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Das iPhone 7 landet auf der Folterbank


iPhone 7
Stunde der Zerstörer

spiegel-online, Matthias Kremp

20.09.2016Lesedauer: 3 Min.
iPhone 7 unter DruckVergrößern des BildesiPhone 7 unter Druck (Quelle: YouTube/ Squaretrade Inc.)
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Kaum sind die neuen iPhones im Handel, landen sie auf der Folterbank. Die Geräte gehen baden, fallen aus Helikoptern und beenden ihr Dasein in Hydraulikpressen. Unterhaltsam sind die Tests – sinnvoll eher nicht.

Man möchte lieber keines der ersten iPhones sein, die am vergangenen Freitag in den Handel kamen. Sicher, die Mehrheit der Käufer sind Fans, die ihr neues Smartphone begeistert hegen und pflegen werden. Aber es gibt aber auch eine gewisse Chance, dass ein solches Ersttags-iPhone schon das erste Wochenende nicht überlebt.

Während etliche Enthusiasten sich grämen, dass die Wartezeit für Neubestellungen bereits mehrere Wochen beträgt, waren andere in den vergangenen Tagen damit beschäftigt, ihre teure Neuerwerbung zu zerstören. Zur Einführung eines neuen iPhone-Modells gehört das mittlerweile ebenso dazu wie Warteschlangen vor Apple Stores.

Oft genug geht es dabei schlicht und einfach darum, von möglichst absurden Pseudotests möglichst beeindruckende YouTube-Videos zu machen. Die sollen zum einen zusätzliche Zuschauer in den YouTube-Kanal des jeweiligen Anbieters schleusen, zum anderen über die eingebettete Werbung Einnahmen erzeugen.

Sturz aus dem Helikopter

So wie etwa beim YouTuber Callux, der seinen Kanal mit "Pranks and Interviews" untertitelt und sein frisch ausgepacktes iPhone 7 aus einem fliegenden Helikopter fallen lässt – bei laufender Kamera. Das Smartphone dokumentierte den Sturz mit einem eigenen Video. Es überlebte den Fall und trug nur einen leicht zersplitterten Bildschirm und ein paar Kratzer davon.

Vollends absurd wird es, wenn der Hydraulic Press Channel ein iPhone 7 in eine hydraulische Presse steckt. Das Ergebnis ist ebenso erwartbar wie nutzlos: das iPhone wird unter dem Druck der gewaltigen Maschinerie zum körnigen Gemisch aus Plastik, Glas und Metall zerdrückt. Dem finnischen Anbieter reicht das, er möchte Internetnutzer auf sein Reparaturangebot für Smartphones aufmerksam machen. Ein derart demoliertes Gerät wird aber auch diese Firma nicht flicken können.

Anderen Unternehmen geht es gar nicht darum, iPhones zu reparieren. Die US-Firma Squaretrade etwa stellt die Geräte auf den Prüfstand, um ihre Smartphone-Versicherungen anzupreisen. Dafür stürzen die Smartphones ab, werden in der Waschtrommel geschleudert oder im Wasser versenkt.

Auch ein Biegsamkeitstest fehlte nicht, bei dem Squaretrade das Gerät von einer Maschine unter Druck setzen ließ. Das iPhone 7 hielt 77 Kilogramm Belastung ohne Schaden aus, das iPhone 7 Plus ließ sich bis zu einer Belastung von 82 Kilogramm verbiegen. Ein zum Vergleich getestetes Samsung Galaxy S7 brach beim selben Wert durch.

Tief unten im Meer

Ebenso absurd, aber doch zumindest ein klein wenig näher an tatsächlich möglichen Unfällen, ist die Unterwasseraktion von EverythingApplePro. Hier wurde das iPhone zusammen mit einem Samsung Galaxy S7 in eine offene Dose gesteckt und an einer Leine in ein Hafenbecken hinabgelassen.

In einer Tiefe von zehneinhalb Metern versagte das Samsung-Handy schließlich den Dienst, während das iPhone zwar kleine Schäden zeigte, ansonsten aber noch funktionierte. Immerhin, sollte so ein iPhone also mal über Bord gehen, hätte man noch eine Chance, es funktionsfähig zu retten. Eine schnell einsatzbereite Tauchausrüstung oder hervorragende Tauchfähigkeiten vorausgesetzt. Zur Erinnerung: Laut Apple verträgt das iPhone 7 Wasser nur bis zu einem Meter Tiefe und dann auch nur maximal 30 Minuten lang.

Lieber nicht fallen lassen

Näher an realen Problemen sind die Falltests von EverythingApplePro. Zwar sind die nach dem Pi-mal-Daumen-Prinzip durchgeführt: Sie vermitteln dennoch einen Eindruck davon, wie gut das neue Apple-Handy mit dem typischen Smartphone-Problem beim Herunterfallen klarkommt.

Die Tester ließen das iPhone 7 dabei mal aus dem Stand fallen, mal stiegen sie dafür auf eine Leiter. Das Ergebnis beeindruckte sie offensichtlich sehr: Während bei einem zum Vergleich mitmalträtierten iPhone 6s längst der Bildschirm zersprungen war, hielt das neue Modell bis zum Schluss durch, trug nur ein paar Schrammen davon.

Eine verlässliche Aussage, dass das Display des iPhone 7 widerstandsfähiger als das seiner Vorgänger ist, lässt sich aus einem solchen Test freilich nicht ableiten. Im Falltest von Squaretrade nämlich brachen die Displays der neuen iPhones beim Sturz schon im ersten Versuch, waren danach nicht mehr nutzbar.

Nachmachen sollte man die hier aufgeführten Tests sowieso nicht. Die Gefahr, das teure Gadget damit kaputt zu machen, ist viel zu groß und die Chancen, einen solchen Schaden als Garantiefall abwickeln zu können, zu gering.

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