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Wankelmotor: Vor 25 Jahren starb sein Erfinder


Wankelmotor
Vor 25 Jahren starb Felix Wankel

Von Auto-Medien-Portal
22.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Wankelmotor: Vor 25 Jahren starb sein ErfinderVergrößern des BildesWankelmotor: Vor 25 Jahren starb sein Erfinder (Quelle: Mazda)
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Neben Nicolaus Otto und Rudolf Diesel ist Felix Wankel als Erfinder einer Verbrennungsmaschine in die Technikgeschichte eingegangen. In diesem Oktober jährte sich sein Todestag zum 25. Mal. Sein Motor ist in der Großserie ausgestorben, doch in Zukunft könnte er eine wichtige Rolle übernehmen.

Felix Wankel: Unbeirrbarer Konstrukteur

Für den einen war er der begnadete Tüftler, für den anderen das verkannte Genie. Eines war der Erfinder Felix Wankel ganz bestimmt: Ein Konstrukteur, der unbeirrt eine brillante Idee in die Tat umsetzte. Letztlich scheiterte er auch an der Zeit, in die seine Konstruktion nicht zu passen schien. Sein Verdienst ist es, Ottos Hubkolbenprinzip, das ja auch Diesel für seinen Glühkerzenmotor nutzte, in Frage gestellt zu haben.

Wankelmotor: einfach, leicht und leise

Vor rund 46 Jahren schien es dagegen noch möglich, dass die neue Erfindung den anderen den Rang ablaufen könnte: Der Wankel-Motor, der als einfach, leicht und leise gilt, verblüffte durch geringe bewegte Massen und entsprechend geringen Verschleiß. Doch die Revolution in der Automobilwelt blieb aus. Bis zum Tode seines Konstrukteurs im Jahre 1988 waren kaum mehr als 1,6 Millionen Einheiten produziert.

Felix Wankel: Weder Diplom noch Führerschein

Eine Ausbildung als Konstrukteur oder ein Ingenieurspatent hat Wankel zeit seines Lebens nie erworben - ebenso wenig wie einen Führerschein. Aus der Werkstatt der Tüftler tuckert 1927 die erste Fahrmaschine. Ähnlichkeiten mit dem später legendären Wankel-Motor weist zunächst das Gerät auf, das 1933 zum Patent angemeldet wird: eine Drehkolben-Maschine mit der Typenbezeichnung DKM 32.

Felix Wankel: Forschungsauftrag von BMW

Ein Jahr später wird eine große Firma aufmerksam: 1934 bekommt er einen Forschungsauftrag für Drehschieber-Steuerungen und Rotationskolben-Motoren von BMW. In der "Versuchsabteilung Lahr", die in Wahrheit aus einem Büro und einer Werkstatt im elterlichen Haus Wankels besteht, beginnt Wankel, seine Ideen in die Realität umzusetzen.

1957: Drehkolbenmotor läuft auf dem Prüfstand

Im April 1954 ist es schließlich soweit: Wankel ist der Realisierung einer genial einfachen Idee nahe: Ein Motor, der praktisch ohne Ventile auskommt. Es ist der 1. Februar 1957, als der DKM (Drehkolbenmotor) 54 zum ersten Mal auf dem Prüfstand läuft. Mit der damals noch selbstständigen Firma NSU hat Felix Wankel einen Partner gefunden, der an sein Konzept glaubt. Weitere sechs Jahre später ist der Prototyp eines NSU Prinz fahrbereit. Der Motor leistet 30 Pferdestärken.

Felix Wankel erhält 1969 die Ehrendoktorwürde

Zum Ende des folgenden Jahrzehnts ist der Autodidakt endlich auch von der etablierten Forschung anerkannt. 1969 wird Felix Wankel die Ehrendoktor-Würde der TH München zuerkannt, ein Jahr später erhält er das große Bundesverdienstkreuz. Inzwischen sind mehrere weitere Fabrikate außer dem Ro80, der einzigen Kreiskolben-Limousine aus deutscher Produktion, auf dem Weltmarkt.

Ölkrise beendet den Wankelmotor-Boom

Über die Gründe des Verkaufs der Wankel GmbH an die britische Lonrho Ltd. Gruppe sind die Informationen spärlich. Wenig später dämmert den Käufern, dass sich der so euphorisch begrüßte Motor weltweit nicht durchsetzen wird. Trotz allseits gepriesener Vorteile wie Laufruhe und Verschleißarmut, trotz des geringen Gewichts und der niedrigen Kosten, entpuppte sich der relativ hohe Verbrauch als Makel, der sich mit der 1973 beginnenden ersten Ölkrise nicht in Einklang bringen ließ. Die Autokonzerne waren nicht bereit, Millionensummen in neue Fertigungsanlagen zu investieren, der revolutionäre Motor geriet ins Schattendasein.

Wankelmotor mit neuem Einsatzzweck

Möglicherweise hat das Drehkolben-Prinzip seine Zukunft jedoch noch vor sich. Aufgrund der kompakten Bauweise des Motors halten ihn viele Konstrukteure für einen idealen "Range Extender" in Elektrofahrzeugen. Der Wankelmotor könnte bei konstanter Drehzahl den Strom liefern, der zum Laden der Batterie und so zur Reichweiten-Verlängerung dient. Mit dem Prototypen A1 e-tron hatte Audi im vergangenen Jahr seinen Wankel-Mut unter Beweis gestellt. Kurze Zeit später verkündete der vorübergehende Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer zwar das Aus für die Entwicklung, inzwischen ist aber auch Dürheimer bei Audi Geschichte. Es bleibt also spannend, wo die nächste Begegnung mit Wankels Motor stattfinden wird.

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