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Fernseh-Kaufberatung: 4K, HDR, OLED und QLED erklärt


4K, HDR, OLED und QLED
Darauf sollten Sie beim Kauf eines Fernsehers achten

t-online, Torsten Könekamp

Aktualisiert am 20.09.2017Lesedauer: 7 Min.
LG FernseherVergrößern des BildesDer LG OLED TV mit 4K (3840x2160) und Soundbar (Quelle: LG)
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Nach der IFA überbieten sich die Elektronikhändler mit TV-Schnäppchen: Top-Geräte gibt es inzwischen schon ab ein paar Hundert Euro. Allerdings verwirrt das Fachchinesisch der Hersteller viele Verbraucher. Wir erklären, was hinter Begriffen wie HDR, OLED, QLED oder Nanozellen steckt.

Größer, schärfer und schicker: Fernseher waren die Hingucker auf der IFA. Galten vor wenigen Jahren noch Bildschirme mit einem Meter Diagonale (um 40 Zoll) als groß, sind inzwischen bis zu 140 Zentimeter (55 Zoll) der Normalfall. In diesem Jahr wird bisher teure Technik endlich massentauglich - auch größere Modelle werden immer erschwinglicher.


Zwei große Trends zeichneten sich in diesem TV-Herbst ab: Zum einen die Sprachsteuerung. Statt lange durch die Kanäle zu zappen, sollen Zuschauer jetzt mit ihrem TV-Gerät sprechen: Einfach „Zeige Filme oder Nachrichten“ sagen und schon läuft's. Dafür setzen die Hersteller auf Amazon Alexa und Google Assistant. Der zweite Trend verspricht bessere Bildqualität, bessere Farben und hohen Kontrast. Um das zu erreichen, gehen die Anbieter unterschiedliche Wege und fassen diese zum Teil unter verschiedenen Begriffen.

Wir erklären Ihnen, was die Abkürzungen wie z.B. HDR, 4K und UHD bedeuten, was Nanozellen sind und ob QLED besser ist als OLED oder umgekehrt.

4K für alle: Es wird schärfer

Lange war Full-HD (1080p) das Maß aller Dinge. Seit ein paar Jahren werden nun viermal so viele Pixel auf einen Bildschirm gequetscht. 4K (auch als Ultra-HD bekannt) ist der aktuelle Bildstandard. Zwar werden Full-HD-Fernseher nicht ganz von der Bildfläche verschwinden, doch spätestens in der Mittelklasse mit Preisen ab 400 Euro aufwärts wird man sie mit der Lupe suchen müssen. Dafür gibt es mehrere Gründe: UHD-Fernseher sind in der Fertigung nicht viel teurer, und immer mehr Filme und Serien und werden in der extrahohen Auflösung angeboten.

Gibt es einen Unterschied zwischen 4K und UHD?

Ultra-HD (UHD) umfasst eine Auflösung von 3840 × 2160 Pixeln. Das sind fast 8,3 Millionen Bildpunkte, viermal mehr als Full-HD und 20-mal mehr als bei SD-Material. Das Seitenverhältnis beträgt bei allen Formaten 16:9. Echtes 4K dagegen ist der Standard für Digitale Kinos (DCI). Es entspricht in der Regel einer Auflösung mit bis zu 4096 × 2160 Pixeln. Fernseher-Hersteller benutzen das Label aus Marketing-Gründen trotzdem gerne.

Was bedeutet UHD Premium?

Damit die Verwirrung nicht zu groß wird, hat sich der Hersteller-Verband "Ultra HD Alliance" ein Logo ausgedacht, das HDR-fähige Fernseher zieren soll: UHD Premium. Voraussetzung, um das Logo zu erhalten, ist die Erfüllung technischer Mindestanforderungen: Ultra-HD, hoher Kontrast und ein großer Farbumfang. Dafür müssen LCD-Geräte eine Helligkeit von mindestens 1.000 Candela pro Quadratmeter (Cd/m2) erreichen. Zum Vergleich: Übliche Fernseher liegen um 150 bis 300 Cd/m2. Gleichzeitig darf bei tiefstem Schwarz die Resthelligkeit nicht über 0,05 Candela liegen - das entspricht einem Kontrast von 20.000:1.

Braucht man UHD überhaupt?

Alle Hersteller sind sich einig: Der Trend geht zu größeren Fernsehern. Die Durchschnittsgröße bei gekauften Geräten ist mittlerweile bei 55 Zoll angekommen, das sind 1,40 Meter Bilddiagonale. Einige Top-Modelle gibt es sogar erst ab 65 Zoll. Und auf der IFA wurden auch Spitzenmodelle mit 77-Zoll-Bilddiagonale gezeigt. Wer zu solch einem XXL-Bildschirm greift, sollte unbedingt ein Modell mit Ultra-HD-Auflösung anschaffen. Selbst wenn man ganz nah vorm Fernseher sitzt, erkennt man keine Pixel mehr - vorausgesetzt, man hat auch das passende Videomaterial. Zwar übertragen Fernsehsender immer noch in HD, Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime bieten aber bereits etliche UHD-Filme und -Serien an. Außerdem beherrschen auch immer mehr Smartphones (etwa die neuesten von Samsung, Sony und Apple die Aufnahme von 4K-Filmen.

Was sind Nanopartikel?

SUHD, Quantum Dots, Nano Crystal - es gibt viele Namen, doch am Ende steht das gleiche Ergebnis: Flachbild-Fernseher mit Nanopartikel-Bildschirmen bieten mehr Farben. Die Farbtiefe steigt von acht auf zehn Bit. Klingt unspektakulär, doch statt wie bislang 16 Millionen können mehr als eine Milliarde unterschiedliche Farben dargestellt werden. Das sieht nicht nur schicker aus, meist ist das Bild auch wesentlich heller.

HDR: Mehr Licht und Farben

Wenn beinahe alle Fernseher UHD-Auflösung haben, benötigen die Hersteller etwas Neues, um ihre Premiumgeräte besser verkaufen zu können. Die größte Hoffnung liegt auf dem Bildstandard HDR: Die Abkürzung steht für „High Dynamic Range“. Vereinfacht ausgedrückt stellen Fernseher durch die Technologie einen überdurchschnittlich hohen Kontrast und ein breiteres Farbspektrum dar. Die Grundfarben Rot, Grün und Blau sind reiner, dazwischen gibt es mehr und feinere Abstufungen (10 Bit statt 8 Bit pro Farbe).

Damit Bildschirme HDR-Bilder überhaupt angemessen in Szene setzen können, müssen sie eine bestimmte Spitzenhelligkeit erreichen; für klassische LCD-Bildschirme gelten 1000 Nits (das ist die Maßeinheit für Helligkeit) als untere Grenze. Und sie müssen die bewegten Bilder mit 10 Bits verarbeiten, um die nötigen Feinabstufungen auf der weiten Helligkeitsskala darstellen zu können

Daraus leitet sich auch die Ziffer 10 im Standard HDR10 ab. Nach seinen Vorgaben werden derzeit die meisten HDR-Filme auf Bluray Discs produziert, praktisch alle HDR-tüchtigen Fernsehgeräte unterstützen seine Spezifikationen. Mithilfe dieser Optimierungen wirken Filme natürlicher und in besonders dunklen oder hellen Bereichen sind mehr Details sichtbar. Aber: Derzeit ist die Auswahl an entsprechenden Filmen und Serien noch überschaubar, doch das Angebot wächst rasant.

Wenn man sich einen UHD-Fernseher anschafft, sollte man also zu einem Modell greifen, das HDR unterstützt. Der Grund: Wer mal einen Fernseher mit HDR gesehen hat, will das eindrucksvoll strahlende Bild nicht mehr missen. Ob es ein LCD- beziehungsweise LED-Gerät oder ein OLED-Modell sein soll, hängt vom Anwendungszweck sowie vom Budget ab. Bei Tageslicht sehen die von Haus aus heller strahlenden LCD-Fernseher besser aus. OLED ist in dämmeriger Umgebung im Vorteil, aber rund 20 bis 30 Prozent teurer.

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Netflix und Amazon bieten schon seit längerem Serien und Filme mit der Technik an, allerdings ist die Auswahl bislang noch überschaubar. Aktuelle UHD-Blu-rays (etwa "Der Marsianer") unterstützen die Technik natürlich sowieso. Inzwischen gibt es mehr als 300 4K-Blu-rays in Deutschland zu Filmen und Serien.

OLED versus QLED

Die OLED-Bildtechnologie hat in den vergangenen Jahren enorme Sprünge gemacht. Im Vergleich zu herkömmlichen Fernsehern benötigen OLEDs keine Hintergrundbeleuchtung. Die Geräte können deshalb dünner und leichter gebaut werden, außerdem erzeugen sie ein tiefes, satteres Schwarz. Marktführer bei der Technik ist LG. Sony, Panasonic und Philips setzen bei Premium-Geräten auch auf OLED, die Bildschirme stammen von LG.

Samsung setzt mit seinen QLED-Fernsehern auf eine andere Technologie: Der Marktführer erzeugt mithilfe sogenannter Quantum Dots ein sehr helles und reines Backlight – und schafft so die Voraussetzungen für HDR. Die Abkürzung QLED steht für "Quantum Dot Light Emitting Diodes" und ist quasi eine Weiterentwicklung von Flüssigkristall-Display (LCD).

So lässt sich in Fernsehern aus blauem LED-Licht mit einer passenden Quantum-Dot-Mischung ein sehr breitbandiges weißes Licht mit reineren Grundfarben als übliche LED-Konstruktionen erzeugen. Die Technik soll bei besserem Bild stromsparender, die Displays zudem günstiger zu fertigen sein. LG nennt die Technik "Nano Cell", bei der Abgrenzung von hellen und dunklen Flächen sowie den Blickwinkeln zeigen Quantum-Dot-TVs ihre Schwächen gegenüber den selbstleuchtenden Pixeln bei OLED-Fernsehern.

Ein Einbrennen der Inhalte, wie es bei Plasma-Fernsehern ein Problem war, ist auch bei OLED-TVs kritisch. Statische Inhalte wie von PCs sollten vermieden werden Die Haltbarkeit von OLED-TVs hat sich seit 2013 von 36 000 Stunden auf 100 000 Stunden fast verdreifacht. Auch nach 30 Jahren mit 10 Stunden täglicher Fernsehdauer erreichen die Bildschirme noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Leuchtdichte.

3D ist tot – was ist mit Curved-TV?

Trotz aller Bemühungen seitens der Industrie setzt sich 3D abseits des Kinos nicht durch. Samsung und LG haben die Technik aus ihren TV-Flaggschiffen gestrichen, auch andere Hersteller legen kaum noch Wert darauf. Doch wie sieht es eigentlich bei Curved-TVs aus, also Fernsehern mit gekrümmten Bildschirmen? Vor allem Samsung bewirbt diese exzessiv, auch wenn ein konkreter Nutzen fraglich ist. Außer Samsung haben sich allerdings fast alle Hersteller inzwischen von gekrümmten Fernsehern verabschiedet – auch wenn es 2017 noch einige Curved-Fernseher geben wird.

Brauche ich DVB-T2 HD?

DVB-T meint nichts anderes als das digitale Antennenfernsehen, der aktuelle Standard DVB-T2 HD wurde am 31. Mai eingeführt. Das war bitter nötig, denn jetzt unterstützt das Antennenfernsehen auch HD-Auflösung. Seit Ende Mai 2017 wird deutschlandweit der Regelbetrieb in den großen Ballungszentren aufgenommen. Um die Privatsender (RTL, Pro7 und Co.) in HD sehen zu können, benötigt man aber ein CI-Modul, außerdem gibt es eine jährliche Gebühr in Höhe von 69 Euro.

Streaming statt Kabel: Netflix, Amazon und Co.

Serien, Spielfilme, Dokumentationen, die Mediatheken der TV-Sender, Youtube - über die Internetverbindung kann ein moderner Fernseher alles zeitunabhängig abrufen. Gegenüber dem linearen Fernsehen ist das schon ein ganz neues "Lebensgefühl". Für 12 Euro im Monat können bei Netflix vier Geräte parallel in Ultra-HD streamen. Man darf so seinen Zugang mit drei vertrauenswürdigen Personen teilen und reduziert die Kosten auf drei Euro. Sofern es die Internetverbindung hergibt (5,0 Mbit/s für HD, 25 Mbit/s für UHD), können Sie werbefrei und zeitunabhängig auf zahlreiche Serien und Filme zugreifen. Das Abo ist monatlich kündbar und es gibt einen Probemonat.

Ein 30-Tage-Probe-Abo gibt es auch bei Amazon Prime Video, die Videoflatrate startet wie bei Netflix bei 8 Euro pro Monat. Zu den weiteren bekannten Diensten gehören Maxdome und Sky. Es gibt auch zahlreiche Alternativen.

Die Software: Android, WebOS und Tizen

Jeder neue Fernseher ist automatisch Smart. Das bedeutet er hat ein Betriebssystem, Internetzugang und kommt mit jeder Menge Apps zu On-Demand-Inhalten. Amazon, Youtube und Netflix sind auf allen als Apps zu finden, für letzteres haben einige Fernbedienungen eine separate Taste.

Samsung setzt auf den "Smart Hub" und das "Tizen"-Betriebssystem, das in seiner Funktionalität LGs WebOS sehr ähnelt. Dritthersteller wie Sony, Philips oder Sharp nutzen Android TV als Oberfläche. Nach Startschwierigkeiten laufen alle mittlerweile rund. Manchmal fehlen Apps wie Spotify bei WebOS, dafür haben LG-TVs eine "Magic Remote"-Fernbedienung für mehr Benutzerfreundlichkeit. Der Vergleich im TV-Fachgeschäft lohnt sich.

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