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1. FC Köln: Sebastiaan Bornauw – vom Sorgenkind zum Retter des Effzeh


1. FC Köln
Tumor, Koma, Retter – Bornauw köpft sich in die Geschichtsbücher


Aktualisiert am 24.05.2021Lesedauer: 3 Min.
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Sebastiaan Bornauw am Ball: Der FC-Profi hat ein aufreibendes Jahr hinter sich.Vergrößern des Bildes
Sebastiaan Bornauw am Ball: Der FC-Profi hat ein aufreibendes Jahr hinter sich. (Quelle: Team 2/imago-images-bilder)

Sebastiaan Bornauw hat den 1. FC Köln mit seinem ersten Saisontor in der 86. Minute gegen den FC Schalke 04 vor dem direkten Abstieg bewahrt. Der Belgier hat aufwühlende Monate hinter sich.

Mit sechs Toren gehörte Sebastiaan Bornauw in seiner Debütsaison für den 1. FC Köln in der Bundesliga zu den torgefährlichsten Spielern. Eine Leistung, an die der Innenverteidiger in dieser Saison jedoch nicht herankam. Er selbst hatte sich am Ende der Hinrunde bereits unzufrieden gezeigt mit seiner fehlenden Torgefahr, damals noch nichtsahnend, dass er am letzten Spieltag den bislang wichtigsten Treffer seiner Karriere schießen würde.

Um die gesamte Tragweite von Bornauws Siegtreffer gegen den FC Schalke 04 zu verstehen, hilft ein Blick zurück auf den Jahresbeginn. Am 19. Spieltag fehlte der Belgier im Kader des FC-Heimspiels gegen Arminia Bielefeld. Was zunächst wie harmlose Rückenprobleme klang, entpuppte sich als deutlich schwerwiegender. Bei Bornauw wurde ein Tumor an der Wirbelsäule entdeckt, der operativ entfernt werden musste. Bei dem eigentlichen Routineeingriff reagierte der 22-Jährige allergisch auf das Narkosemittel und musste für 24 Stunden in ein künstliches Koma versetzt werden.

Aus der ursprünglichen Ausfallzeit von geschätzten zehn Tagen wurden zehn Wochen. Bornauw, zuvor uneingeschränkter Stammspieler unter Trainer Markus Gisdol, musste sich von Grund auf zurück kämpfen. Zu sehr hatte seine Muskulatur unter der Ruhigstellung gelitten. Erst am 28. Spieltag feierte der Abwehrspieler bei der bitteren 2:3-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 sein Comeback und kam in den Schlussminuten zum Einsatz. Seither stand Bornauw unter Gisdol-Nachfolger Friedhelm Funkel in allen sechs Spielen über 90 Minuten auf dem Platz.

Jetzt wartet Holstein Kiel in der Relegation

Den vorläufigen Höhepunkt seines Comebacks erlebte der Innenverteidiger nun am Samstag vier Minuten vor dem regulären Ende dieser Bundesliga-Saison. Bornauw war von Funkel längst als zweite Spitze in den Angriff beordert worden, als Jan Thielmann eine Flanke auf den zweiten Pfosten schlug. Kölns Blondschopf stand frei, stieg hoch und wuchtete den Ball nicht nur zu seinem ersten Saisontor ins Netz, sondern bewahrte den FC mit diesem Tor auch vor dem direkten Abstieg. "Ich war heute schon oft am ersten Pfosten, dann dachte ich, ich probiere es einmal am zweiten", sagte ein überglücklicher Bornauw nach dem Schlusspfiff und ergänzte: "Es war ein sehr guter Ball von Jan. Dann war es nicht mehr so schwer, das Tor zu machen."

Sein siebtes Bundesliga-Tor war gleichzeitig das entscheidende für die Geißböcke im Kampf um Platz 16. Der FC zog in der Tabelle in letzter Minute noch an Werder Bremen vorbei und trifft nun auf Holstein Kiel in der Relegation. "Das war das wichtigste Tor meiner Karriere", freute sich der Mann des Spiels. Den Extra-Schuss an Motivation hatten die Fans Bornauw vor dem Anpfiff gegeben. "Wenn die Fans draußen stehen und wir kommen mit dem Bus an, dann musst du in den Krieg ziehen. Das haben wir gemacht."

Noch ist dieser für den 1. FC Köln nicht vorbei. Für die Geißböcke geht es am Mittwoch weiter mit dem Relegations-Hinspiel zuhause in Müngersdorf. Mit einem Sebastiaan Bornauw, der seinen Torriecher wiedergefunden hat, stehen die Chancen für einen Kölner Ligaverbleib deutlich besser.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche des Geißblog
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