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Darum wurde Lynnlee zwei Mal geboren: Lebensrettende OP im Mutterleib


Lebensrettende Operation im Mutterleib
Die kleine Lynnlee wurde zweimal geboren

t-online, aro

Aktualisiert am 25.10.2016Lesedauer: 3 Min.
Die kleine Lynnlee wurde zweimal geboren.Vergrößern des BildesDie kleine Lynnlee wurde zweimal geboren. (Quelle: Facebook)
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Margaret und Jeff Boemer aus dem US-Bundesstaat Texas erwarteten ihr drittes Kind. Sie wussten bereits, dass es ein Mädchen wird: Lynnlee. Beim Routine-Check in der 16. Schwangerschaftswoche stellte der Arzt jedoch eine Anomalie fest. Lynnlee hatte ein lebensbedrohendes Steißbeinteratom.

"Es war schockierend und beängstigend. Wir wussten nicht, was dieses lange Wort bedeutet oder was die Diagnose für Folgen haben würde", erzählt Lynnlees Mutter Margaret.

Das Steißbeinteratorm entsteht durch einen Fehler in der Embryonalentwicklung. Es ist die häufigste Fehlbildung bei Neugeborenen, dennoch ist es sehr selten. Dabei bildet sich am unteren Ende der Wirbelsäule ein Tumor, der sehr klein und unauffällig sein oder aber kindskopfgroß werden kann.

Der Tumor kann dem Fötus das ganze Blut abziehen

Meist ist der Tumor gutartig, doch er kann in Sonderfällen den Kreislauf des Babys so stark belasten, dass es im Mutterleib stirbt. So war es auch bei der ungeborenen Lynnlee - ihr Herz drohte zu versagen, weil der Tumor die gesamte Blutversorgung für sich beanspruchte.

Auf diesem Ultraschallbild sieht man den großen Tumor am Ende der Wirbelsäule:

Die Ärzte rieten Margaret, die Schwangerschaft zu beenden - wegen der Risiken für ihre eigene Gesundheit und weil der Tumor so groß war. Doch in einer Spezialklink im texanischen Houston schlug man ihr vor, eine Operation am Fötus vorzunehmen. Die Ärzte wollten versuchen, Lynnlees Leben zu retten, indem sie den größten Teil des Steißbeinteratoms entfernten. Sie schätzten ihre Überlebenschance auf rund 50 Prozent.

Ein Baby verloren, eines lebensbedrohlich krank

Für Margaret und Jeff war das nicht der erste Schock, den sie zu verarbeiten hatten. Ursprünglich war Margaret mit Zwillingen schwanger gewesen, verlor jedoch eines der Babys im ersten Schwangerschaftsdrittel. Nun war das Leben ihres verbliebenen Babys bedroht.

In der 23. Schwangerschaftswoche versagte Lynnlees Herz und Margaret wurde notoperiert. Mit einem Schnitt, etwas größer als bei einem Kaiserschnitt, wurde ihr Bauch geöffnet und der gesamte Uterus herausgezogen. Durch einen weiteren sehr großen Schnitt in die Gebärmutter versuchten die Ärzte, an den Tumor heranzukommen, der mittlerweile fast ebenso groß war wie das Baby.

Lynnlee wurde aus dem Mutterleib geholt und operiert

Sie schafften es in der fünfstündigen Operation, etwa 90 Prozent des Steißbeinteratoms bei Lynnlee zu entfernen. "Am Ende hing das Baby heraus. Es war komplett draußen und das ganze Fruchtwasser floss ab - das ist immer sehr dramatisch", sagte der operierende Arzt, Darrell Cass. Das winzige Baby brauchte danach eine Bluttransfusion und das Herz musste wieder zum Schlagen gebracht werden.

Als Lynnlees Zustand stabil war, wurde sie wieder in den Mutterleib eingenäht. "Es ist ein Wunder, dass man den Uterus öffnen und dann wieder komplett verschließen kann und dass die ganze Sache funktioniert", sagt Cass. Die folgenden Tage waren kritisch. Doch zur großen Freude der Eltern erholte sich das Baby langsam, und der Herzschlag wurde stabiler.

Die zweite Geburt folgte knapp drei Monate später

Margaret musste für den Rest der Schwangerschaft ruhen. In der 36. Schwangerschaftswoche, also rund vier Wochen vor dem normalen Geburtstermin, wurde Lynnlee dann ein zweites Mal per Kaiserschnitt aus Margarets Bauch geholt - eine zweite Geburt. Als sie acht Tage alt war, entfernten die Ärzte den Rest des Steißbeinteratoms, das schon wieder angefangen hatte zu wachsen.

Lynnlees Mutter ist glücklich, ihr gesundes Baby zu Hause bei den großen Schwestern Emery und Annabelle haben zu dürfen: "Es war alle Schmerzen wert."

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