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Apple verbannte Telegram-App angeblich wegen Kinderpornos


WhatsApp-Alternative
Weshalb Telegram aus dem App-Store flog

Von dpa-afx, t-online, str

Aktualisiert am 08.02.2018Lesedauer: 2 Min.
Die Messaging-App Telegram: Sie wurde fast einen Tag aus dem App Store von Apple verbannt.Vergrößern des BildesDie Messaging-App Telegram: Sie wurde fast einen Tag aus dem App Store von Apple verbannt. (Quelle: Dado Ruvic/Reuters-bilder)
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Vergangenen Mittwoch flog die Messaging-App Telegram vorübergehend aus dem App Store, jetzt ist auch klar warum: Wie Apple am Dienstag bekannt gab, waren über den als sicher und anonym geltenden Dienst Kinderpornos verbreitet worden.

Nicht mal einen Tag war die Messaging-App Telegram wegen "unangemessener Inhalte" aus dem App Store verschwunden. Der Anlass blieb zunächst unklar. Die Anwendung wurde schon des Öfteren wegen der Distribution von Terrorpropaganda in die Mangel genommen.

Inzwischen hat Apple aber klargestellt, dass es in diesem Fall um neue Vorwürfe ging: Jemand habe das Unternehmen darüber informiert, dass über die App Kinderpornografie verbreitet werde. Das zumindest soll der Marketing-Chef Phil Schneider in einer E-Mail an einen Anwender geschrieben haben, aus der die Seite 9to5Mac zitiert.

Daraufhin sei die App aus dem Store entfernt und der Entwickler verwarnt worden, heißt es in dem Schreiben weiter. Telegram müsse die Absender solcher Inhalte blockieren und verhindern, dass so etwas wieder vorkomme.

Pädophile können den Dienst problemlos missbrauchen

Letztendlich kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Nutzer den Messaging-Dienst missbrauchen, um in persönlichen Nachrichten illegale Inhalte auszutauschen, wie zum Beispiel Kinderpornos. Schließlich ist diese Kommunikation verschlüsselt und kann nicht von Dritten eingesehen werden. Nur wenn die Empfänger entsprechende Nachrichten zur Anzeige bringen und Beweise sichern, kann Apple oder Telegram reagieren.

Offenbar kam das Start-up aus Russland Apples Forderungen auch umgehend nach. Jedenfalls tauchte die App nach nicht einmal einem Tag Abwesenheit wieder auf der Apple-Plattform auf. Welche Änderungen Telegram vor der Rückkehr in den App Store vorgenommen hat, ist unklar. Bei Google Play war das Programm durchgehend erhältlich.

Polizei fordert mehr Überwachungsmöglichkeiten

Für die Ermittlungen in Kinderpornografiefällen sei die Überwachung von Messenger-Diensten wie Whatsapp dennoch kein Thema, sagte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, im ARD-"Morgenmagazin". Das Anzapfen von verschlüsselten Kommunikationsdiensten sei nur in "extremen Einzelfällen" von Terrorverdacht oder organisierter Kriminalität gedacht, sagte Münch. Der Zugriff auf die verschlüsselte Kommunikation in den Messengern sei "kein Instrument einer Massenüberwachung".

Im Kampf gegen Kinderpornografie fordert der BKA-Chef hingegen eine Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung. Im vergangenen Jahr hätten in 8.400 mutmaßlichen Kinderpornofällen die Täter nicht ermittelt werden können, weil den Ermittlern die entsprechenden Daten nicht zur Verfügung gestanden hätten.

Insbesondere aus den USA erhielten die deutschen Behörden im Jahr mehrere Tausend Hinweise auf mögliche Fälle. Die Ermittlungen scheiterten dann häufig daran, dass in Deutschland nicht mehr gespeichert sei, welcher Computer zur Tatzeit hinter eine bestimmten IP-Adresse stand, kritisierte der BKA-Chef.

Dienst wirbt mit effizienter Verschlüsselung

Telegram war in der Vergangenheit wiederholt wegen der Verbreitung von Terrorpropaganda kritisiert worden und hatte die Maßnahmen dagegen verschärft. Zugleich sehen die App-Store-Regeln strikte Einschränkungen für die Verbreitung nicht jugendfreier Inhalte vor.

Durow hatte zunächst den russischen Facebook-Klon VKontakte gegründet, gab die Kontrolle über die Firma jedoch unter dem Druck des Kreml ab. Mit Telegram gründete er danach einen Messaging-Dienst, der mit effizienter Verschlüsselung wirbt. IT-Sicherheitsexperten äußerten allerdings immer wieder Zweifel daran, wie robust die hauseigenen Krypto-Algorithmen von Telegram sind. Durows Firma hat keinen festen Sitz, sondern die Mitarbeiter ziehen von einer Stadt zur anderen.

Verwendete Quellen
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