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Samsung Galaxy S8 Plus im Test: Noch lange nicht perfekt


Samsung Galaxy 8 Plus im Test
Dieses Smartphone ist noch lange nicht perfekt

t-online, Robert Kern

03.07.2017Lesedauer: 4 Min.
Samsung Galaxy S8 PlusVergrößern des BildesDas Samsung Galaxy S8 Plus ist das derzeit beste Smartphone (Quelle: Robert Kern/T-Online-bilder)
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Ein großer 6,2-Zoll-Bildschirm, hohe Geschwindigkeit, lange Akkulaufzeit und ein Design, das andere Telefone alt aussehen lässt – das sind die Zutaten des Samsung Galaxy S8 Plus. Es hat aber auch schwere Mängel, zum Beispiel den aufdringlichen Sprachassistenten "Bixby" und das empfindliche Display.

Samsung packt immer mehr in die 16 mal 7 Zentimeter des Galaxy S8 Plus. Mehr Infinity-Display, mehr Batterie, mehr Performance, Schutz vor Wasser, eine erstklassige Kamera und ein neues Design. Man muss aber bereit sein, für ein Android-Smartphone einen Apple-Preis zu zahlen. Es wird ohne Vertrag ab 675 Euro angeboten. Dafür erhält man aber das insgesamt beste Smartphone auf dem Markt, das iPhone 7 Plus eingeschlossen.

Das glasumhüllte Design ist allerdings sehr empfindlich, unser Testgerät hat einen Sturz aus 80 Zentimetern Höhe auf Steinfliesen nicht heil überstanden: Das Displayglas ist an der Aufprall-Ecke gesplittert. Tipp: Ohne Cover das Galaxy S8 Plus nicht benutzen. Am besten gleich beim Kauf eine Schutzhülle dazulegen.

Es gibt kein besseres Display

Nicht nur auf dem Datenblatt sieht das AMOLED-Display des Galaxy S8 Plus mit 6,2-Zoll-Diagonale sehr groß aus, es bringt sehr viel Displayfläche unter. Apples iPhone 7 Plus ist in seinen Abmessungen bis auf einen Millimeter genauso groß, bietet aber mit seiner 5,5-Zoll-Diagonale nur 85 Prozent der Displayfläche.

Mit 4,2 Millionen Pixeln bringt Samsung zudem auf 17 Prozent mehr Fläche insgesamt doppelt so viele Bildpunkte unter. Das Display des S8 Plus ist sehr hell, dank AMOLED zeigt es aber auch tiefschwarz sehr dunkel an. Jeder Pixel lässt sich komplett abschalten. Mit dieser Stromspartechnik kann sich das Galaxy S8 Plus beispielsweise eine dauerhafte Einblendung der Zeit auf dem „Always on Display“ erlauben. Die nicht benötigten Pixel werden abgeschaltet und verbrauchen keinen Strom mehr.

Das Galaxy S8 Plus will sich nicht entsperren lassen

Sehr ungünstig ist der Fingerabdruckscanner platziert, der nicht mittig auf der Rückseite sitzt. Selten trifft man auf Anhieb, feuchte Finger machen schnell Probleme. Der Samsung-Scanner ist zudem nicht der schnellste, im Vergleich mit dem "One Plus 5" ein deutlicher Kritikpunkt. Als Brillenträger kommt man mit dem eingebauten Iris-Scanner nicht wirklich zurecht, die schnellste und bequemste Art des Entsperrens ist in der Praxis der Scan des Gesichts.

In vielen Fälle ist das Entsperren nicht notwendig: Die Uhrzeit zeigt das "Always on Display" dauerhaft an, ebenso wie wichtige Benachrichtigungen. In sicherer Umgebung wie etwa zuhause, kann auf die Sperre verzichtet werden, für den Rest der Fälle muss man das Galaxy aufnehmen oder die Pin eingeben.

Starker Akku, schnelle Hardware und ein fordernder Bixby

Auf der Habenseite des Galaxy S8 Plus stehen neben dem wasserdichten und schlanken Design auch starke Technik. Noch hat Samsung beispielsweise bei der kabellosen Ladetechnik ein Ass im Ärmel gegenüber Apple. Der Akku wurde im Vergleich zum Galaxy Note 7 leicht abgespeckt und hat nun eine Kapazität von 3.500 Milliampere-Stunden (mAh), vermutlich aus Sicherheitsgründen. Er hält auch stressige Arbeitstage voller Navigation, E-Mails, Messaging und Streaming locker durch. Wer sich nicht zu den „Power-Usern“ zählt, kann sich auch erlauben, das nächtliche Aufladen zu vergessen.

Samsung Galaxy S8 Plus Spezifikation
Display 6,2 Zoll AMOLED / 2.960 x 1.440 Pixel / 531 Pixel per Inch
Prozessor Samsung Exynos 8895 / 2,3 Gigahertz / 4 GB RAM
Speicherplatz 64 GB UFS + microSD (bis 256 GB)
Kameras 12 MP / 8 MP Frontkamera
Funkmodule LTE / WLAN ac / Bluetooth 5.0 / NFC
Akku 3.500 mAh, USB -C (3.0), Wireless Charging
Gehäuse 15,9 x 7,3 x 0,81 cm / 173 Gramm / Schwarz, Grau, Silber / IP68

Mit seinem hauseigenen Prozessor "Samsung Exynos 8895" verteilt das Galaxy S8 Plus die Arbeitslast auf acht Kerne und eine starke Mali-G71 Grafikeinheit. Alle Apps, Spiele und Benchmarks laufen locker, flüssig und verzögerungsfrei. Gelegentlich wirft sich eine App unerwartet dazwischen: Der Assistent Bixby startet wahllos und öffnet seine Übersicht. Die Sprachunterstützung fehlt in Deutschland und würde er sich nicht so aufdrängen, bliebe er wohl ganz deaktiviert. Bis Samsungs Assistent im Alltag ankommt, gibt es sicherlich schon das Galaxy S9.

Besser funktioniert eine andere Zunkunftstechnik: Mit Bluetooth 5.0 koppelt das S8 Plus als eines der ersten Smartphones zum Beispiel zwei Headsets gleichzeitig und versorgt sie mit Musik.

Auch eine alte Einzelkamera knipst scharf

Samsung hat an der Kamera im Vergleich zum Vorgänger Galaxy S7 nichts verändert und fährt damit immer noch sehr gut. Haupt- und Frontkamera arbeiten mit einer lichtstarken Blende von f/1.7, die auch in schwierigen Lichtverhältnissen scharfe und kontrastreiche Bilder liefert. Samsungs Zwölf-Megapixel-Kamera lässt diverse Dual-Kamera-Smartphones mit höherer Auflösung hinter sich und schafft durch die weite Blendenöffnung ordentliche Bokeh-Effekte.

Zubehör von Gear 360 und VR bis Dex-Station

Nicht nur das Galaxy S8 Plus spielt technisch in der Spitzenklasse mit. Samsung hat auch frühzeitig Zubehörprodukte für den Massenmarkt entwickelt. So sind die 360-Grad-Kamera "Gear 360" und das passende Virtual-Reality-Headset "Gear VR" schon in der zweiten Generation erhältlich. Für die mit dem Spezialisten Oculus entwickelte VR-Brille gibt es mittlerweile sehr viele Inhalte: Youtube-Rundum-Videos, Star Wars- und Disney-Apps sowie Google Street View. Mit der kleinen Kamera "Gear 360" für 250 Euro lassen sich auch eigene Rundum-Fotos und -Videos schießen.

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Für rund 100 Euro kann das Galaxy S8 Plus mit der Samsung-Dex-Station zum Heimrechner ausgebaut werden. Die Ladeschale bietet einen HDMI-, Netzwerk- und zwei USB-Ports und stellt auf dem angeschlossenen Monitor eine aufbereitete Darstellung zur Verfügung. Grundlegende PC-Bedürfnisse wie E-Mails, Textverarbeitung, Browsing und Social Media werden erfüllt. Dank der kommunikativen Android-Plattform funktioniert das teilweise sogar schneller und besser als am Windows-PC oder Mac. Kontakte, Kommunikationswege und Mediendateien sind aufgrund der Flexibilität des mobilen Betriebssystem besser vernetzt. Mit Apps lassen sich die Funktionen eines richtigen Computers schon sehr weit nachbilden.

Fazit: Überzeugendes Design und kleine Schwächen

Bei den Kernkompetenzen eines Smartphones lässt Samsung nichts mehr anbrennen: Display, Geschwindigkeit, Akku, Kamera sind makellos. Das langgezogene AMOLED-Display des Galaxy S8 Plus überzeugt mit hoher Auflösung, Helligkeit und guter Übersichtlichkeit. Mit dem Akku kommt man locker über den Tag und auch viele aufgerufene Apps zwingen den schnellen Prozessor nicht in die Knie. Und auch ohne Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger zählt die Kamera noch zum Spitzenfeld.

Das Entsperren ist etwas fummelig, Bixby noch unbrauchbar, die Displayecken reagieren allergisch auf Stürze und der Lautsprecher ist nur mittelklassig. Dafür liefert Samsung aber ein ordentliches Headset von AKG mit. Kein Premium-Kopfhörer unter den In-Ears, aber besser als nichts. Beim optionalen Zubehör punktet Samsung: Die Dex-Desktop-Station liefert Heimrechner-Qualitäten und die "Gear" VR-Brille verschafft einen unkomplizierten Einstieg in virtuelle Welten.

Insgesamt gibt es derzeit kein besseres großformatiges Smartphone als das Samsung Galaxy S8 Plus.

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