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Amazon Echo Spot im Test: Eine Kamera im Schlafzimmer?


Echo Spot im Test
So schlägt sich der smarte Radio-Wecker von Amazon

dpa-tmn, as

08.02.2018Lesedauer: 4 Min.
Amazons Echo Spot: Was taugt der neue smarte Lautsprecher mit Display?Vergrößern des BildesAmazons Echo Spot: Was taugt der neue smarte Lautsprecher mit Display? (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn-bilder)
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Mit dem Echo Spot bringt Amazon einen smarten Radio-Wecker mit Bildschirm und Kamera auf den Markt. Aber eine Kamera im Schlafzimmer?

Vernetzte Lautsprecher sind die aktuellen Verkaufsknüller der Elektronikbranche. Vorreiter dabei ist nicht ein Audio-Spezialist wie Sony, Bose oder Pioneer, sondern der Handelsriese Amazon. Gut drei Jahre nach der Einführung des ersten Echo hat nun Amazon ein neues Gerät mit Kamera und Bildschirm auf den Markt gebracht, den Echo Spot.

Design-Wecker aus den Siebzigern

Rein optisch könnte der Echo Spot auch als Designwecker aus den siebziger Jahren durchgehen. Ein fast kugelförmiges Gehäuse, auf der Vorderseite ist ein 2,5 Zoll durchmessender Bildschirm eingebaut. Wie die anderen Geräte der Echo-Familie hört der Spot auf die Schlüsselworte "Alexa", "Echo" oder "Amazon", um dann Sprachbefehle in die Cloud zu übertragen.

Alexa kann Witze erzählen, ein Taxi bestellen, Wissensfragen beantworten oder Nachrichten vorlesen. Musik kann Alexa auch spielen, etwa einen Radiosender über "TuneIn" oder beliebige Lieder über "Spotify".

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Weitere Funktionen gibt es über Apps, die bei Amazon "Skills" heißen. Mit diesen kann man beispielsweise den Echo zu einer kleinen Schaltzentrale eines Smart Homes ausbauen. Dann schaltet sich mit einem Sprachbefehl das Licht in der Küche an oder die Heizung im Wohnzimmer dreht sich auf.

Echo-Sortiment wächst

Fünf unterschiedliche Echo-Modelle bietet Amazon inzwischen an. Einsteiger-Modell ist der kleine Echo-Dot für knapp 60 Euro, der für die Musikwiedergabe per Kabel oder Bluetooth an Lautsprecher oder Audiosysteme angeschlossen wird.

Es folgen die Röhrenlautsprecher Echo (2. Generation) für 100 Euro und der EchoPlus für 150 Euro. Diese Geräte unterscheiden sich vor allem durch die Klangqualität: Der einfache Echo klingt dabei ziemlich blechern, während der Echo Plus einen deutlich satteren Sound produziert. Am oberen Ende thront der Echo Show für 220 Euro, der mit einem 7 Zoll großen Touch-Bildschirm ausgestattet ist.

Der runde Echo Spot ist mit 130 Euro im Mittelfeld von Amazons Echo-Sortiment angesiedelt und erhältlich in den Farben schwarz und weiß.

Standardmäßig zeigt das Gerät die Uhrzeit oder das Wetter an. Ähnlich wie bei einer Smartwatch kann man 17 verschiedene Zifferblätter aussuchen. Leider ist das eigentliche Display mit einem fingerdicken Rand umgeben, so dass der nutzbare Bereich des Bildschirms unnötig eingeschränkt wird. Gesteuert wird der Spot per Fingerwisch und hauptsächlich per Sprachbefehl. Das funktionierte im Test problemlos.

Amazon muss nachbessern

Das Display passt seine Helligkeit automatisch an das Umgebungslicht an. Außerdem verfügt der Echo Show über einen Nachtmodus, bei dem der Bildschirm stark gedimmt wird. Allerdings kann der Nachtmodus nur über eine starre Zeitsteuerung (zum Beispiel täglich von 22.00 - 07.00 Uhr) aktiviert werden, nicht spontan per Sprachbefehl. Da sollte Amazon noch nachbessern.

Der Bildschirm mit einer eine Auflösung von 480 x 480 Pixel eignet sich gut für Videokonferenzen mit anderen Echo-Spots, dem Echo Show oder Smartphones mit Alexa-App. Das Gegenüber erscheint halbwegs scharf auf dem runden Display und ist über den eingebauten Lautsprecher gut zu verstehen. Die Videoqualität könnte allerdings besser sein, hätte Amazon nicht bei der Qualität der Webcams gespart.

Beim Echo Spot erreicht die Kamera nur eine VGA-Auflösung (640 x 480 Pixel). Der große Bruder Echo Show wurde immerhin mit einer Webcam mit 5 Megapixeln Auflösung ausgestattet.

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Neben normalen Videoanrufen gibt es eine sogenannte Drop-in-Funktion. Sie verbindet - das Einverständnis aller Beteiligten vorausgesetzt - direkt mit einer Gegenstelle. Mit dieser Funktion kann man den Echo Spot auch in ein Babyfone verwandeln. Leider werden nur Amazon-Chats unterstützt und keine Dienste wie Skype.

Für Videos ungeeignet

Zwar kann man über Amazons Video-Dienst "Prime Video" Filme und Serien anschauen, dafür geeignet ist der Echo Spot wegen des kreisrunden Displays aber nur bedingt. Im Zoom-Modus werden die Bilder links und rechts brutal abgeschnitten, im Normalmodus ist oben und unten ein breiter schwarzer Rand, das eigentliche Bild ist dann so klein, dass man kaum etwas erkennt.

Die Qualität des Lautsprechers reicht für die Sprachantworten von Alexa und die Wecksignale völlig aus. Will man jedoch mit dem Echo Spot umfangreicher Musik abspielen, sollte man das Gerät besser mit einem größeren Lautsprecher oder Audiosystem verbinden.

Kamera im Schlafzimmer

Unklar blieb in dem Test aber der Hauptzweck des Echo Spot. Zum einen positioniert ihn Amazon als modernen Radiowecker für das Schlafzimmer. Dafür sind aber wichtige Funktionen wie die Aktivierung des Nachtmodus viel zu umständlich geraten. Zum anderen werden sich nicht nur Datenschutz-Aktivisten fragen, ob ein Gerät mit eingebauter Videokamera im Schlafzimmer wirklich eine so gute Idee ist.

Auf einem Schreibtisch machte der Spot schon eine bessere Figur, insbesondere wenn man häufig und unkompliziert mit festen Ansprechpartner Videochats führen möchte. Doch dort bietet sich auch wieder ein Echo Show an, der mit seinem größeren Display deutlich komfortabler ist. In Zukunft dürfte der Echo Spot hoffentlich nützlicher werden. Nämlich dann, wenn noch mehr Apps von Amazon selbst und Drittherstellern an das kreisrunde Display angepasst werden.

Verwendete Quellen
  • dpa
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