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Mit 27 Jahre altem Apple-Computer ins Internet


Kurioses Experiment
27 Jahre alter Apple-Computer surft im Internet

Von t-online
16.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Ein amerikanischer Programmierer hat einen 27 Jahre alten Apple-PC für das Internet fit gemacht.Vergrößern des BildesEin amerikanischer Programmierer hat einen 27 Jahre alten Apple-PC für das Internet fit gemacht. (Quelle: Youtube/Screenshot)
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Ein amerikanischer Programmierer hat ein kurioses Experiment gewagt: Er wollte einen 27 Jahre alten Macintosh Plus von Apple zum Surfen im Internet nutzen. Die Chancen das Computer-Urgestein ins Internet-Zeitalter zu hieven, standen denkbar schlecht. Doch mit viel Geduld und mit ein paar Tricks hat der Bastler das scheinbar Unmögliche geschafft.

Als das World Wide Web 1991 an den Start ging, war der Macintosh Plus bereits abgeschrieben. Apple verkaufte den Computer in den Jahren von 1986 bis 1990. Für einen Einführungspreis von etwa 2600 US-Dollar bekamen die Käufer eines Macintosh Plus damals einen Prozessor mit acht Megahertz Taktfrequenz, bis zu vier Megabyte Arbeitsspeicher und einen neun Zoll großen Bildschirm, der mit 512 × 342 Pixeln auflöste.

Obwohl viele Leute den Macintosh Plus aus heutiger Sicht wohl nur noch als überdimensionierten Taschenrechner bezeichnen würden, machte sich der Programmierer Jeff Keacher daran, den Technikboliden mit dem Internet bekannt zu machen.

Dabei hatte er mit einigen grundlegenden Problemen zu kämpfen. So gab schon nach einem ersten Probelauf ein Kondensator den Geist auf. Erst nachdem sich der Apple-Computer wieder hochfahren ließ, konnte sich Keacher den eigentlichen Problemen widmen, die zwischen dem Macintosh und dem Internet standen.

Ein Browser für den Macintosh Plus

Der Macintosh Plus hatte keinen Internet-Browser installiert. Nach einiger Zeit fand Keacher mit MacWeb 2.0 ein lauffähiges Programm im Internet, das einerseits alt genug war, um überhaupt auf dem Apple-PC gestartet zu werden, zum anderen aber neu genug war, dass es HTML und HTTP beherrschte – zwei grundlegende Standards zur Anzeige moderner Internetseiten.

Zudem installierte Keacher einige Software, die zwar nicht für das Betriebssystem des Macintosh Plus geschrieben worden war, aber dennoch funktionierte und dem betagten Ding Protokolle vorstellte, die im heutigen Internet selbstverständlich sind.

Selbstgebauter Netzwerkanschluss

Das zweite große Hindernis war allerdings, dass der Macintosh Plus keinen Netzwerkanschluss besaß – so war auch eine Verbindung mit dem Internet unmöglich. Keacher konnte das Problem aber mithilfe des Einplatinen-Computers Raspberry Pi lösen.

Diese kreditkartengroßen PCs dienen vor allem Programmierern zum Experimentieren und sind für rund 30 Euro erhältlich. Für den geringen Preis bekommt der Kunde einen Mini-Rechner mit einem 700 Megahertz schnellen Prozessor und 256 Megabyte Arbeitsspeicher sowie vor allem einem Netzwerkanschluss. Deshalb sind die Raspberry Pis unter anderem als Schulrechner oder in Privathaushalten als Streaming-Gerät für Musik und Filme beliebt.

Keacher baute seinen Raspberry Pi so um, dass er den Macintosh Plus über den seriellen Anschluss mit dem Mini-Rechner verbinden konnte, der wiederum die Daten aus dem Internet an den Apple-PC weitergab. Jedoch war die Geschwindigkeit der Datenübertragung auf 19 Kilobit pro Sekunde beschränkt.

Der Rausch der Langsamkeit

Als Keacher nach all der Bastel- und Programmierarbeit den Macintosh Plus Internet-fähig gemacht hatte, surfte er unter anderem auf Wikipedia und auf eine Nachrichtenseite, wie er in einem Youtube-Video zeigt.

Der betagte Apple-PC empfing die Daten aus dem Netz mit einer mageren Geschwindigkeit von einem Kilobit pro Sekunde. So dauerte es bei einem Seitenaufruf rund zwei Minuten, bis der Computer alle Daten empfangen hatte. Weitere vier Minuten benötigte der Macintosh, um die empfangenen Inhalte menschenfreundlich darzustellen. Entspanntes Surfen bekommt da eine völlig andere Bedeutung.

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