Technik-Problem USB 3.0 stört WLAN und Bluetooth
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Apple und Intel berichten über Probleme mit dem neuen USB 3.0-Standard. Die rasend schnelle Datenübertragung über USB-Kabel kann unerwünschte und unerwartete Nebenwirkungen auf WLAN- und Bluetooth-Funkverbindungen haben. Beide Unternehmen geben Tipps, wie sich solche Störungen minimieren lassen.
In einer Support-Mitteilung informierte Apple darüber, dass per USB 3.0 angeschlossene Peripheriegeräte den Betrieb von drahtlos per Bluetooth an den Mac angeschlossenen Geräten stören können. Betroffen sind demnach vor allem drahtlose Tastaturen und Mäuse, die keine Verbindung mehr mit dem Computer aufbauen können. Die von Apple beschriebene Lösung ist erschreckend banal. Per USB 3.0 angeschlossene Geräte wie externe Festplatten sollten weit weg vom Rechner und vor allem von den Bluetooth-Geräten aufgestellt werden.
Kein reines Apple-Problem
Dass es sich bei diesen Störungen nicht um ein Problem von Apple handelt, belegt ein Dokument von Intel. Der Prozessorhersteller hat das Phänomen bereits im April 2012 ausführlich untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass USB-Kabel wie eine Antenne wirken können und bei aktiver Datenübertragung ein elektromagnetisches "Rauschen", also ein undefiniertes Funkstörsignal abstrahlen.
Frequenzen überlagern sich
Die Ursache ist, dass die Daten mit Frequenzen über das USB-Kabel geschickt werden, die den Funkfrequenzen im 2,4 GHz-Band sehr ähnlich sind. Dabei erzeugt der elektrische Strom, der durch das USB-Kabel fließt, auch elektromagnetische Funkwellen. Kommen dabei Billigkabel mit schlechter Isolation zum Einsatz und sind auch die angeschlossenen Geräte schlecht abgeschirmt, tritt der beschriebene Antenneneffekt auf.
Liegt das USB-Kabel sehr dicht an einem WLAN- oder Bluetooth-Gerät, dann kann das "Funkrauschen" des Kabels die drahtlose Datenübertragung ganz oder teilweise blockieren. Im Vergleich zum menschlichen Gehör wäre das so, als würde ein Mensch ein leises Geräusch nicht mehr hören, weil es von einem anderen, lauteren Geräusch überdeckt wird.
Gute Abschirmung ist wichtig
In der Untersuchung konnte Intel zeigen, dass gut abgeschirmte Geräte und Kabel das Problem sehr stark abmildern können. Im Experiment umwickelten die Forscher eine externe Festplatte und auch deren USB-Anschluss sowie den Stecker des Kabels mit Kupferfolie und konnten danach ein deutlich schwächeres Störsignal messen.
Geräte in größerem Abstand aufstellen
Obwohl die Abschirmung der Peripheriegeräte Sache der Hersteller ist, kann ein Nutzer selbst aktiv werden. Günstige Kabel vom Wühltisch sind oft schlecht isoliert. Mit hochwertigen Kabeln, die gut abgeschirmt sind, kann das Funkrauschen des Kabels vermieden werden. Aber auch der Ratschlag von Apple ist sinnvoll: Versuchen Sie, einen möglichst großen Abstand zwischen USB 3.0-Geräten und WLAN- und Bluetooth-Geräten herzustellen.