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Historischer Schritt: "Gault & Millau" ernennt erste "Köchin des Jahres"


Bislang nur Männer ausgezeichnet
"Gault & Millau" prämiert erstmals "Köchin des Jahres"

Von dpa
Aktualisiert am 21.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Kleine Portionen, großer Geschmack: Die Restaurantführer Gault & Millau und der Guide Michelin prämieren jährlich die besten Köche, Gastronomen und Service-Kräfte.Vergrößern des BildesSpitzenküche: Die Restaurantführer "Gault & Millau" und der "Guide Michelin" prämieren jährlich die besten Köche, Gastronomen und Service-Kräfte. (Quelle: dpa/Daniel Bockwoldt)
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Auch wenn Männer noch immer in Fernseh- und Spitzenküchen dominieren: Deutschlands beste Restaurantküche 2023 führt eine Frau.

Wer an ausgezeichnete Spitzenküche oder Kochkunst im Fernsehen denkt, dem fallen vermutlich vor allem Männer hinterm Herd ein. Die neue Ausgabe des "Gault & Millau" will da ein Zeichen setzen. Im 40. Jahr seines Erscheinens in Deutschland hat der Restaurantführer zum ersten Mal eine "Köchin des Jahres" prämiert.

Auch alle anderen am Montag in München vergebenen Auszeichnungen wie "Entdeckung des Jahres" und "Gastronomin des Jahres" gingen in diesem Jahr ausschließlich an Frauen. "Gute Küche ist keine Frage des biologischen Geschlechts", heißt es im Eingangswort von Chefredakteur Christoph Wirtz dazu. "Genderdebatten und Genuss vertragen sich schlecht." Das Thema Frauen in der Branche, noch dazu an der Spitze, wird seit Langem heiß diskutiert.

Zur "Köchin des Jahres" kürte "Gault & Millau" Douce Steiner, die im "Hirschen" in Sulzburg im Markgräflerland südlich von Freiburg die Küche leitet. Laut den Kritikern ein "einzigartiger Gunstort von südlicher Leichtigkeit und badischem Eigensinn", dessen "klassisch grundierte Hochküche für das 21. Jahrhundert" gefeiert werde.

Zu den Prämierten zählen unter anderem Sarah Hallmann vom "Hallmann & Klee" in Berlin als "Gastronomin des Jahres", Rebecca Fischer vom "Schlicht. Esslokal" in Koblenz als "Entdeckung des Jahres" und Sigi Schelling vom Münchner "Werneckhof" als "Aufsteigerin des Jahres".

Mit der Auszeichnung der "Patissière des Jahres" wollte die Redaktion nach eigenen Worten zudem ein Zeichen setzen und ehrte die Ukrainerin Dinara Kasko. Sie sei aus ihrer zerstörten Heimat geflüchtet, unterrichte heute online und begeistere auf der Social-Media-Plattform Instagram mit hochkomplexen architektonischen Tortenkunstwerken.

"Jahrzehntelang war die Spitzenküche ein Umfeld, das Frauen mehr duldete als förderte", erklärte Chefredakteur Wirtz zu der Auswahl. "Das hat sich inzwischen geändert. Zu langsam und lange noch nicht überall, aber doch deutlich und vor allem: ein für alle Mal."

Küchenchefinnen machen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen einen deutlich kleineren Anteil aus. Aktuelle Zahlen dazu hat der Verband der Köche Deutschlands (VDK) nicht. Eine Sprecherin verwies auf Zahlen des Bundesinstituts für Berufsbildung über Auszubildende, wonach im Jahr 2021 von 6222 Neuabschlüssen als Koch/Köchin 1449 von Frauen gemacht wurden – sprich knapp ein Viertel.

Der "Gault & Millau" gibt sich durchaus selbstkritisch, dass es 40 Ausgaben bis zur ersten "Köchin des Jahres" brauchte. Die Antwort, es habe schlicht keine Kandidatinnen gegeben, die sich aufgedrängt hätten, sei zu einfach, heißt es in der Einleitung. Aber auch nicht ganz falsch: "Bei aller großen Wertschätzung für Margarethe Bacher, Doris-Katharina Hessler, Anna Sgroi – Dieter Müller, Harald Wohlfahrt, Christian Bau schienen überzeugender."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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