3D XPoint Neuer Turbo-Chip speichert 1000 Mal schneller
Schon im kommenden Jahr sollen SSD-Festplatten und Speicherlösungen in den Handel kommen, die angeblich 1000 Mal schneller und deutlich langlebiger als derzeitige Flash-Speicher sind. Zudem sollen sie mehr Kapazität auf kleinerem Raum bieten und vor allem bezahlbar bleiben. Die von Intel und Micron entwickelten Speicherchips hören auf den Namen 3D XPoint.
Zehn Jahre lang haben die beiden Firmen an einem neuen Speicherchip für SSD-Festplatten und Gerätespeicher gearbeitet. Ziel: Die 3D-XPoint Chips – der Name wird "3D Crosspoint" ausgesprochen – sollten deutlich schneller sein, mehr Speicherkapazität bieten und viel mehr Speicherzugriffe vertragen, als bisherige Flashmemory- und RAM-Bausteine.
Außerdem sollen die Chips sowohl für permanenten Speicher (SSD-Festplatten) als auch flüchtigen Speicher (RAM-Arbeitsspeicher) taugen. Langwierig gestaltete sich die Suche nach dem geeigneten Material, wie Rob Crooke, Senior Vice President bei Intel auf der Produktpräsentation erklärt.
Details bleiben ein Rätsel
Welches Material genau zum Einsatz kommt, behalten die beiden Firmen aber für sich. Die Hersteller gaben nur die grundlegende Funktionsweise bekannt: Konventioneller Speicher hält Elektronen in Transistoren fest oder gibt sie frei, um den Zustand einer Speicherzelle zwischen 0 und 1 zu ändern. Bei den 3D XPoint-Chips hingegen ändert das Material seinen gesamten Zustand und macht Transistoren damit überflüssig. Das soll neben mehr Geschwindigkeit auch eine acht- bis zehnfach höhere Speicherdichte bringen.
Jede einzelne Speicherzelle soll aus zwei gestapelten Schichten des geheimnisumwobenen Materials bestehen. Zudem können die Zellen erstmals einzeln angesteuert werden. Bisher ließen sich Speicherzellen nur blockweise adressieren.
Produktion läuft bereits
Die Forschung ist erfolgreich abgeschlossen, die Produktion der Chips in einer Fabrik in Utah (USA) bereits angelaufen. Ken Furnanz, deutscher Mitarbeiter des 3D X Point-Entwicklungsteams, sagte der "Süddeutschen Zeitung", dass gegen Ende des Jahres erste Muster an Partner geliefert werden und im kommenden Jahr fertige Produkte auf den Markt kommen sollen.
Speicher ist bisher der Hemmschuh
Bisher ist langsamer Speicher der Flaschenhals, wenn es um die Leistung eines Computers oder Smartphones geht. Der Prozessor mag noch so schnell sein, wenn die Daten nicht schnell genug im Speicher abgelegt oder aus diesem ausgelesen werden können, bremst dass das gesamte System.
Die Datenmengen, die von Computern verarbeitet werden, wachsen rapide und machen neue Technik wie den 3D XPoint erforderlich. Auch andere Hersteller arbeiten an schnelleren Speichern, hinken Intel und Micron aber hinterher. Hewlett-Packard beispielsweise steckt mit seiner Speicherlösung namens "Memristor" noch immer in der Entwicklungsphase. Immerhin soll Memristor angeblich noch schneller sein, als 3D XPoint.
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