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Hamas-Angriff auf Israel: Bilder & Aufnahmen in Social Media traumatisieren


Kinderwohl in Gefahr
"Diese Aufnahmen können traumatisieren"

Von Greta Raczka, Ninja Herrmann

13.10.2023Lesedauer: 1 Min.
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Unverpixelte Gewaltaufnahmen: Ein Psychologe warnt vor den Folgen. (Quelle: t-online)

Unverpixelte Kriegsbilder kursieren in den sozialen Medien. Das kann besonders für Kinder gefährlich sein. Ein Psychologe klärt auf.

In Zeiten von Krieg und Terrorismus sind soziale Medien für viele Menschen zu einer wichtigen Informationsquelle geworden. Aufnahmen, die Gewaltverbrechen zeigen, kursieren häufig unverpixelt auf den Plattformen.

Es ist von großer Bedeutung, die Macht und Risiken dieser Bilder zu erkennen und damit verantwortungsvoll umzugehen. Denn die schockierenden Bilder haben das Potenzial, Menschen zu traumatisieren, insbesondere Kinder.

Der Psychologe Dr. Christian Lüdke erklärt, wie Eltern damit umgehen können, wenn ihre Kinder unvermittelt Aufnahmen aus dem Krieg zu Gesicht bekommen.

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Schreckliche Bilder erreichen uns derzeit täglich aus Israel und Gaza. Die Aufnahmen sind schockierend. Sie zeigen oft das nackte Grauen des Krieges, Tote, Verletzte und Zerstörung. In den Medien werden die schrecklichsten Aufnahmen unkenntlich gemacht. In den sozialen Medien kursieren sie unverpixelt. Menschen stoßen oft unvermittelt auf sie. Nicht immer wird vor den expliziten Inhalten von Videos oder Fotos gewarnt. Der Psychologe Dr. Christian Lüdke erklärt, was das für Folgen haben kann. Solche Bilder können, das zeigen zahlreiche Studien, auch traumatisierend wirken. Das heißt also selbst wenn wir hier weit entfernt sind, haben diese Bilder eine unglaubliche Macht. Das heißt, sie können wirklich zu einer seelischen Belastungsstörung führen. Vor allem Kinder sind hier stark gefährdet, denn auch sie können unverpixelte Gewaltaufnahmen im Internet zu sehen bekommen. Doch sie sind zu jung, um die Aufnahmen einzuordnen. Mit ganz kleinen Kindern sollte man über die Vorfälle nur dann sprechen, wenn sie danach fragen, erklärt Lüdke. Sind sie schon etwas älter, dann kann man ihnen das kindgerecht erklären, ohne eigene Emotionen zu zeigen, dass Sie sagen: "Ja, das ist ganz schlimm". Man kann vielleicht Beispiele bringen. Kinder kennen das auch, wenn man sich mal ganz heftig streitet in der Schule oder in der Kita. Man sollte dann bei älteren Kindern ab zehn Jahren natürlich die Wahrheit sagen. Aber da gilt der Grundsatz: "Sagt die Wahrheit nichts als die Wahrheit, aber niemals die ganze Wahrheit". Wir sollten also unbedingt Details vermeiden, um die Kinder nicht wirklich zu verstören. Ein weiteres Problem: Eltern haben nicht immer die volle Kontrolle darüber, was ihre Kinder in den sozialen Medien zu sehen bekommen. Wenn das eigene Kind entsprechende Bilder gesehen hat, sollten sich Eltern wie folgt verhalten: "Dann gelten die drei großen Z: Zeit, Zuwendung, Zärtlichkeit. Man sollte viel Körperkontakt zu den Kindern herstellen, man sollte Ruhe und Abstand herstellen. Man sollte ganz viel spielen mit den Kindern, also sie immer wieder ablenken, weil natürliche Rausch-Zustände sind das beste und schönste Gegenmittel gegen diese schrecklichen Bilder."
Doch auch für Erwachsene können die Bilder verstörend und belastend sein. Ihnen rät der Experte, sich lieber in seriösen Medien zu informieren, als auf Social Media Inhalte zurückzugreifen. Im Zweifel gilt: das Handy oder die sozialen Medien einfach mal abschalten.

Was für schwerwiegende Folgen die Aufnahmen auslösen können und wie Eltern ihre Kinder am besten schützen, sehen Sie hier oder oben im Video.

Verwendete Quellen
  • Eigenes Interview mit Dr. Christian Lüdke
  • Videomaterial von Reuters
  • instagram.com @moranatias
  • instagram.com @blackandjewishunity
  • instagram.com @stop_antisemitism
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