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Jeep Cherokee: Dieses SUV fährt gegen den Trend


Jeep Cherokee im Test
Dieses SUV fährt gegen den Trend

Von t-online
19.12.2014Lesedauer: 3 Min.
Jeep CherokeeVergrößern des BildesJeep Cherokee (Quelle: Philipp Bender/T-Online-bilder)
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Ein Jeep ist längst kein grober Geselle mehr - bis auf den Klassiker Wrangler setzen die Modelle aus Amerika vor allem auf Komfort und Luxus. Der Jeep Cherokee als kleiner Bruder des Grand Cherokee macht da keine Ausnahme, kann allerdings nicht in allen Punkten überzeugen.

Morgens um halb sechs klingelt der Wecker - eine Frechheit, dass man sich um diese Uhrzeit aus dem Bett schälen soll. Draußen ist es noch dunkel und kalt. Da braucht es erst einmal eine heiße Dusche und einen Kaffee. Und danach hoffe ich auf eine entspannte Fahrt zur Arbeit.

Jeep Cherokee mit viel Komfort

Als ich schließlich aus dem Haus trete, schaue ich rüber zum Testwagen: Der Cherokee blinzelt mir mit eingeschaltetem Licht zu und erwartet mich schon mit offenen Türen. Ich schwinge mich auf den Fahrersitz des großen SUV. Beim Rücksetzen senkt es seine Außenspiegel und schaltet die Rückfahrkamera ein. Am Berg kann ich locker ohne getretene Bremse stehen - dank Anfahrhilfe.

Gemütlich brummen wir los, der zwei Liter große Einstiegsdiesel nagelt während der Warmlaufphase noch hörbar. Die zweifarbigen Nappa-Ledersitze im gut verarbeiteten Innenraum erweisen sich als angenehm straff und konturiert. Wie ein aufmerksamer Butler wärmt der Jeep Sitze und Lenkrad nach dem Einschalten der Zündung automatisch, um die nasse Scheibe kümmert sich der Regensensor. Ja, auch der kleinere Indianer-Häuptling erweist sich als komfortabel.

Handschaltung kann nicht überzeugen

Beim Schalten muss ich allerdings selbst den Schalthebel bemühen. Das etwas kratzige Sechsgang-Getriebe passt nicht recht zum vornehmen Cherokee. Hier würde die Neungang-Automatik (ab 170 PS bzw. Benziner) sanfter arbeiten, vor allem im Stop-and-Go des Berufsverkehrs. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, einen stärkeren Cherokee zu ordern: Im Handschalter fehlen wichtige Assistenten wie Spurhalter, Totwinkelassistent und adaptiver Tempomat. All diese Extras sind den Automatik-Versionen vorbehalten.

Kleiner Diesel mit Mühe

Auch hat der 140 PS starke Motor so seine Probleme mit dem dicken Brummer. Immerhin stehen 350 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung, aber der über 1,9 Tonnen schwere Cherokee beschleunigt relativ unwillig. Also wird der Tempomat irgendwo zwischen 110 und 130 km/h eingestellt - bei dieser Reisegeschwindigkeit ist es angenehm ruhig im SUV.

Nicht für den großen Einkauf

So throne ich gemütlich cruisend über der Straße. Noch weiter oben sitzt man im geräumigen Fond auf der leicht erhöhten Sitzbank. Auch hier gibt es dank 2,70 Meter Radstand viel Platz. Der Großeinkauf nach der Arbeit fällt aber aus. Hinter der elektrischen Heckklappe darf man keine Wunder erwarten: 412 Liter passen in den Kofferraum, das ist wenig für ein so großes SUV. Die deutsche Nobelkonkurrenz von Audi und BMW bietet da teilweise über 100 Liter mehr.

Zum Reisen geschaffen

Das Fahrwerk des 4,62 Meter langen SUV ist erfreulicherweise komfortabel abgestimmt, ohne zur Schaukelei zu neigen. Allerdings poltert das mit 18 Zoll großen Rädern ausgestattete SUV gerne bei Querfugen. Ebenfalls erfreulich: Der Verbrauch bleibt bei knapp über sechs Litern moderat.

Mit dem elektronisch geregelten Allradantrieb "Jeep Active Drive 1" ist man die meiste Zeit als Fronttriebler unterwegs, die Hinterräder werden nur bei Bedarf zugeschaltet. Wenn ich also wollte, könnte ich also meinen Arbeitsweg auch über Feldwege abkürzen - mit dem soliden Selec-Terrain-Drehregler lässt sich der Cherokee auf verschiedene Modi Auto, Sport oder Mud einstellen. Wirklich geländegängig ist der Cherokee aber erst als "Trailhawk" - mit Geländeuntersetzung, Differentialsperre und nochmals erhöhter Bodenfreiheit.

Jeep Cherokee 2,0 4WD: Technische Daten und Preise

Motor Vierzylinder-Diesel
Hubraum 1956 ccm
Leistung 140 PS
Drehmoment 350 Nm
0 - 100 km/h 12,0 s
V-Max 189 km/h
EU-Verbrauch / Test 5,6 l / 6,3 l
Preis ab 36.900 Euro

Fazit Jeep Cherokee

Der Cherokee hat mich nicht enttäuscht, auch wenn die Handschaltung nicht recht zum noblem Jeep passen will. Das SUV lädt - ganz im Gegensatz zum automobilen Trend - zu entspanntem Cruisen ein. Wer auf das letzte Quäntchen Komfort verzichten kann, ist mit den handgeschalteten Einstiegsversionen gut bedient. Noch besser - weil etwas flotter und noch sparsamer - ist dann allerdings der reine Fronttriebler, den es schon ab 34.800 Euro gibt.

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