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Starlink-Satelliten: Was die Lichterketten am Nachthimmel bedeuten


Starlink-Satelliten
Das bedeuten die mysteriösen Lichterketten am Nachthimmel

Von Steve Haak

18.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Lichterkette am Himmel: Aufnahmen zeigen die Sichtungen. (Quelle: t-online)

In letzter Zeit ziehen immer öfter seltsame Lichterketten am Nachthimmel vorüber. Was es damit auf sich hat.

Wie auf einer Perlenschnur reihen sich die Lichtpunkte aneinander und ziehen am Nachthimmel entlang. Manchmal ist auch eine durchgezogene Linie ohne Punkte zu sehen. Ab und zu bewegt sich plötzlich ein Lichtpunkt von dieser Linie weg in eine ganz andere Richtung. Und ganz selten kreuzen sich zwei dieser Lichterketten.

Solche seltsamen Phänomene lassen sich immer öfter am Nachthimmel über Deutschland beobachten. Die Folge: Verunsicherte Beobachter dieser Schauspiele melden sich bei Sichtungsstellen wie der Cenap (Centrales Forschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene) im Odenwald.

Dort gehen an einem Wochenende schon mal mehr als 30 Anrufe und Nachrichten ein, wie Cenap-Leiter Hansjürgen Köhler im Gespräch mit t-online erzählt. Und er gibt Entwarnung: Es handelt sich bei den Lichterketten weder um Ufos noch um ein anderes übernatürliches Phänomen.

Das hat Elon Musk mit den Lichterketten zu tun

Denn: Die Lichterformationen am Nachthimmel werden von Satelliten der US-Firma SpaceX gebildet, wie Köhler sagt. Genauer handelt es sich um die Starlink-Satelliten, mit denen Firmenchef Elon Musk ein weltumspannendes Internet aufbauen will.

Mit jedem neuen Raketenstart werden bis zu 50 dieser Satelliten ins All gebracht und dort abgesetzt. Danach fliegen die Satelliten eng zusammen und entfernen sich allmählich voneinander.

Je nach Abstand der Satelliten sehen wir von der Erde aus dann eine zusammenhängende kurze Linie oder eine Linie, die aussieht wie eine Lichterkette mit zahlreichen Punkten. Astronomen nennen die Lichterformation den "Starlink-Train" – Starlink-Zug.

Satelliten haben einen eigenen Düsenantrieb

Warum leuchten die Satelliten? Weil sie wie andere Sonden und Himmelskörper auch das Licht der Sonne reflektieren. Und wenn der Himmel wolkenlos ist, sind die Fluggeräte vor allem in ländlichen Gegenden ohne Lichtverschmutzung klar am Nachthimmel zu sehen.

Wie kommt es aber, dass sich manchmal ein Satellit von den anderen entfernt? Ufo-Forscher Köhler: "Wenn ein Satellit in die Nähe seiner vorherbestimmten Position kommt, fliegt er computergesteuert und mit eigenem Düsenantrieb von den anderen weg." Wenn so etwas passiere, seien die Beobachter meist noch stärker verunsichert als vorher, so Köhler.

Ab und zu passiert es auch, dass sich zwei Lichterketten am Himmel überkreuzen,. Das passiert laut Köhler dann, wenn SpaceX zwei Raketen mit ihren Satellitenladungen kurz nacheinander ins All befördert. Dann könne es dazu kommen, dass die Satelliten von der Erde aus betrachtet aufeinandertreffen.

Ein Netzwerk aus über 20.000 Satelliten ist geplant

Irgendwann aber erreichen die Fluggeräte ihre festgelegte Position, und dann kreisen sie in einer Höhe von rund 550 Kilometern um die Erde – im sogenannten erdnahen Orbit. Auf der Seite "satellitemap.space" lässt sich in Echtzeit verfolgen, wo sich die Satelliten befinden.

Bis zum vergangenen März hatte SpaceX fast 4.000 Satelliten ins All geschossen. Beinahe wöchentlich starten derzeit Raketen, die jedes Mal bis zu 50 weitere der Geräte in den Orbit bringen und neue Lichterketten am Himmel spannen. Der Plan von Musk und seiner Firma SpaceX sieht vor, irgendwann über 20.000 solcher Starlink-Satelliten zu betreiben.

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Beobachtungen wie diese erregen in letzter Zeit immer wieder Aufsehen:
Verunsicherte Beobachter melden sich nach solchen Sichtungen bei Stellen wie dem “Centralen Forschungs-Netz außergewöhnlicher Himmels-Phänomene” im Odenwald.
Der Leiter Hansjürgen Köhler kann im Gespräch mit t-online beruhigen: Bei den Lichterketten handelt es sich um Starlink-Satelliten der US-Firma SpaceX.
Firmenchef Elon Musk will mit seinen Satelliten ein weltumspannendes Internet aufbauen.
Mit jeder neuen Rakete werden dafür bis zu 50 Satelliten ins All geschossen
– am Nachthimmel können diese dann als Lichterkette erscheinen.
Astronomen nennen das den “Starlink-Zug”.

Bis es so weit ist, werden sich Beobachter auch immer wieder bei Ufo-Sichtungsstellen wie der Cenap melden. Dessen Leiter Köhler hofft aber, dass die Anzahl der Meldungen bis dahin zurückgeht. Denn irgendwann sollte sich, so hofft er, herumgesprochen haben, was es mit diesen Lichterketten am Himmel auf sich hat.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Cenap-Leiter Hansjürgen Köhler
  • satellitemap.space
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