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Tuning World Bodensee 2012: Rost und Rat-Cars als neue Trends


Automessen
"Rat-Cars" als Trend der Tuning World Bodensee 2012

mid, Astrid Gorgas

Aktualisiert am 27.04.2012Lesedauer: 3 Min.
"Rat-Cars" als Trend der "Tuning World Bodensee 2012"Vergrößern des Bildes"Rat-Cars" sind außen pfui und innen hui. Der amerikanische Tuning-Trend hat sich in Deutschland noch nicht entfaltet. (Quelle: SEMAShow)
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Beim Begriff "Rat-Car" dürften die meisten Auto-Fans ins Stocken geraten. Und doch gehört der Trend aus den USA zu den wichtigen Themen der "Tuning World Bodensee 2012" (28.4. - 1.5.2012) in Friedrichshafen.

Mit 25 Welt, vier Europa- und 13 Deutschlandpremieren aus allen Bereichen rund um Automobile zelebriert die Tuning-Szene das zehnte Jahr der "Tuning World Bodensee" (28.4. - 1.5.2012). Das Frühlingserwachen der Szene mit neuen Modellen und Anregungen unterstützen 228 Aussteller in den 12 Hallen der Messe Friedrichshafen mit "Tuningkunst par excellence". Hier können etwa 1.000 Boliden aller Art von allen Seiten und bis unter die Haube ausgiebig bewundert werden.

Daimler und BMW auf der Tuning World

Dabei ist diese Messe längst nicht mehr ausschließlich die Plattform für die Zubehör- und Nachrüstbranche. Erstmals sind Automobilhersteller wie Daimler-Benz, BMW und seine Minis als auch Skoda vertreten. Die jährlich angebotenen 152 Stände für die Tuning-Clubs sind wieder restlos belegt. Es haben sich sogar 50 neue Clubs beworben, denn diese Messe ist der absolute Pflichttermin der Szene aus ganz Europa. Sie ist die erfolgreichste, reine Tuning-Messe im europäischen Raum. Sie zeichnet sich besonders durch ihre Markenoffenheit, ihre breite Abdeckung aus, was wiederum als Highlight mit zahlreichen Preisverleihungen honoriert wird.

Mit dem "Rat-Car" einen Sportwagen "abledern"

Zur "Tuning World Bodensee 2012" schwappt ein neuer Trend aus den USA über den Großen Teich: Es geht hin zu Autos, die nicht "totrestauriert" werden, sondern Patina bis zur großflächigen Roststelle offen zur Schau tragen dürfen, während unter der Haube und im Innenraum feinste Technik das Herz höher schlagen lassen. Die Amerikaner nennen das "Rat-Look", was sich einfach nicht eindeutschen lässt. Ein sogenanntes "Rat-Car" oder ein "Rat-Rod" zeichnet sich durch eine mit akribischer Hingabe vernachlässigte Karosserie aus, die sich über eine technische Basis spannt, welche in punkto Zustand und Performance keine Wünsche offen lassen sollte. Mit einem "Rat-Car" ein modernes Fahrzeug der Oberklasse beim Überholen ganz korrekt "abledern", gilt als der letzte Kick der Szene. Das wird sich künftig auch unter den Tuning-Freaks aus dem Land der Autoerfinder immer lauter herumsprechen.

Muscle-Cars mit "Rat-Engine"

Viele Auto-Fans in Deutschland dürften von "Rat-Cars" noch nicht gehört haben. Bekannt ist allemal die in stark motorisierten Muscle-Cars verwendete "Rat-Engine" im Gegensatz zur schwächeren "Mouse-Engine". Doch sind Muscle-Cars in der Regel noch gut gepflegt und nicht äußerlich so heruntergekommen wie die "Rat-Cars".

Tuning-Messe mit Wettbewerben

Erstmalig findet am Bodensee auch ein "European Tuning Showdown" statt, einer der höchst dotierten Wettbewerbe der europäischen Tuning-Szene. Aus ganz Europa kommen die best-getunten Privat-Autos nach Friedrichshafen, um in spannenden Kopf-an-Kopf-Duellen in einer Showdown Arena (Halle 7) gegeneinander anzutreten. Das Publikum verfolgt live, welches Showcar den Ring als Gewinner verlässt und somit in die nächste Runde einzieht. Der Künstler des Siegerfahrzeugs kann sich über eine Einladung zur Sema-Show nach Las Vegas freuen.

"Bauern-Tuning" nicht mehr in Mode

Die Tuning-Szene unterzieht sich gerade mal wieder einem Wandel. Heute bestimmt die Szene nicht mehr der jugendliche Autofan, der sich und sein Auto mit Flügelwerk, breiten "Pellen", auffälligen Felgen und grellen Farben sowie Airbrush auf der Lackierung von der Masse abheben will. Inzwischen gewährleisten die in die Jahre gekommenen "Freaks" der Generation "50 plus" mit zunehmend mehr Freizeit und Geld für die immer noch üppigen Umsätze der Branche. Dieses Klientel steht allerdings weniger auf optischer Show. Ihm geht es weniger um ein auffallendes Äußeres, sondern vielmehr um Luxus pur und exquisite Verarbeitung. "Individualität, die auf den zweiten Blick auffällt", erläutert Szene-Journalist Martin Santoro die neue Entwicklung und ergänzt: "Klar, die Tieferlegung und die großen Räder – bis zu 21 Zoll sind heute drin – ist nach wie vor ein Muss. Die Chrom-Ära ist aber ebenso passé wie die Zeit der kunterbunten Villen. Gedeckte Töne sind angesagt, allenfalls die Felgen strahlen in frischem Kontrast." Aber eine alte Tugend des Tunings gilt nach wie vor. Nämlich die Steigerung der Performance nach dem ewig gültigen Lehrsatz: "Leistung kann es nie genug geben!"

Tuning als Improvisationskunst

Nach Einschätzung des Experten ist auch die Jugend am Steuer dezenter geworden. Für diese Gruppe gelten meist nur noch die drei F: Felgen, Fahrwerk, fertig. Martin Santoro: "Das ist das sogenannte low-budget-tuning". Dies etabliert sich beinahe zwangsläufig, da Eingriffe im Motorraum immer diffiziler werden. Dazu kommen geografische Verschiebungen. Junge Leute aus dem städtischen Umfeld im Westen wenden sich immer mehr vom Tuning ab, während im Osten das Schrauben als Ausdruck idenditätsstiftender Improvisationskunst weiterlebt.

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