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Verkehrsminister Wissing lehnt Tempo-Limit ab: Autoexperte widerspricht


Tempolimit nicht möglich?
Dudenhöffer reagiert auf Wissing: "Wir haben aber kein Schilderproblem"


Aktualisiert am 06.04.2022Lesedauer: 2 Min.
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Tempo 100 gegen russisches Öl: Eine deutliche Mehrheit will Tempolimits auf Autobahnen – nicht aber die FDP.Vergrößern des Bildes
Tempo 100 gegen russisches Öl: Eine deutliche Mehrheit will Tempolimits auf Autobahnen – nicht aber die FDP. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)

FDP-Verkehrsminister Volker Wissing lehnt ein Tempolimit auf Autobahnen ab, auch wegen angeblich fehlender Schilder. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer widerspricht und hat eine klare Forderung.

Man tue alles, um Russlands Kriegs-Gräuel in der Ukraine schnellstmöglich zu beenden, versichert die Bundesregierung unisono. Aber ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen, das gehe nicht, erklärt einmal mehr FDP-Bundesverkehrsminister Volker Wissing.

Deutschland habe nicht genügend Schilder

"Man müsste entsprechende Schilder aufstellen, wenn man das für drei Monate macht und dann wieder abbauen", erklärt Wissing in der "Hamburger Morgenpost". "So viele Schilder haben wir gar nicht auf Lager." Außerdem sei das Thema "sehr spaltend und von beiden Seiten mit sehr vielen Emotionen behaftet".

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online sind mehr als zwei Drittel der Deutschen (68,5 Prozent) generell für ein Tempolimit auf der Autobahn.

Ein Tempolimit, das an fehlenden Schildern scheitert – ist so etwas wirklich vorstellbar?

Vorstellbar sei in Deutschland wirklich alles, sagt Prof. Ferdinand Dudenhöffer. Der Verkehrsexperte vom Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg ergänzt gegenüber t-online: "Natürlich kann man Schilder herstellen. Wir haben aber kein Schilderproblem, sondern ein Kriegsproblem."

Und darauf seien weder Schilder noch Tempo 100 für ein paar Monate eine richtige Antwort. Dudenhöffer: "Die Antwort heißt Importstopp für russisches Erdöl, sofort, zu 100 Prozent und für immer. Und: Wir können uns diese Antworten erlauben und leisten."

Dass weniger Gas auf der Autobahn aber auch einen Beitrag bedeutet, hat vor Kurzem die Umweltorganisation Greenpeace errechnet: Selbst ein nur befristetes Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen würde zwei Millionen Tonnen Sprit pro Jahr einsparen. Das sind mehr als zwei Prozent unserer Mineralölimporte.

Ein Limit von 80 km/h außerorts würde weitere 400.000 Tonnen Sprit jährlich sparen (0,4 Prozent der Mineralölimporte). Nebeneffekte: besserer Verkehrsfluss, glimpflichere Unfallausgänge und entsprechend geringere Folgekosten, 7,5 Millionen Tonnen weniger CO2. Mehr über mögliche Schritte jedes Einzelnen erfahren Sie hier.

Dass dafür aber ein paar Schilder fehlen, wie der Bundesverkehrsminister nun erklärt, hatte Greenpeace offenbar nicht bedacht.

Verwendete Quellen
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