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Smarthome Lichtsysteme im Überblick


Licht an- und ausfunken
Das können die neuen Smart-LEDs

07.10.2016Lesedauer: 4 Min.
Im Smarthome können mit dem Smartphone Lichtstimmungen gesteuert werden.Vergrößern des BildesIm Smarthome können mit dem Smartphone Lichtstimmungen gesteuert werden. (Quelle: Philips Hue)
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Lagerfeuerstimmung im Wohnzimmer, Mondschein über dem Bett: Mit smarten LED-Lampen lassen sich viele Situationen wirkungsvoll nachahmen. Lange Zeit kosteten die Lichtsysteme jedoch ein kleines Vermögen. Neue Anbieter drücken den Preis und vereinfachen die Technik. Ein Überblick.

Eine der beliebtesten Anwendungen im Smarthome sind LED-Leuchten, die sich per Smartphone-App steuern lassen. Das Spektrum der smarten LEDs beherbergt zum Teil Millionen von Farben. Bei Bedarf vernetzten sie sich mit anderen Artgenossen zu programmierbaren Lichtkompositionen.

Philips Hue: umfangreich aber teuer

Philips war mit seinem System namens Hue der erste Anbieter, der im Jahr 2012 ein umfangreiches Smarthome-Lichtsystem auf den Markt brachte. Das Grundprinzip, das auch die meisten anderen Hersteller einsetzen, besteht aus einer zentralen Funkbrücke, die das Lichtsystem über den WLAN-Router mit der Smartphone-App, Lichtschaltern oder Dimmern verbindet.

Da Philips Funkbrücke namens "Bridge" über den Router auch mit dem Internet verbunden ist, lässt sich das Lichtsystem auch aus der Ferne steuern. Durch Automatisierung kann das System beispielsweise auch die Anwesenheit der Bewohner simulieren, wenn diese außer Haus sind.

Ergänzen lässt sich das System mit LED-Lichtbändern und einigen wenigen Spezialleuchten und sündhaft teuren Decken- oder Hängelampen. Auf der IFA 2016 hat Philips den massiven Ausbau seiner Produktpalette angekündigt. Mittlerweile gibt es diverse bezahlbare Wand- und Deckenleuchten, Hängelampen, Downlights, schwenkbare Auf- und Einbauspots oder Tischlampen.

Zudem ergänzt auch ein Bewegungsmelder das System, sodass auch darüber eine Automatisierung der Beleuchtung realisiert werden kann. Was dem System fehlt sind Schaltsteckdosen, mit denen man beispielsweise auch vorhandene konventionelle Lampen steuern könnte.

Osram Lightify

Der Lampenhersteller Osram zog nach und brachte mit "Lightify" ein technisch vergleichbares System auf den Markt. Auch hier sorgt eine "Gateway" getaufte Funkbrücke für die Anbindung der Lampen und Schalter an WLAN und Internet. Auch Osram bietet farbige und weiße LED-Glühlampen, LED-Lichtstreifen, Einbaulampen und einige wenige Wand- und Deckenleuchten.

Das Sortiment ist derzeit noch kleiner, als das von Philips. Aber Osram bietet dafür auch ein wetterfestes Gartenlichtsystem an. Auf einem fünf Meter langen Kabel sind neun dimmbare farbige LED-Lampen montiert und können so den Garten beleuchten.

Einstieg per Starterset

Beide Anbieter haben Startersets, in denen der Käufer die Bridge beziehungsweise das Gateway und eine erste Grundausstattung an Lampen findet. Diese Startersets sind bei Philips ab 80 Euro und bei Osram ab 60 Euro zu haben. Über die jeweiligen Funkbrücken beider Hersteller lassen sich jeweils bis zu 50 Komponenten ansteuern, sodass sich damit jedes normale Haus und jede Wohnung umfassend beleuchten lässt.

Belkin WeMo macht den Platzhirschen Konkurrenz

Mit Belkin etabliert sich derzeit ein dritter Anbieter mit einem wachsenden System des gleichen Prinzips. Die Funkbrücke nennt sich hier "WeMo Link", die es im Starterkit mit zwei dimmbaren LED-Glühbirnen mit E27-Fassung für 80 Euro gibt. WeMo bietet bisher zwar nur die LED-Glühlampen an, dafür hat Belkin aber auch eine Funksteckdose im Sortiment, über die beispielsweise Omas Stehlampe angesteuert werden kann.

Außerdem gibt es WLAN-Kameras und einen Funkschalter namens "WeMo Maker". Dieser Schalter richtet sich an den findigen Elektrobastler, der daran eigene Geräte auch mit Schwachstrom von 12 oder 24 Volt anschließen kann.

WLAN-Lampen ohne Funkbrücke

Der US-Anbieter LIFX ist aus einer Crowdfunding-Kampagne hervor gegangen und bietet ein System an, dass auf eine Funkbrücke verzichtet. Stattdessen sind die Lampen selbst mit WLAN ausgestattet und können so direkt über einen WLAN-Router oder per Smartphone-App angesteuert werden. Die Produktpalette umfasst bisher aber nur einige wenige Leuchtmittel.

Auf Amazon findet man vergleichbare WLAN-Lampen ab circa 40 Euro. Andere Lampen setzen nicht auf WLAN sondern auf Bluetooth, was aber eine eingeschränkte Reichweite bedeutet. Hier kann es passieren, dass der Nutzer die Lampe nicht mehr steuern kann, wenn er sich beispielsweise in eine anderen Stockwerk befindet.

WLAN-Lampen könnten ein Sicherheitsproblem sein

WLAN-Lampen haben zudem noch einen Sicherheitsaspekt, den man bedenken sollte. Wenn das in der Lampe eingebaute WLAN-Modul nicht adäquat gegen unbefugte Zugriffe geschützt ist könnten Fremde zumindest das Licht steuern oder sogar auf das heimische WLAN zugreifen.

Loxone kann mehr und kostet deutlich mehr

Ein komplexes Smarthome-System, das mehr als nur Licht steuern kann, bietet der Hersteller Loxone an. Das System steuert neben Licht auch die Heizung, Rollläden, Markisen, die Türsprechanlage und sogar einen eigenen Musikserver. Die Basis bildet hier ein spezieller Mini-Server, der aber alleine schon 500 Euro kostet.

Zudem kann das Loxone-System nur von einem Installateur eingebaut werden, da alle Sensoren und Aktoren per Kabel an die zentrale Steuerung angebunden werden. Diese Kabel müssen im Prinzip bei der Erstinstallation verlegt werden. Der nachträglich Einbau wäre aufwändig, denn es müssten "Kabelschlitze gekloppt" werden. Umgekehrt wäre auch der Ausbau beim Wohnungswechsel gleichermaßen mühsam.

Digitalstrom als teure Lösung zum Nachrüsten

Die deutsche Firma Digitalstrom bietet eine Lösung, mit der vorhandene Strominstallationen nachgerüstet werden können. Dazu werden spezielle Schaltklemm-Module in Lichtschalter, Abzweigdosen oder Deckenauslässe von Lampen verdeckt eingebaut. Diese Module sehen aus wie zu dick geratene Lüsterklemmen. Ein Schaltmodul schaltet Strom an und aus, also beispielsweise eine Lampe. Es gibt Dimm-Module, eine Rollladensteuerung und einige weitere Module.

Statt über Funk kommuniziert das System mit Signalen über die vorhandenen Stromkabel mit den Sensoren und Aktoren. Eine Funkbrücke bindet das Ganze aber an WLAN und Internet an, sodass alles per Smartphone-App gesteuert werden kann. Aber auch dieses System ist teuer. Der zentrale Server, der im Sicherungskasten montiert wird, kostet 400 Euro, die Module mindestens 100 Euro. Auch hier muss ein Elektriker die Komponenten installieren, da diese kaum "Laien-tauglich" sind. Immerhin müssen hier keine neuen Kabel verlegt werden.

Fazit:

Wer ein bezahlbares System für komplexe Lichtszenen sucht, dass er auch selbst ohne Aufwand aufbauen und beim Wohnungswechsel abbauen und mitnehmen kann, der hat die Wahl zwischen Philips Hue, Osram Lightify oder Belkin WeMo. Philips hat derzeit die Nase vorn, weil hier die meisten Lampen und Leuchtmittel angeboten werden. Osram dürfte hier sicher bald nachziehen. Belkin bietet bei WeMo derzeit noch zu wenig Produkte. Von der Funktionalität und dem Komfort sind alle drei Systeme vergleichbar.

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