinweis

Holen Sie unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn bei Verdacht auf Salmonellen hohes Fieber auftritt, der Durchfall schon länger als drei Tage unverändert stark ist oder sich verschlimmert und/oder der Stuhlgang blutig ist.

Was kann den Stuhlgang bei Salmonellen normalisieren?

Wenn Salmonellen häufigen und wässrigen Stuhlgang verursachen, scheinen sich zur Behandlung Mittel gegen Durchfall anzubieten. Der oft für die Reiseapotheke empfohlene Wirkstoff Loperamid beispielsweise lindert Durchfallbeschwerden, indem er die Darmbewegungen verlangsamt.

Allerdings verlangsamt sich damit auch die Ausscheidung der Salmonellen und ihrer Giftstoffe über den Stuhlgang, sodass diese sich im Körper ansammeln. Das kann die Heilung verzögern. Für Babys und Kleinkinder ist solch eine Behandlung daher nicht geeignet. Gleiches gilt bei schweren Darminfekten (etwa mit blutigem Durchfall oder Fieber) oder bei Komplikationen.

Alternativ kommt der Wirkstoff Racecadotril infrage: Er hemmt den Durchfall, indem er die vermehrte Abgabe von Wasser und Mineralstoffen (bzw. Elektrolyten) ins Darminnere verhindert. Die Ausscheidung der Salmonellen über den Stuhlgang ist dadurch nicht beeinträchtigt. Bei schweren Krankheitsverläufen ist dieser Wirkstoff aber ebenfalls nicht zu empfehlen.

Auch Antibiotika sind bei salmonellenbedingten Durchfallerkrankungen nur selten sinnvoll. Sie wirken zwar gegen Bakterien, können jedoch selbst Durchfall verursachen. Zudem kann eine antibiotische Behandlung dazu führen, dass sich die Ausscheidung von Salmonellen über den Stuhlgang verlängert. Das heißt: Betroffene sind länger ansteckend.

Meist normalisiert sich der Stuhlgang bei Salmonellen sowieso ganz von selbst. Damit sich die Genesung nicht verzögert, ist es aber wichtig, die mit dem Durchfall verbundenen Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen. Dazu eignen sich zum Beispiel Apfelschorle, Tee, Brühe oder – bei stärkerem (Brech-)Durchfall – ein spezielles Pulver aus der Apotheke zur Herstellung einer Trinklösung.

Wie lange sind Salmonellen im Stuhlgang nachweisbar?

Im Normalfall sind Salmonellen länger im Stuhlgang nachweisbar, als die Symptome der Infektion andauern. Erwachsene scheiden die Bakterien im Durchschnitt einen Monat lang aus. Bei Babys und Kindern unter fünf Jahren zieht sich die Ausscheidung meist über sieben Wochen oder länger hin.

Manchmal lassen sich noch über ein halbes Jahr nach der Ansteckung Salmonellen im Stuhlgang nachweisen. Am ehesten betroffen sind Kinder mit schweren Krankheitsverläufen.

Bei Salmonellen im Stuhlgang zur Arbeit oder in die Kita?

Wer womöglich oder nachweislich an einer Infektion mit Salmonellen erkrankt ist oder die Bakterien beim Stuhlgang ausscheidet, darf laut Infektionsschutzgesetz unter Umständen vorübergehend nicht arbeiten. Dieses Verbot gilt für Personen, die in bestimmten Bereichen von Lebensmittelbetrieben oder Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung tätig sind.

Zudem dürfen Kinder unter sechs Jahren, die (vielleicht) an Salmonellen erkrankt sind, solange keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Kitas oder Schulen besuchen. Eltern müssen die Einrichtung über die Erkrankung ihres Kindes informieren. Dessen Rückkehr in die Einrichtung ist erst dann gestattet, wenn es zwei Tage lang keine Symptome mehr hatte.

Fazit: Das Wichtigste in Kürze

Wenn Salmonellen den Darm eines Menschen infizieren, ändert sich dessen Stuhlgang oft plötzlich: Es kommt zu meist wässrigem Durchfall, der grünlich oder – in schweren Fällen – auch blutig aussehen kann. Teils treten weitere Symptome wie Bauchschmerzen und Erbrechen hinzu. Nach spätestens einer Woche sind die Beschwerden für gewöhnlich überstanden – auch ohne Medikamente. Im Stuhl können die Salmonellen allerdings noch deutlich länger nachweisbar sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 26.7.2023)
  • "Salmonella". Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC): www.cdc.gov (Stand: 13.7.2023)
  • "Salmonellen-Enteritis". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 12.12.2022)
  • "Salmonella infection". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 29.4.2022)
  • "Übersicht über Gastroenteritis". Online-Informationen von MSD Manual – Ausgabe für Patienten: www.msdmanuals.com (Stand: Oktober 2021)
  • "Salmonellose". Online-Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit: gesund.bund.de (Stand: 21.1.2021)
  • Leitlinie der Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e. V. (GPGE): "Akute infektiöse Gastroenteritis im Säuglings-, Kindes- und Jugendalter". AWMF-Leitlinien-Register Nr. 068/003 (Stand: 31.3.2019)
  • "Salmonellen". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de (Stand: 24.4.2018)
  • "Durchfallerkrankungen: Motilität oder Sekretion hemmen". Online-Informationen der Pharmazeutischen Zeitung: ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de (Stand: 23.4.2018)
  • "Salmonellose – RKI-Ratgeber". Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 1.4.2016)
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