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So wurde die Sicherheitslücke in Computerchips entdeckt


Seit Juni 2017 bekannt
So wurde die Sicherheitslücke in Computerchips entdeckt

Von dpa-afx, t-online
Aktualisiert am 04.01.2018Lesedauer: 3 Min.
Die Schwachstelle war der Tech-Industrie schon länger bekannt.Vergrößern des BildesDie Schwachstelle war der Tech-Industrie schon länger bekannt. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa-bilder)
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Durch eine neue Sicherheitslücke in Computerchips könnten Angreifer an vertrauliche Daten wie Passwörter kommen. Milliarden Computer, Smartphones und Tablets könnten jetzt zu einer Zielscheibe von Cyber-Kriminellen werden.

Forscher demonstrierten, dass es möglich sei, sich Zugang zum Beispiel zu Passwörtern, Krypto-Schlüsseln oder Informationen aus Programmen zu verschaffen. Eine Live-Demo zeigt, wie leicht ein Passwort über die Schwachstelle "Meltdown" ausgelesen werden kann:

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Die betroffenen Tech-Firmen sind dabei, die Lücke mit Software-Aktualisierungen zu stopfen.

Die Schwachstelle liegt in einem Verfahren, bei dem Chips möglicherweise später benötigte Informationen schon im voraus abrufen, um Verzögerungen zu vermeiden. Diese als "speculative execution" bekannte Technik wird seit Jahren von diversen Anbietern eingesetzt. Damit dürfte eine Masse von Computer-Geräten, wie Smartphones, Tablets und PCs zumindest theoretisch bedroht sein.

Die Schwachstelle war der Tech-Industrie schon länger bekannt

Sie wüssten nicht, ob die Sicherheitslücke bereits ausgenutzt worden sei, erklärten die Forscher. Man würde es wahrscheinlich auch nicht feststellen können, denn die Attacken hinterließen keine Spuren in traditionellen Log-Dateien.

Der Branchenriese Intel erklärte, es werde gemeinsam mit anderen Firmen an einer Lösung gearbeitet, bezweifelte aber zugleich, dass die Schwachstelle bereits ausgenutzt worden sei. Der kleinere Intel-Konkurrent AMD, der von den Entdeckern der Sicherheitslücke ebenfalls genannt wurde, bestritt, dass seine Prozessoren betroffen seien. Der Chipdesigner Arm, dessen Prozessor-Architektur in Smartphones dominiert, bestätigte, dass einige Produkte anfällig dafür seien.

Die Sicherheitslücke war bereits im Juni 2017 entdeckt worden. Sie wurde nicht veröffentlicht, um Hackern keine Anleitung zu liefern. Die Tech-Industrie arbeitete seitdem daran, die Schwachstelle mit Software-Updates zu schließen, bevor sie publik wurde. Die Veröffentlichung war für den 9. Januar geplant. Die Unternehmen zogen sie vor, nachdem Berichte über eine Sicherheitslücke in Intel-Chips die Runde machten. Der Aktienkurs von Intel sackte ab, der Konzern sah sich gezwungen, "irreführenden Berichten" zu widersprechen und betonte, es handele sich um ein allgemeines Problem.

Fast jeder Intel-Chip seit 1995 ist anfällig

Die Forscher, die unter anderem bei Google arbeiten, beschrieben zwei Attacken auf Basis der Schwachstelle. Bei der einen, der sie den Namen "Meltdown" gaben, werden die grundlegenden Trennmechanismen zwischen Programmen und dem Betriebssystem ausgehebelt. Dadurch könnte böswillige Software auf den Speicher und damit auch auf Daten anderer Programme und des Betriebssystems zugreifen. Für diese Attacke ist den Entdeckern der Schwachstelle zufolge nahezu jeder Intel-Chip seit 1995 anfällig – sie kann aber mit Software-Updates gestopft werden.

Die zweite Attacke, "Spectre", lässt zu, dass Programme einander ausspionieren können. "Spectre" sei schwerer umzusetzen als "Meltdown" – aber es sei auch schwieriger, sich davor zu schützen. Man könne aber zumindest bekannte Schadsoftware durch Updates stoppen. Von "Spectre" seien "fast alle Systeme betroffen: Desktops, Laptops, Cloud-Server sowie Smartphones", erklärten die Forscher. Man habe die Attacke auf Chips von Intel und AMD sowie Arm-Designs nachgewiesen.

Server-Chips könnten sehr problematisch werden

Die Software-Maßnahmen gegen die Sicherheitslücken dürften zwar die Leistung der Prozessoren beeinträchtigen, räumte Intel ein. In den meisten Fällen werde der Leistungsabfall aber bei maximal zwei Prozent liegen. In ersten Berichten war noch von bis zu 30 Prozent die Rede.

Besonders brenzlig werden könnte das Problem zumindest theoretisch in Server-Chips, auf denen sich die Wege vieler Daten kreuzen. Die Cloud-Schwergewichte Google, Microsoft und Amazon sicherten ihre Dienste mit Software-Updates.

In den vergangenen Jahren hatten die Tech-Unternehmen ihre Geräte und Dienste unter anderem mit Verschlüsselung abgesichert - gingen dabei jedoch davon aus, dass von den Prozessoren selbst keine Gefahr droht.

Quelle:
- dpa-AFX

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