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Mercedes SL R 129: Roadster-Klassiker wird 25


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Mercedes SL R 129: Roadster-Klassiker wird 25

dpa, wanted

04.06.2014Lesedauer: 4 Min.
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Mercedes-Benz SL der Baureihe R 129Vergrößern des Bildes
Mercedes-Benz SL der Baureihe R 129 (Quelle: Daimler AG)

Vor 25 Jahren startete Mercedes die vierte SL-Generation. Der Roadster der Baureihe R 129 wurde ein großer Erfolg. Damals ein teurer Luxusliner, ist der heute ein Klassiker. Die Preise für den beliebten Youngtimer steigen.

Sportwagen sind unvernünftig, unpraktisch und bei artgerechter Nutzung bisweilen auch ein bisschen gefährlich. Diesem Image zum Trotz startet Mercedes bei seinem Vertreter dieser Fahrzeuggattung im Sommer 1989 eine Sicherheitsoffensive. Der SL wurde schnell zum Erfolg. Wer einen R 129 haben wollte, musste in der Anfangszeit mehrjährige Lieferfristen in Kauf nehmen.

Automatischer Überrollbügel

Dem SL aus der Feder des italienischen Altmeisters Bruno Sacco baut der Hersteller crashsichere Integralsitze ein und als erstem Auto überhaupt einen automatischen Überrollbügel. Einerseits entfernt sich der Roadster damit weiter denn je vom Ideal des ebenso rasanten wie radikalen Sportwagens, für den das Kürzel SL (Super leicht) bis dato stand. Auf der anderen Seite vermag sich das Stahlgestell in nur 0,3 Sekunden mittels vorgespannter Federn über den Insassen aufzurichten und verbessert so die Überlebenschancen auch bei einem Überschlag deutlich. >>

Der SL, dessen Design innen wie außen den nüchternen Schick der späten 80er Jahre hat, soll nicht nur der sicherste Roadster seiner Zeit sein. Premium-Autobauer Mercedes setzte auch im SL auf Luxus und technische Spielereien: Das elektrische Verdeck - heute bis hinunter zum Kleinwagen-Cabrio Standard - ist damals noch ein Spektakel, wenn es sich binnen einer halben Minute unter den Aludeckel faltet.

Und das hinter der Rückbank aufstellbare Kunststoffnetz ist eine kleine Sensation. Denn das Windschott ist damals längst noch nicht üblich.

Hohes Gewicht bremst den Roadster aus

Doch wer beim Kürzel SL an die ursprüngliche Bedeutung denkt, der erlebt beim 129er womöglich eine größere Enttäuschung als bei jeder anderen SL-Generation. Selbst den SL 73 AMG mit 525 PS bremst das hohe Gewicht aus, immerhin wiegt schon die Basisversion 1,7 Tonnen. Solide 230 km/h erreicht sie trotzdem. >>

Aber gerade die Eigenheit, als sei der R 129 nur eine offene S-Klasse, macht heute den Reiz des Roadsters aus. Das Fahrwerk ist weich statt knackig, die Sitze sind breit statt konturiert, die Lenkung ist alles andere als ein Präzisionsinstrument - anders als etwa bei den Konkurrenten von einst wie Porsche 911, Jaguar XJS oder BMW 850i.

Die Leistung im SL der Baureihe R 129 darf stets als ausreichend bezeichnet werden. So viel ist der Roadster seiner Rennsporthistorie dann doch schuldig. Deshalb muss man nicht zum 326 PS starken 500 SL mit 5,0-Liter-V8 greifen, der am häufigsten produziert wurde und heute entsprechend die Gebrauchtwagenbörsen dominiert. Ebenso wenig muss es der V12 sein. Schon mit dem Sechszylinder, verbaut zum Beispiel in dem zwischen 1993 und 1998 angebotenen SL 320, ist man bestens bedient.

Letzter Reihen-Sechszylinder von Mercedes

Der Motor, als letzter seiner Art im Mercedes-Portfolio noch in Reihe und nicht im V konstruiert, leistet 231 PS und hat mit seinen 315 Newtonmetern Drehmoment genügend Dampf. Gegenüber anderen Roadstern ist der Kofferraum groß, da das Gepäckabteil anders als heute kein Verdeckkasten schmälert. Und weil auf den Notsitzen im Fond wirklich nur im Notfall jemand sitzen kann, bieten sie sich für weitere Reisetaschen an - so wird der SL sogar zum Urlaubsauto, so fern man zu zweit reist. Selbst als Allwetterwagen taugt der SL, denn lange vor dem Siegeszug der Klappdach-Cabrios und der fünflagigen Komfort-Verdecke baut Mercedes ihm im Laufe der Modellhistorie ein serienmäßiges Hardtop ein.

Bei seiner Premiere im Jahr 1989 kostete der SL mindestens 99.180 D-Mark. 25 Jahre später gibt es einzelne Exemplare mit hoher Laufleistung, tiefgreifendem Tuning oder Reparaturstau bereits für unter 10.000 Euro. Aber selbst Fahrzeuge ohne zweifelhafte Individualisierungen, mit fünfstelliger Laufleistung, wenigen Vorbesitzern und durchgestempeltem Scheckheft sind mit ein bisschen Glück noch für weniger als 20.000 Euro zu finden.>>

Roadster mit Endlos-Qualität

Doch die Preise steigen, heißt es beim Mercedes-Benz R129 SL-Club in Stuttgart. "War es vor einigen Jahren noch relativ leicht, einen gut erhalten R 129 zu finden, wird die Suche zunehmend schwieriger", berichtet der Club. Dabei gilt der Roadster seinen Fans als eines der letzten Mercedes-Modelle mit Endlos-Qualität. Die Motoren schätzen sie als Dauerläufer, die Rostvorsorge ist wirkungsvoll. Und Sorgen wegen Ersatzteilen muss man sich ohnehin nicht machen: In jeder Markenwerkstatt können sie so selbstverständlich bestellt werden, als handle es sich nicht um einen Klassiker, sondern um eine aktuelle A- oder E-Klasse.

Die Preise mögen zwar steigen, doch echten Seltenheitswert hat das Auto noch nicht: Insgesamt produzierte Mercedes zwischen 1989 und der Premiere der Nachfolgebaureihe R 230 im Jahr 2001 knapp 205.000 Fahrzeuge. Das heutige Angebot an Gebrauchten beziffert der R 129-Club allein in Deutschland auf noch 30 000 Fahrzeuge. Damit ist der Roadster auch nach 25 Jahren noch lange keine Rarität.

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