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Bahn will mit Digitalisierung gegen Verspätungen kämpfen


"Infrastruktur 4.0"
So will die Bahn endlich pünktlich werden

dpa, Michael Evers, jub

06.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Bahn will Strecken automatisch wartenVergrößern des BildesDie Bahn will Strecken automatisch warten. Dafür sollen an 30.000 Weichen spezielle Sensoren angebracht werden. (Quelle: Silas Stein/dpa-bilder)
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Verspätungen sind eines der Hauptprobleme und ein Dauer-Ärgernis für die Kunden der Deutschen Bahn. Mit digitaler Technik sollen Störungen am Schienennetz nun bekämpft werden. Klappt der Plan, kommen Züge ab 2020 deutlich pünktlicher an. "Infrastruktur 4.0" nennt die Bahn das Vorhaben.

Bis zum Jahr 2020 sollen bundesweit an insgesamt 30.000 Weichen Sensoren installiert werden und über die reguläre Wartung hinaus Alarm schlagen – noch bevor es zu einer Störung kommt. Ein erfolgversprechendes Pilotprojekt im Norden ist der Hauptbahnhof Hannover, wo wichtige Weichen beim Techniker Alarm schlagen - idealerweise ehe sie ausfallen.

In den drei Ampelfarben Grün, Gelb und Rot sind die Weichen auf dem Tablet-Computer mit der App entsprechend ihrem Status dargestellt. "Das ist ein Frühwarnsystem, wir können Störungen an Weichen um bis zu 50 Prozent reduzieren", sagt Karsten Prautzsch, Diagnose- und Analyse-Referent bei der Bahn. Das soll helfen, die Pünktlichkeit der Züge, die im ersten Halbjahr auf mehr als 81 Prozent gestiegen ist, noch zu verbessern.

Kontrolle von 30.000 Weichen

Damit ein Zug an einer Weiche abbiegt oder geradeaus fährt, wird ein Schienenstück, die sogenannte Weichenzunge, nach rechts oder links bewegt, und zwar von einem Elektromotor. Dessen Kraftaufwand messen und übermitteln die Sensoren. Erreicht oder überschreitet der benötigte Stellstrom einen vorher festgelegten Grenzwert, deuten sich Probleme an. Dann werden diese Weichen gelb oder rot in der App markiert.

"Die Diagnose zielt bis auf einzelne Bauteile, das ist ein lernendes System", meint Prautzsch. Aus der App lässt sich eine Meldung für den Techniker generieren, dieser kann über ein mobiles Endgerät den Auftrag dazu abrufen.

Auch 2020 ist weiter Muskelkraft gefragt

Trotz Digitaloffensive kann die Bahn aber noch nicht auf das Eisenbahnergeschick aus Großvaters Zeiten verzichten. Auf Regionalstrecken werden Weichen und Signale in etlichen Stationen nämlich weiterhin mit mechanischer Technik per Muskelkraft und Drahtzugleitung bedient. "Der Fahrdienstleiter merkt dann am Hebel, wenn eine Weiche sich schwerer bewegt." Bahntechnik wie zu Kaisers Zeiten.

Dass die Bahn im Bemühen um mehr Qualität und Verlässlichkeit ihre Technik intensiver in den Blick nimmt, kommt auch beim Fahrgastverband "Pro Bahn" gut an. "Das ist sehr, sehr wichtig, dass man vorausschauend repariert und wartet", sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann.

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