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Elektroauto: Riesige Lücken im Ladenetz


Verband warnt vor Folgen
Ladenetz für E-Autos hat riesige Lücken


Aktualisiert am 10.11.2021Lesedauer: 2 Min.
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Strom tanken: Vor allem im Südosten Europas müssen Fahrer eines Elektroautos viel Geduld beweisen.Vergrößern des Bildes
Strom tanken: Vor allem im Südosten Europas müssen Fahrer eines Elektroautos viel Geduld beweisen. (Quelle: Horst Galuschka/imago-images-bilder)

Gerade einmal 300 Ladesäulen fürs E-Auto in Griechenland, 200 in Bulgarien – und eine überwältigende Menge in nur drei Ländern: Stromtankstellen sind in Europa extrem ungleich verteilt. Und das kann weitreichende Folgen haben.

Das Ladenetz für Elektroautos wächst und wächst. Aber eben nicht überall. Noch immer kann es den Bedarf an Ladesäulen bei Weitem nicht decken. Viel problematischer ist aber die extrem ungleiche Verteilung der Stromtankstellen in Europa. Das zeigt ein Report von Europas großem Auto-Lobbyverband ACEA (European Automobile Manufacturers’ Association).

Extrem ungleiche Verteilung der Ladesäulen

Beispiel Rumänien: Mit einer Fläche von knapp 240.000 Quadratkilometern (Platz 9 in Europa) ist es etwa sechsmal größer als die Niederlande (41.000 Quadratkilometer, Platz 23). Trotzdem stehen den 19,4 Millionen Rumänen nur rund 500 Ladesäulen zur Verfügung – ein Anteil von 0,2 Prozent aller Stromkästen in der EU.

Und umgekehrt stehen 70 Prozent aller Ladesäulen der EU (etwa 160.000) in nur drei Ländern:

  • Niederlande
  • Frankreich
  • Deutschland

Zusammen bringen sie es auf 23 Prozent der EU-Fläche. Die übrigen 77 Prozent der Fläche verfügen über nur 30 Prozent der Lade-Infrastruktur.

Hinzu kommt: Nur eine von neun Ladestationen ist dem Verband zufolge ein Schnelllader. Deren Anteil am Ladenetz hat sich zuletzt sogar verringert. Die große Mehrzahl von rund 200.000 Ladepunkten sei nicht in der Lage, ein E-Auto in hinnehmbarem Tempo aufzuladen.

Gewaltiger Bedarf an weiteren Säulen

Der ACEA fordert deshalb verpflichtende Ziele für alle EU-Staaten, um das E-Auto überall ins Rollen zu bekommen. "Wer ein Auto mit E-Motor oder Wasserstoffantrieb kaufen will, ist auf eine verlässliche Infrastruktur angewiesen", sagt ACEA-Generaldirektor Eric-Mark Huitema. "Europas Regierungen müssen nun Tempo aufnehmen im Rennen um eine grünere Mobilität."

Schon vor Längerem warnte Huitema vor den Folgen der extrem ungleichen Verteilung von Ladesäulen: "Der Anstieg des E-Auto-Absatzes könnte zum Stillstand kommen, wenn die Kunden zu dem Schluss kommen, dass es dort einfach zu wenig Ladestationen gibt, wo sie hinreisen – oder dass sie an einem Schnell-Lader sehr lange anstehen müssten."

Anzahl der Ladesäulen: Die Tops und Flops

Platz Land Platz Land
1 Niederlande 23 Griechenland
2 Frankreich 24 Bulgarien
3 Deutschland 25 Litauen
4 Italien 26 Malta
5 Schweden 27 Zypern

Das bestätigen Zahlen der Europäischen Kommission: Um den CO2-Ausstoß der Autos in der EU bis zum Jahr 2030 um die Hälfte zu senken, wären sechs Millionen öffentliche Ladestationen nötig. Das wären binnen neun Jahren etwa 27-mal so viele weitere Stromtanken wie derzeit vorhanden sind.

Verwendete Quellen
  • ACEA
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Statista
  • Eigene Recherche
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