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Klein, aber oho: Was Sie über Modellautos wissen sollten


Klein, aber oho
Was Sie über Modellautos wissen sollten

Von dpa
23.03.2021Lesedauer: 4 Min.
Wie es Euch gefällt: Auch nur allein dem Geschmack folgend lassen sich feine Kollektionen zusammenstellen (Mercedes-Modelle von CMC in 1:18 von ca.Vergrößern des BildesWie es Euch gefällt: Auch nur allein dem Geschmack folgend lassen sich feine Kollektionen zusammenstellen (Mercedes-Modelle von CMC in 1:18 von ca. 400 bis 900 Euro). (Quelle: CMC GmbH & Co. KG/dpa-tmn./dpa)
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Nürnberg (dpa/tmn) - Lust auf Musik? Einfach die Antenne fürs Radio herausziehen. Fürs bequemes Sitzen im Fond die Mittelarmlehne ausklappen und rasch auch noch das Verdeck schließen - der Lederausstattung zuliebe, weil es nach Regen aussieht.

Im Mercedes 600 Landaulet geht das alles - und zwar auch in einer 18-fach verkleinerten Version. Die Neuheit aus der Modellautomanufaktur CMC, die man vor sich über den Tisch rollen lassen kann, hat ihren Preis: rund 900 Euro.

Dabei muss die Begeisterung für kleine Autos nicht arm machen. Andreas A. Berse, Chefredakteur der Fachzeitschrift "Modell Fahrzeug", hat in der Corona-Pandemie einen kleinen Konjunkturaufschwung in der Szene registriert. Viele sind zwangsweise lange zu Hause. "Man merkt dann wieder, wie schön es ist, ein Hobby zu haben", sagt Berse. "So wurden auch Schläfer geweckt", sagt er über alle, die ihre alte Leidenschaft nun wiederentdeckt haben.

Es war einmal im Kinderzimmer

Die namhaften Hersteller hätten mittlerweile verstanden, dass sie auch Preislagen fürs Taschengeld brauchen. "Wenn das Modellauto nicht im Kinderzimmer ankommt als tolles Ding, mit dem man spielt, dann haben wir in zehn, fünfzehn Jahren keine Sammler mehr", sagt Berse. Denn meist startet die Begeisterung genau dort.

Wer sich (wieder) mit Modellautos beschäftigen möchte, sucht sich am besten ein Sammel-Thema. Denn das Angebot an Neuware ist schlicht gigantisch. "Sie können ja gar nicht alles sammeln, das dürfte jedes Budget sprengen", meint Berse. Gut, wenn man eine Affinität hat. "Vielleicht ist man mal bei der Freiwilligen Feuerwehr gewesen oder will Blaulicht-Fahrzeuge sammeln, weil man die einfach cool findet." Oder man mag Rennsport, eine bestimmte Marke oder sucht sich zum Start einen Maßstab heraus.

Struktur oder Anarchie

"So eine Kollektion ist letztlich ein Fingerabdruck einer Persönlichkeit", sagt Berse. "Ich kann natürlich auch reiner Ästhet sein und einfach sammeln, was mir gefällt. Das hat ja auch so eine anarchistische Komponente." Aber es gebe die eine schöne Regel: Eine Struktur in der Sammlung mache langfristig glücklicher. Sonst können Budget- und Platzgrenzen zum Problem werden.

Fein, Struktur also. Thema? Haben wir, was fehlt? Der Maßstab! Der sorgt für Vergleichbarkeit. "Ich kann sehen, wie groß die S-Klasse im Vergleich zu einem Golf oder Käfer ist", sagt Berse. In Deutschland sind vor allem die Maßstäbe 1:87, 1:43 und 1:18 beliebt, aber es gibt durchaus auch begehrte "Zwischengrößen".

Größtenteils bestehen die Karosserien aus einer Zinklegierung und werden im Druckgussverfahren (Die-Cast) gefertigt. Immer häufiger nutzen die Hersteller auch Kunstharz, auf Englisch Resin genannt. Das macht den Formenbau einfacher und günstiger. So rechnen sich schon geringere Stückzahlen, was auch die Vielfalt am Markt erhöht.

Relativ klein ist der Maßstab 1:87. "Der passt zur klassischen HO-Märklin-Eisenbahn", sagt Berse über die etwa vier bis fünf Zentimeter langen Autos. Die meisten Anbieter wie Wiking fertigen sie aus Kunststoff. Schuco hat eine Die-Cast-Serie. Preislich starten viele schon bei unter 10 Euro. Spark dagegen nutzt Resin und verkauft fein dekorierte Rennsport-Modelle um die 30 Euro. Auch die detaillierten Modelle von Herpa in einer speziellen Box kosten schon mal 25 bis 30 Euro.

Modelle und Spielzeuge

Typische Spielzeugautos von Hot Wheels, Siku oder Matchbox sind Verkleinerungen im Maßstab 1:64, der auch in den USA sehr beliebt ist. Bei den Basismodellen stimmt der Maßstab aber nicht immer exakt - die Müllabfuhr muss ja schließlich in der gleichen Box einparken wie der VW Käfer. Die etwa acht Zentimeter langen Autos rollen ab etwa 1 bis 2 Euro ins Kinderzimmer oder aufs Regal.

Detaillierter und zum Teil mit Gummireifen und beweglichen Teilen kommen einige Autos von Schuco-Tochter Majorette für etwa 5 Euro daher. Noch präziser bilden Firmen wie etwa Greenlight auch Vorbilder aus bekannten Filmen für um die 10 Euro nach. Doppelt so groß wie HO (1:87) fahren Autos im Maßstab 1:43 vor. "Da ist ein Golf so rund zehn Zentimeter lang", sagt Berse. Autos von IXO oder CMR fangen bei rund 20 Euro und sind meist aus Zinkdruckguss gefertigt. Handarbeitsmodelle können aber auch bis zu 400 Euro kosten.

1:24 ist wieder im Kommen

Etwa 20 Zentimeter lang sind Miniaturen, wenn sie in 1:24 vorrollen. "Der Maßstab ist bei uns wieder im Kommen und stammt eigentlich aus dem Plastikmodellbau, ist aber auch sehr groß in Amerika", sagt Modellfahrzeug-Experte Berse. Hier gibt es schöne Exemplare schon für 15 bis 20 Euro. "Das sind auch mal Modellautos, die die Oma ihrem Enkel mitbringt", sagt er über Modelle, die oft auch die Brücke zwischen Spielzeug und Sammlermodell schlagen. Typische Anbieter sind zum Beispiel Burago, Jada, Maisto oder Welly.

Wer es größer mag, greift zum Maßstab 1:18 (ab 45 Euro). Die italienische Firma Burago hat den Maßstab in den 1970er Jahren entwickelt, aber auch Solido, Autoart, Maisto, Minichamps und Norev verkaufen in diesem Segment. Je nach Vorbild sind die Autos um die 25 Zentimeter lang und passen in einen Schuhkarton. "Wer sich für Technik interessiert, kann hier oft einen Motor angucken, kann Türen und Hauben aufmachen und sich das Fahrwerk ansehen - man entdeckt einfach relativ viele Features", erklärt Berse.

Filigranes für fast 1000 Euro

Zu den teuersten Modellen auf dem deutschen Markt gehören die von CMC mit oft über 1000 Teilen. Sie zeigen filigranste Details auf Uhrmacherniveau, haben handpolierte Lacke, Sitze aus Leder, realistische Verkabelung und dünne Drahtspeichenräder. Die kleinen Kunstwerke kosten dafür aber nicht selten um die 900 Euro. "Autos in Chronographen-Qualität", wie sie Berse nennt.

Einzelne Anbieter drehen aber gern auch an noch größeren Rädern und bieten Verkleinerungen oft etwa in 1:8 oder 1:12 an. Da sind die Autos zwischen etwa 40 und 60 Zentimeter groß. Auch dabei reicht die Spanne von relativ günstigen Typen im dreistelligen Bereich wie etwa von CMR, Spark und Norev in 1:12 bis zu vierstelligen Beträgen für Modelle in 1:8 von CMC, Minichamps oder Spark.

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