Autofahrerin fährt Radfahrer um Tödlicher Unfall durch Whatsapp am Steuer - Bewährung
Eine junge Frau schreibt 2014 am Steuer ihres Autos Kurznachrichten auf dem Handy und verursacht einen tödlichen Unfall. Nun ist das Urteil gefallen: Sie kommt mit einer Bewährungsstrafe davon.
Die Staatsanwaltschaft wollte eine schärfere Strafe, scheiterte aber am Donnerstag mit ihrer Revision vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe.
Whatsapp am Steuer - ein Radfahrer tot, einer verletzt
Die damals 19-Jährige war im August 2014 zwischen Weil der Stadt und Renningen in Baden-Württemberg auf breiter Bundesstraße ohne Kurven ungebremst in zwei Rennradfahrer gefahren.
Einer der Männer erlitt dabei so schwere Kopfverletzungen, dass er kurz darauf starb. Sein Begleiter wurde schwer verletzt. Das Landgericht Stuttgart hatte festgestellt, dass die Frau mindestens neun Sekunden lang nicht auf die Fahrbahn schaute, weil sie zwei Nachrichten auf WhatsApp zu Ende tippte.
Fahrerin fuhr einfach weiter
Obwohl das Auto schwere Schäden hatte, hielt sie nur kurz an, schaute in den Rückspiegel und fuhr dann weiter. Ob sie die Männer und ihre Räder im hohen Gras liegen sah, konnte nicht geklärt werden.
"Versuchter Mord"
Das Urteil lautete auf zwei Jahre Jugendstrafe auf Bewährung, unter anderem wegen versuchten Mordes. Das sei nicht "unangemessen mild", stellten die BGH-Richter fest. Die Witwe sagte in der Verhandlung, ihr sei es nie wichtig gewesen, dass die Fahrerin ins Gefängnis müsse. "Ich bin vom Typ her nicht rachsüchtig." (Az. 4 StR 142/16)