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Stormy Daniels spricht detailliert über Affäre mit Donald Trump


Pornostar spricht über Trump-Affäre
Stormy Daniels: "Ich wurde bedroht"

Von Fabian Reinbold, Washington

Aktualisiert am 26.03.2018Lesedauer: 3 Min.
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Stormy Daniels im Interview bei "60 Minutes": Viele Details über angebliche Affäre mit Donald TrumpVergrößern des Bildes
Stormy Daniels im Interview bei "60 Minutes": Viele Details über angebliche Affäre mit Donald Trump (Quelle: CBS News/60 Minutes/ap)

Stormy Daniels bleibt dabei: Sie hatte 2006 eine Affäre mit Donald Trump. Nun spricht der Pornostar im US-Fernsehen zur besten Sendezeit über intime Details und über eine Bedrohung.

Sie sprach über Sex mit Donald Trump, über dessen vollmundige Versprechungen und über eine persönliche Bedrohung, die sie jahrelang zum Schweigen gebracht habe.

Die Pornodarstellerin Stormy Daniels hat sich über ihre angebliche Affäre mit Trump geäußert. Während der US-Präsident ein Verhältnis bestreitet, gab Daniels nun im amerikanischen Fernsehen zahlreiche Details preis.

Das Interview ist der vorläufige Höhepunkt einer Affäre, die sich am US-Präsidenten festzubeißen scheint. Nach den ersten Berichten im Januar über die Affäre und die Zahlung von 130.000 US-Dollar an Daniels durch einen Trump-Anwalt verschiebt sich der Fokus jetzt auf die Methoden, mit denen Daniels nach eigener Aussage zum Schweigen gebracht worden ist.

"Lass Trump in Ruhe. Vergiss die Geschichte"

Daniels, mit bürgerlichen Namen Stephanie Clifford, berichtete dabei eine Szene aus dem Jahr 2011, als sie versuchte, ihre Geschichte an ein Klatschmagazin zu verkaufen. Sie sei auf einem Parkplatz in Las Vegas von einem Mann bedroht worden.

Der Unbekannte habe sie angesprochen und ihr gesagt: "Lass Trump in Ruhe. Vergiss die Geschichte." Als er ihre junge Tochter im Auto erblickt habe, habe er gesagt: "Das ist ein schönes kleines Mädchen. Es wäre eine Schande, wenn ihrer Mutter etwas zustieße." Dann sei er wieder verschwunden, so Clifford.

Wegen dieser Begegnung habe sie jahrelang geschwiegen und kurz vor der Präsidentschaftswahl eine Schweigevereinbarung mit einem Anwalt Trumps unterzeichnet, berichtete Clifford in der amerikanischen TV-Sendung "60 Minutes".

In Washington wurde der Ausstrahlung seit Tagen entgegengefiebert. Während ein Basketballspiel die Ausstrahlung auf dem Sender CBS um eine gute halbe Stunde verzögerte, hatten die Medien, denen das Interviewmanuskript bereits vorlag, längst die ersten Eilmeldungen abgesetzt.

Fast alle Aussagen Daniels sind Behauptungen, für die sie keine Beweise vorgelegt hat. Trump hat die Affäre dementiert. Im Interview sprach sie davon, dass sie nur einmal Sex mit Trump gehabt habe und berichtete etwa von dessen Versprechungen, sie in eine seiner Fernsehshows zu holen, die sich letztlich nicht materialisierten.

Daniels will Trump im Jahr 2006 bei einem Golfturnier kennengelernt haben, genau wie ein früheres "Playboy"-Model, das ebenfalls vor wenigen Tagen über eine angebliche Beziehung zu Trump berichtet hatte. Moderator Anderson Cooper fragte Clifford nach ihrer Glaubwürdigkeit. Immerhin hatte sie zuletzt zweimal Erklärungen verfasst, in denen sie angab, dass Berichte über eine Affäre falsch seien.

Fokus auf mögliche Vertuschungsversuche

Clifford erklärte auch das mit Bedrohungen. Die Gegenseite könne ihr "Leben auf viele verschiedene Arten zur Hölle machen", sei ihr gesagt worden. Sie deutete an, dass dieser Satz auf den Trump-Vertrauten Michael Cohen gemünzt sein könnte.

Wichtiger als manche schlüpfrigen Details, die Daniels im Fernsehen preisgab, ist aber eine andere Ebene: Was der Präsident und seine Helfer möglicherweise taten, um die Affäre zu vertuschen und ob sie Daniels dabei einschüchterten. Cohen bestreitet, Clifford bedroht zu haben.

Schon jetzt interessieren sich Ermittler für die Zahlung Cohens an Clifford elf Tage vor der Präsidentschaftswahl im November 2016. Es geht um die Summe von 130.000 US-Dollar, die Cohen nach eigener Aussage aus eigener Tasche bezahlt habe, ohne das Wissen Trumps, wie er behauptet.

Cliffords Anwalt argumentiert nun, dass diese Übereinkunft nie gültig gewesen sei, weil Trump sie nicht selber unterzeichnet habe. Clifford ist vor ein kalifornisches Gericht gezogen. Trump hatte sich kürzlich erstmals in den Rechtsstreit um die Schweigevereinbarung eingeschaltet.

Für Trump wird die Affäre unangenehmer

Wie Cohen auch will er, dass sich ein Bundesgericht statt einer staatlichen kalifornischen Instanz des Falls annimmt. Das würde es ermöglichen, dass der Streit in einem Schlichtungsverfahren hinter verschlossenen Türen statt öffentlich behandelt wird.

Zugleich wurde kurz vor der Sendung bekannt, dass Trump, der sich am Wochenende auf seinem Anwesen in Florida aufhielt, sich am Samstagabend mit Cohen traf.

Für den Präsidenten wird diese Affäre immer unangenehmer. Clifford ist in den vergangenen Wochen mit ihrem neuen Anwalt Michael Avenatti zunehmend in die Medienoffensive gegangen. Er betonte, es gehe ihm um die Vertuschungsversuche, die der Präsident und seine Vertrauten in der Sache begangen hätten.

Avenatti machte zuletzt Andeutungen, dass er Beweismaterial vorliegen habe, das Trump gefährlich werden könne. Dazu sagte seine Mandantin trotz Nachfragen des Moderators bei ihrem Auftritt nichts.

Verwendete Quellen
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