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Die boot Düsseldorf 2013


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Millionen Euro im Trockenen – die boot Düsseldorf 2013

Christian Sauer

22.01.2013Lesedauer: 4 Min.
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Die luxuriösen Highlights der boot in Düsseldorf.Vergrößern des Bildes
Die luxuriösen Highlights der boot in Düsseldorf. (Quelle: Messe Düsseldorf)

Zum 44. Mal gab es auf der vom Schlauchboot bis zur millionenschweren Luxusjacht jede Menge zu sehen. Wir waren live dabei.

Sie gilt als Europas wichtigste Indoor-Messe für alle, die gern am, im, über oder unter Wasser ihre Freizeit verbringen. Insgesamt 1.674 Aussteller aus 63 Ländern waren dieses Jahr "an Bord" und präsentierten bis zum 27. Januar in 17 Messehallen mit insgesamt 212.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche aktuelle Neuheiten und Trends für Taucher, Angler, Segler, Surfer & Co.

Besonders beliebt bei den staunenden Besuchern ist wieder einmal die Halle 6 mit den Superjachten. Dutzende Traumschiffe für jeweils mehrere Millionen Euro Anschaffungspreis haben dort ihren Ankerplatz gefunden und laden zum Träumen ein. Die meisten davon sind bereits vor Wochen auf dem Wasserweg nach Düsseldorf gereist, um dort mit Hilfe vom Schwerlastlift "Big Willi" aus dem Rhein gehievt zu werden um dank starker Zugmaschinen ihren Landgang auf das Messegelände anzutreten.
Darunter ist auch die Princess 98 MY, die größte Jacht auf der Messe. Die Zahl "98" steht dabei für die Länge in Fuß, was ungefähr 30 Metern entspricht. >>

In Anbetracht der Megajachten von Roman Abramowitsch & Co. mit weit über 100 Metern Länge scheinen die in Düsseldorf gezeigten Exponate nur Mittelklasse zu sein. Steht man aber dann leibhaftig vor bzw. unter ihnen, ist Staunen garantiert. Anders als im Mittelmeer oder anderen In-Spots für Jacht-Eigner liegen die Schiffe im Trockenen und zeigen somit ihre gesamten Ausmaße.

Im Fall der Princess ist es ein dunkler Rumpf mit 1,83 Metern Tiefgang. Fein poliert, strahlt er mit den glänzenden Augen der Besucher um die Wette, deren Gesichter sich dort widerspiegeln. Kleine integrierte Propeller – sogenannte Bugstrahlruder – helfen dem Besitzer oder seiner Crew samt Kapitän später im Wasser beim Manövrieren der 95 Tonnen Leergewicht. Dazu kommen dann noch 2000 Liter Trinkwasser und 11.000 Liter Treibstoff. Die rauschen durch die Brennräume der beiden Motoren mit jeweils zwischen 1925 und 2637 PS. Das muss man sich mal vorstellen: >>

Über 5200 PS können es sein, die auf die beiden Schiffsschrauben am Heck wirken. Aus bestem Metall und nach aller Kunst gefertigt, sind die nicht gerade kleinen Schräubchen echte Kunstwerke, die sich aber den Blicken der meisten Besucher entziehen.

Gleiches gilt für die weiteren technischen Features und das luxuriöse Innenleben. Durch die Bullaugen oder größeren Seitenfenster einen Blick ins Innere zu erhaschen, ist fast unmöglich. Diese sind schließlich verspiegelt oder dunkel getönt, um möglichst wenig Sonnenstrahlung und Hitze in die wohl klimatisierten Gemächer hineinzulassen. Einlass zu bekommen, ist nur wenigen Besuchern vorbehalten.

Luxus-Oase und Champagner-Empfang

Sie sollten möglichst nachvollziehbar ein ernsthaftes Kaufinteresse haben und entsprechend solvent sein, schließlich kostet die Princess 98 MY stolze 6,75 Millionen Euro. Doch selbst für diesen überschaubar kleinen Kreis der Messe-Besucher sind spontane Besuche kaum machbar bzw. eher unüblich. Vorab angemeldet, reisen sie meistens direkt vom benachbarten Flughafen in Düsseldorf mit Chauffeur an und werden über Seiteneingänge auf dem kürzesten Weg zu ihrem Ziel geleitet. Dort angekommen, wird die ansonsten nicht überwindbare Zugangsbeschränkung samt Sicherheitspersonal in schwarzen Anzügen mit einem Lächeln passiert. Wer diese Hürde genommen hat, findet sich in einer improvisierten Luxus-Oase inmitten des trubeligen Geschehens auf der Messe wieder.
Für ein Glas Champagner als Willkommensgruß ist es doch nie zu früh, zumal der Nachschub garantiert ist, schließlich gehört die traditionsreiche britische Princess-Werft wie Moët & Chandon, Hennessy und Louis Vuitton inzwischen zur LVMH Gruppe. Allein das steht schon für Luxus und im krassen Gegenteil zu einer Besonderheit in der Welt feiner Jachten, die Neulinge und Unwissende sofort überführen. Das Motto heißt: Schuhe aus! Wer will schon den feinen Holz- und hochflorigen Teppichboden an Bord beschädigen. Also hoffentlich morgens ordentliche Strümpfe angezogen oder doch auf die Überschuhe ausweichen, die etwas an Krankenhäuser erinnern. Wer dieses letzte Hindernis überwunden hat, kann nun das Schiff entern. >>

Das geschieht wie im späteren "Alltag" zumeist über das Heck, wo zum Teil sogar elektrisch absenkbare Badeplattformen den Weg ins nasse Element frei geben. Die Luken in den klinisch sauberen Maschinenraum lassen wir ebenso links liegen, wie die meist recht beengten Räumlichkeiten für die bis zu sechs Crewmitglieder. Stattdessen flanieren wir über das Hauptdeck mit bequemen Sitz- und Essensmöglichkeiten innen wie außen. Im Salon schaffen edle Hölzer und Ledersessel Club-Atmosphäre, die zu einem gepflegten Drink einlädt. Kein Problem, dafür gibt es ja eine gut bestückte Bar und professionelle Pantry, wo der Koch später Köstlichkeiten für die acht bis zehn Gäste kredenzt. Die logieren wie die Crew auf dem Unterdeck – allerdings deutlich großzügiger und komfortabler mit Luxus wie Flatscreens im XXL-Format, Surround-Sound-Anlagen und Marmorbäder.
Doch der beste Platz auf einer Jacht ist zumindest bei Sonnenschein an der frischen Luft. Dafür steht vor der professionell, mit modernster Elektronik ausgestatteten Brücke eine Sitz- und Liegelandschaft auf dem Vordeck zur Verfügung. Alternativ warten auf dem Sonnendeck, der sogenannten Flybridge, weitere Liegen und auf Wunsch sogar ein Whirlpool. Für "echte Bootsmänner" gibt es allerdings noch etwas Besseres, das Steuerrad und die Gashebel unter dem Sonnenschutz weiter vorn. Wer das Privileg hat, hier Platz zu nehmen, genießt nicht nur die beste Aussicht, sondern kann sich auch den neidischen Blicken der "normalen" Besucher sicher sein. Denen bleibt zumindest der flüchtige Einblick von den Emporen in der Messehalle, und der ist schon beeindruckend.

Eine Ship-, pardon Stipp-Visite in Düsseldorf lohnt sich auf jeden Fall.

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