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Soft-Close-Automatik: Autotüren können Finger brechen


Abgetrennte Daumen
So gefährlich sind moderne Autotüren

Von t-online, hs

Aktualisiert am 07.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Autotür: Ein starker Motor zieht die Tür ins Schloss und kann dabei eingeklemmte Finger brechen. (Symbolbild)Vergrößern des BildesAutotür: Ein starker Motor zieht die Tür ins Schloss und kann dabei eingeklemmte Finger brechen. (Symbolbild) (Quelle: yacobchuk/getty-images-bilder)
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Das lärmende Zuschmeißen von Autotüren gehört der Vergangenheit an: Neuartige Türen schließen besonders leise. Doch die Gefahren dieser Technik dürfen nicht unterschätzt werden.

Ein spezieller Türschließmechanismus bei Autos kann zu schweren Verletzungen führen. Die Soft-Close-Automatik – etwa sanfte Schließautomatik – lässt angelehnte Autotüren selbsttätig zugleiten. So können Autotüren ohne lautes Zuschmeißen geschlossen werden.

Türmechanismus trennt Daumen ab

Einer Fahrerin wurde die Technik zum Verhängnis, berichtet die ARD-Sendung "Plusminus" bereits 2018. In einer engen Straße sei sie aus ihrem 5er BMW ausgestiegen. Als ein anderes Auto vorbeifuhr, sei sie zurückgewichen und habe dabei die Tür mit dem Daumen aufgehalten. Der automatische Schließmechanismus setzte ein und trennte ihr einen großen Teil des Daumens ab.

Seitdem ist ihr Daumen stark verkürzt. "Als ich realisiert hatte, dass da was gegen meinen Finger drückt, da war es schon zu spät", sagt die Betroffene in dem Bericht des Verbrauchermagazins. Auch andere Fälle von abgetrennten Daumen seien bekannt.

Die betroffene Fahrerin hat BMW verklagt. Der Autobauer will das Gerichtsverfahren aber nicht kommentieren.

Wie gefährlich ist die Soft-Close-Automatik?

Lehnt man die Autotür nur leicht an, wird ein Elektromotor aktiviert, der die Tür vollautomatisch die letzten Millimeter ins Schloss zieht. Als "soft" kann diese Technik, die mittlerweile in vielen Modellen verbaut ist, allerdings kaum bezeichnet werden. Denn beim automatischen Türenschließen walten starke Kräfte.

Tests durch einen Sachverständigen für Straßenverkehrsunfälle, den "Plusminus" beauftragt hat, bestätigen: Die Soft-Close-Automatik kann Finger durchtrennen. Der Experte hat das mit einem Schweineschwanz überprüft.

Er hielt den Schweineschwanz zwischen Tür und Rahmen und drückte gegen die Tür, bis der Mechanismus ansprang. Der Motor zog die Tür so stark ins Schloss, dass der Knochen im Schweineschwanz brach.

Modifizierte Mechanismen sollen Sicherheit bringen

Auch andere Hersteller bieten die Soft-Close-Automatik für ihre Wagen an. In neueren Modellen ist eine modifizierte zweistufige Türschließautomatik verbaut.

Nach einer ersten Bewegung pausiert der Mechanismus für etwa eine halbe Sekunde, bevor sich die Tür endgültig schließt. Dadurch soll genügend Zeit bleiben, die Finger aus der Tür zu ziehen. Ein Restrisiko kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Verwendete Quellen
  • ARD-Verbrauchermagazin Plusminus
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