Kreis Ludwigsburg: Wütender Busfahrer schließt Fahrgäste ein – Ermittlung wegen Freiheitsberaubung

Erst verweigerte der Busfahrer einem Mann im Rollstuhl Hilfe. Als sich ein Fahrgast einmischte, wurde es handgreiflich. Am Ende schloss der Busfahrer alle im Bus ein.

Wegen Freiheitsberaubung ermittelt die Polizei gegen einen 52 Jahre alten Busfahrer, nachdem er am Dienstagnachmittag in der Ditzinger Straße in Hirschlanden mehrere Fahrgäste kurzzeitig in einem Linienbus einschloss. Das teilte die Polizei Ludwigsburg am Mittwoch mit.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, stoppte der Bus gegen 17 Uhr planmäßig in der Ditzinger Straße. Ein 50-jähriger Rollstuhlfahrer wollte hier den Bus verlassen. Dies war jedoch nicht möglich, da die dafür erforderliche Rampe nicht ausgeklappt war. Diese muss manuell mit Hilfe eines Griffes – in der Regel vom Busfahrer – geöffnet werden, so die Polizei. Zeugenangaben zufolge soll sich der 52-Jährige Busfahrer hierfür nicht verantwortlich gefühlt haben, sodass ein 41 Jahre alter Fahrgast helfen wollte.

Kreis Ludwigsburg: Busfahrer und Fahrgast geraten in Streit wegen Rollstuhlfahrer

Der Busfahrer verließ daraufhin seinen Fahrersitz und es entwickelte sich ein Streitgespräch zwischen ihm und dem helfenden Fahrgast. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung beleidigte der 41-Jährige wohl den Busfahrer und schlug dessen Hand beiseite. Der wiederum verständigte die Polizei – und schloss die verbliebenen Fahrgäste im Bus ein. Erst, als der 41-Jährige drohte, den Nothammer einzusetzen, öffnete der Busfahrer die Türen wieder.

Wie die Polizei weiter mitteilte, muss sich auch der 41-Jährige möglicherweise wegen Beleidigung und Körperverletzung verantworten.

Hirschlanden liegt rund 20 Kilometer westlich von Stuttgart und zehn Kilometer südwestlich von Ludwigsburg.