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25 größte Hersteller: China übernimmt die Automacht


Die 25 größten Hersteller
China übernimmt die Automacht

Von Markus Abrahamczyk

23.08.2018Lesedauer: 3 Min.
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Unbekannte Erfolgstypen: In Europa hat man von vielen Autos wie dem Changan CS55 noch nie gehört – in China hingegen gehören sie zum Alltagsbild.Vergrößern des Bildes
Unbekannte Erfolgstypen: In Europa hat man von vielen Autos wie dem Changan CS55 noch nie gehört – in China hingegen gehören sie zum Alltagsbild. (Quelle: Hersteller-bilder)

Wer baut auf der Welt die meisten Autos? Ein erster Blick auf das Hersteller-Ranking zeigt keine Überraschungen. Der zweite Blick allerdings umso mehr.

Volkswagen ganz vorne, danach Renault-Nissan, dahinter kommt Toyota – so kennt man das Ranking der weltgrößten Autobauer. Und zunächst geht es auch weiter wie gewohnt: Die etablierten Marken behaupten die vorderen Ränge. So weit, so bekannt. Was sich dahinter tut, sieht man seltener. Es dürfte deshalb viele Autofans erstaunen – und Europas Auto-Managern einige Sorgen bereiten.

Die Top Ten der Autobauer

Mit gut 5,6 Millionen weltweit verkauften Autos ist der VW-Konzern in der ersten Hälfte 2018 wieder die Nummer eins der Auto-Welt. Mit 5,17 Millionen Autos liegt die Allianz von Nissan, Renault und Mitsubishi auf Rang zwei. Dahinter folgt Toyota mit 4,74 Millionen Autos. Das zeigt eine Statistik des Datendienstleisters Focus2Move.

  1. Volkswagen (5,6 Millionen)
  2. Nissan/Renault/Mitsubishi (5,17 Millionen)
  3. Toyota (4,74 Millionen)
  4. General Motors (4,3 Millionen)
  5. Hyundai-Kia (3,7 Millionen)
  6. Ford (2,97 Millionen)
  7. Fiat-Chrysler (2,51 Millionen)
  8. Honda (2,38 Millionen)
  9. Peugeot-Citroen (2,28 Millionen)
  10. Mercedes-Daimler (1,41 Millionen)

China dominiert das Verfolgerfeld

Dann aber folgen etliche Konzerne, von denen man in Europa noch nie gehört hat. Und die allesamt dieselbe Heimat haben: China. Unter den Plätzen 11 bis 25 im globalen Ranking finden sich gleich zehn chinesische Hersteller.

Und die legen teilweise gewaltige Absatzsprünge hin: Der Konzern SAIC etwa wuchs allein im ersten Halbjahr 2018 um 62,5 Prozent, Geely um 28,3 Prozent (und liegt nur um 140.000 verkaufte Autos hinter BMW). Solche Zuwächse kann keiner der etablierten Hersteller vorweisen.

Das liegt vor allem am heimischen Markt: Nirgendwo ist die Nachfrage so groß wie in China. 24,17 Millionen Neuwagen wurden dort allein im Jahr 2017 verkauft. Die USA (17,13 Millionen) und Europa (15,14 Millionen) folgten mit deutlichem Abstand.

Trotzdem mag überraschen, wer aber den chinesischen Automarkt dominiert: Es sind die westlichen Konzerne. Ihr Marktanteil liegt bei 63 Prozent. Aber er bröckelt langsam. Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 um ein Prozent. Bedenkt man die gewaltige Nachfrage in China, dann wird klar: Das tut richtig weh.

Trotzdem gab es deshalb ein großes Aufatmen im Mai: Überraschend hat China die Einfuhrzölle für Importautos von 25 Prozent auf 15 Prozent gesenkt. Sie werden dadurch deutlich günstiger – und sicherlich auch gefragter. Der Schritt solle einen Handelskrieg mit den USA verhindern, meinten Analysten.

Keine Angst vor der Konkurrenz

Beobachter kamen aber auch zu einer anderen Sichtweise: Die Entscheidung deute auf ein neues Selbstbewusstsein im Hinblick auf die eigene Autoindustrie. Man hätte es nicht mehr nötig, internationaler Konkurrenz den Marktzugang zu erschweren. Oder zumindest würde die Regierung damit den Druck auf die chinesischen Hersteller erhöhen, konkurrenzfähige Modelle zu entwickeln.

Deren Qualität und Design ist längst nicht mehr damit vergleichbar, was noch vor wenigen Jahren gefertigt wurde. Außerdem investiert man fleißig in den Elektroantrieb – auch, um Vorgaben der eigenen Regierung erfüllen zu können: Demnach sollen schon 2025, also in sieben Jahren, 35 Millionen Autos vom Band laufen – darunter sieben Millionen Elektroautos. Bis dahin will Chinas Regierung auch ein paar eigene Hersteller in den globalen Top Ten sehen.

Deshalb hat Chinas Autoindustrie ein Tempo aufgenommen, bei dem nicht jeder mithalten kann. Und die meisten internationalen Märkte bedient sie dabei noch gar nicht – was sich aber bald ändern wird: Schon 2019 will etwa Geely erste Autos seiner Tochtermarke Lynk & Co. in Deutschland anbieten, 2020 will der Hersteller zwei Millionen Autos verkaufen. Und würde damit BMW, Suzuki und Daimler überholen. Das Aufatmen der westlichen Konkurrenz im Mai dürfte also nur ein kurzes Verschnaufen gewesen sein.

Die 25 größten Autobauer im ersten Halbjahr 2018

Rang Hersteller Land Verkauf 2018
in Millionen
Zuwachs
in Prozent
1 Volkswagen Deutschland 5,589 7,2
2 Renault-Nissan Frankreich 5,169 4,7
3 Toyota Japan 4,741 3,3
4 General Motors USA 4,302 2,9
5 Hyundai-Kia Südkorea 3,692 7,1
6 Ford USA 2,965 -6,4
7 Fiat-Chrysler Italien 2,513 -0,8
8 Honda Japan 2,384 0,4
9 Peugeot-Citroen Frankreich 2,283 2,9
10 Daimler Deutschland 1,412 5,3
11 Suzuki Japan 1,388 14,1
12 BMW Deutschland 1,260 3,2
13 Geely China 1,121 28,3
14 Mazda Japan 0,817 8,2
15 Changan China 0,662 -10,6
16 Subaru Japan 0,501 1,0
17 Dongfeng Motor China 0,501 -7,6
18 BAIC China 0,476 -8,1
19 Tata Indien 0,460 13,6
20 SAIC Motor China 0,439 62,5
21 Great Wall Motors China 0,385 -17,5
22 Chery Automobile China 0,307 3,3
23 GAC Group China 0,297 18,4
24 Jac Motors China 0,231 -5,1
25 BYD China 0,223 19,6
Verwendete Quellen
  • Focus2Move
  • Reuters
  • n-tv
  • SP-X
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