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Internet: Mit LTE von zu Hause ins Netz gehen


Alternative zu DSL und Kabel
So surfen Sie zu Hause mit dem schnellen Datenfunk LTE

dpa, Till Simon Nagel

19.09.2017Lesedauer: 3 Min.
Die Fritzbox 6890 LTE kann sowohl per DSL als auch über Funk ins Netz gehen und dabei ein Heimnetzwerk unterhalten.Vergrößern des BildesDie Fritzbox 6890 LTE kann sowohl per DSL als auch über Funk ins Netz gehen und dabei ein Heimnetzwerk unterhalten. (Quelle: AVM GmbH/dpa-bilder)
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Wo kein Kabel hinreicht, muss der Funk herhalten. Breitband-Internet über LTE ist in vielen Teilen Deutschlands eine Alternative zu DSL und Kabel. Allerdings taugt der Turbofunk nicht für alle Bedürfnisse.

LTE ist schnell, richtig schnell. Wer die Mobilfunktechnik das erste Mal nutzt, bemerkt im Vergleich zu UMTS oder einer langsamen DSL-Leitung sofort den schnellen Verbindungsaufbau und die flotte Datenübertragung. Immer öfter vermarkten die großen Netzanbieter LTE auch als Internet-Alternative zum Festnetz für zu Hause. Statt über die Telefonleitung oder das Fernsehkabel kommt das Internet per Antenne ins Haus. Taugt das was?

LTE eine Alternative?

"Die Produkte am Markt sind durchaus eine Alternative", sagt Nick Kriegeskotte vom IT-Verband Bitkom. "Besonders dann, wenn man über DSL nur langsame Verbindungen erreichen kann." Gerade Bewohner ländlicher Regionen am Ende des Kabels kennen das. Falls ein DSL-Anschluss verfügbar ist, bietet er häufig nur langsame Geschwindigkeiten.

Ein Blick in den Breitbandatlas des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur zeigt: Mehr als 16 Megabit pro Sekunde (MBit/S) gibt es in weiten Teilen Westdeutschlands für 5 bis 25 Prozent der Haushalte nicht. Im Osten sind in manchen Regionen bis zu 50 Prozent der Haushalte nicht an das flotte Netz angeschlossen. Per LTE soll das alles schneller gehen – versprechen die Hersteller. Ohne Kabel und ohne Stecker.

Netzabdeckungskarten der Anbieter prüfen

Wer prüfen will, ob LTE eine Alternative für daheim sein könnte, sollte die Netzabdeckungskarten der Anbieter prüfen, rät Markus Weidner von der Telekommunikationsseite "Teltarif.de". Denn auch solides LTE ist längst nicht überall und von allen Anbietern verfügbar.

Eine gute LTE-Verbindung sei nur die halbe Miete, so Weidner. Auch eine gute UMTS-Versorgung ist wichtig. Ist diese nicht gewährleistet, herrscht bei mangelndem LTE-Empfang Schneckentempo, wenn die Verbindung auf die langsame EDGE-Technik zurückfällt. Videostreams, schnelles Surfen und Downloads sind dann fast unmöglich.

Grundsätzlich gilt für die von den Netzbetreibern versprochenen Geschwindigkeiten: Sie sind in der Theorie möglich, in der Praxis erreichen Nutzer die 50, 150 oder 300 MBit/S fast nie. Das hat mehrere Gründe. Zum einen, weil LTE ein sogenanntes "Shared Medium" ist, erklärt Nick Kriegeskotte. Alle Nutzer einer Funkzelle teilen sich die maximale Geschwindigkeit. Je mehr Nutzer es gibt, desto weniger bleibt für den Einzelnen übrig. Zum anderen hemmen Hindernisse zwischen Funkmast und LTE-Gerät den Empfang. Maximale Geschwindigkeit im Haus ist also eher unwahrscheinlich.

LTE-Modems mit Router

Ist der Empfang an der eigenen Adresse gut, muss die Technik geklärt werden. Gab es früher für den PC eigentlich nur den Datenstick, sind im Handel mittlerweile leistungsfähige LTE-Modems mit Router verfügbar. Sie verbinden das Haus mit dem Netz und stellen gleichzeitig WLAN für Smartphones und Notebooks bereit.

Beispiele sind Vodafones Gigacube oder die Fritzboxen 6820 und 6890 LTE von AVM. Der Speedport Hybrid der Telekom kann sogar DSL- und LTE-Verbindungen bündeln. Wer sich für diese Lösungen entscheidet, kann häufig auch externe Antennen für besseren Empfang anschließen. Es ist aber auch möglich, den PC mit einem LTE-Smartphone (Tethering) oder einem USB-LTE-Stick zu verbinden.

Ein Problem besteht

Aber obwohl die Netzabdeckung besser, die Geschwindigkeiten schneller und die Preise allmählich niedriger werden, bleibt ein Problem: "Es ist eine getaktete Verbindung", sagt Markus Weidner. Als Ersatz für eine DSL- oder Kabelverbindung hält er LTE deswegen nur für bedingt geeignet. Oft ist nämlich am Ende des Datenvolumens noch ziemlich viel Monat übrig. Betriebssystem-Updates oder Videostreaming fressen die Gigabytes (GB) schnell auf. Selbst die monatlich 50 GB eines Vodafone Gigacubes verbrauchen Serienjunkies in wenigen Tagen.

Wer viel streamen will, ist also selbst mit etwas langsamerem Festnetz besser und billiger unterwegs. Will man allerdings nur ein wenig durch Webseiten klicken, ab und an ein Video schauen und E-Mails schicken, kann das Funk-Internet gerade im ländlichen Raum eine wirkliche Verbesserung zu lahmen Breitband-Kabelverbindungen sein.

Weitere Verbesserungen bis Ende 2017

Für die nähere Zukunft erwartet Nick Kriegeskotte noch eine Verbesserung der LTE-Versorgung. Ende 2017 werden in ersten Regionen die bislang zur Ausstrahlung von DVB-T genutzten Funkfrequenzen für die LTE-Versorgung frei. Und auch bei den Tarifen dürfte sich noch etwas bewegen. Damit man auch kurzfristig zu günstigeren Angeboten wechseln kann, rät Markus Weidner Verträge mit möglichst kurzer Laufzeit abzuschließen.

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