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Vorsicht Kamera! Der Supermarkt Real scannt Kundengesichter


Vorsicht Kamera!
Supermarkt scannt Kundengesichter

t-online, jub

Aktualisiert am 31.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Das Logo der Supermarktkette Real auf einem Hausdach.Vergrößern des BildesDie Supermarktkette Real gehört wie Saturn und Media Markt zur Metro Group. In 40 real-Filialen testete man die Kundenanalyse per Videokamera. (Archiv-Bild) (Quelle: Oliver Berg/dpa-bilder)
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Aufgepasst, wenn Sie in Real-Märkten das harmlos wirkende Schild "Dieser Markt wird videoüberwacht" entdecken. Manchmal versteckt sich hinter der vermeintlich harmlosen Formulierung gar keine Diebstahlabwehr, sondern eine computerbasierte Kundenanalyse für Werbezwecke.

Unternehmen wollen möglichst viel über ihre Kunden in Erfahrung bringen und das gesammelte Wissen für ihre Geschäftsinteressen nutzen. Das ist nicht erst seit gestern so und beschränkt sich nicht auf Internetkonzerne wie Google oder Facebook, die wegen ihrer Datengier oft Schlagzeilen machen. Auch beim Shopping-Bummel durch die Stadt könnten Sie in Zukunft immer stärker digital erfasst und analysiert werden.

Dieser Trend lässt sich zumindest bei einem nun veröffentlichten Bericht der Lebensmittelzeitung vermuten. Demnach testet die Supermarktkette Real seit Herbst ein System zur Kundenanalyse per Videoerfassung. Ziel sei es, Werbefilme auf einem Bildschirm an der Kasse optimiert abzuspielen. Die Kamera erfasst dazu die Kunden und analysiert die Personen. Ein Computer kann an Hand der Bilder anschließend Details wie Alter oder Geschlecht einschätzen und an Hand solcher Daten die Werbefilme aussuchen und abspielen.

Meinung: Das Szenario klingt zunächst harmlos. „Na dann schau ich mir halt die Filme an, die für mich als Mann, Mitte 40, gemacht sind, ist doch prima“ könnte man denken. Doch, wenn diese Merkmale ausgelesen werden, welche kann der Computer noch analysieren? Und warum werde ich über den Vorgang nicht genauer informiert beziehungsweise um mein Einverständnis gebeten? Und vor allem: Wer garantiert mir, dass diese Daten nicht mit anderen kombiniert und gespeichert werden, um noch ein wesentlich komplexeres Profil anzufertigen.

Für manche mag Datenschutz übertriebene Vorsicht oder „Fortschrittsfeindlichkeit“ sein, doch wenn Apps auf dem Smartphone erst die Einwilligung des Besitzers benötigen, warum sollte der Supermarkt-Betreiber darauf verzichten dürfen? Insbesondere so ein dürftiges Hinweisschild macht ein Unternehmen für mich verdächtig und legt nicht gerade die Vermutung nahe, dass hier ein großes Bewusstsein für Datenschutz existiert. Transparenz sieht anders aus.

Was denken Sie zum Thema Videoüberwachung und Datenschutz? Schreiben Sie uns Ihre Meinung als Kommentar!

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