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Führerschein: Das müssen Eltern und Teenager wissen


Führerschein
Hilfe! Mein Kind macht den Führerschein

t-online, Jenni Zwick

01.07.2010Lesedauer: 4 Min.
Junges Mädchen im Auto am Steuer, daneben der Fahrlehrer.Vergrößern des BildesMein Kind macht Führerschein: Was ist zu beachten? (Bild: Imago) (Quelle: imago-images-bilder)
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Endlich ist er da - der 18. Geburtstag und damit die Möglichkeit, Auto zu fahren. Viele Jugendliche sehnen sich nach der Unabhängigkeit, die ein eigenes Auto oder zumindest die Fahrerlaubnis versprechen. Seit dem "Führerschein mit 17" beginnt diese "Freiheit" für viele Teenager schon früher - und damit auch die Suche nach der richtigen Fahrschule und einem Fahrlehrer, dem Üben für die Theorieprüfung und schließlich der Absolvierung der Praxisprüfung. Doch wie findet man die beste Fahrschule, was kostet der Spaß und worauf sollten Eltern achten, wenn sie ihre Kids beim Führerschein mit 17 begleiten?

So finden Sie eine gute Fahrschule

In Städten und Kommunen gibt es eine Vielzahl an Fahrschulen - die Schwierigkeit liegt darin, die beste zu finden. Am besten Sie und Ihr Kind fragen in Ihrem Freundeskreis nach, wer, wo, zu welchen Bedingungen seine Führerscheinausbildung absolviert hat und wie zufrieden er mit der Fahrschule war. Auch die Internetauftritte der Schulen geben Hinweise, wie professionell sie arbeiten. Viele Informationen über die Fahrzeuge, Preise, Theorie- und Praxisausbildung finden Sie hier. Ihr Kind sollte telefonisch oder persönlich Kontakt zu den Fahrschulen aufnehmen und sich beraten lassen. Seriöse Fahrschulen werden ihm bereits am Telefon umfassende Auskunft über alle wichtigen Dinge (Fahrzeuge, Theorie- und Praxisausbildung, Preise) geben. Manche Fahrschulen bieten mehrmals wöchentlich Theoriestunden an. Das kann von Vorteil sein, wenn Ihr Kind neben Schule oder Ausbildung noch Termine im Sportverein oder ähnlichem wahrnehmen muss. Vorsicht sollten Sie bei allzu deutlich hervorgehobenen Billigpreisen sein. Auch eine Fahrschule muss kostendeckend arbeiten. Fahrschulen mit so genannten Tiefstpreisen können keine guten Fahrlehrer beschäftigen. Ihr Kind kann fragen, ob es unverbindlich an einem "Schnupperseminar" in der Theorie teilnehmen kann. Tipp: Achten Sie auf Pünktlichkeit! Fahrstunden, in denen der Fahrlehrer Einkäufe oder andere private Dinge erledigt, sollten der Vergangenheit angehören.

Kriterien für die Auswahl einer Fahrschule:

  • Welche Fahrzeuge stehen zur Verfügung?
  • In welchem Zustand sind sie?
  • Wie viele Fahrlehrer oder Fahrlehrerinnen stehen zur Verfügung?
  • Wie modern sind die Ausbildungsräume?
  • Wie weit entfernt liegt die Fahrschule von zuhause?
  • Ist eine Probestunde (als Mitfahrer) oder eine Schnupper-Theorie-Stunde möglich?
  • Wie ausführlich ist die Beratung?
  • Wie häufig wird Theorieunterricht in der Woche angeboten?
  • Passen die Zeiten zum Schul-, Ausbildungs- und Freizeitplan?

Führerschein ist nicht billig

Ein Preisvergleich der örtlichen Fahrschulen lohnt sich, schauen Sie sich deshalb ruhig die Preise an. Aber bedenken Sie, dass Ihnen eine seriöse Fahrschule keinen Endpreis nennen kann. Was Sie oder Ihr Kind tatsächlich am Ende der Ausbildung zahlen müssen, hängt zu einem großen Teil von der Qualität und Effektivität ab mit der die Ausbildung erfolgt. Ein Führerschein Klasse B im Ersterwerb kann weniger als 1000 Euro oder mehr als 3000 Euro kosten. Normalerweise müssen Fahrschüler mit 1500 bis 2000 Euro rechnen. Allerdings unterscheiden sich die Führerscheinkosten regional erheblich.

Führerschein mit 17

Mittlerweile haben alle Bundesländer das begleitete Fahren ab 17 eingeführt. Allerdings handelt es sich um einen Modellversuch, der bis zum 31.12.2010 befristet ist. Beim Führerschein vor der Volljährigkeit dürfen die Jugendlichen in Begleitung eines Erwachsenen Auto fahren. Dabei kann dies nicht irgendeine beliebige Person mit einem normalen Pkw-Führerschein sein - die Begleitperson muss in die Prüfungsbescheinigung des Führerscheins mit 17 eingetragen werden, um damit die Berechtigung für das Begleitende Fahren überhaupt zu haben. Die Personen müssen mindestens das 30. Lebensjahr vollendet hat. Außerdem müssen sie seit mindestens fünf Jahren ohne Unterbrechung eine gültige Fahrerlaubnis für Pkw, den Führerschein Klasse B, haben. Und: Nur wenn zum Zeitpunkt der Prüfungsbescheinigung nicht mehr als drei Punkte im VZR in Flensburg stehen, darf diese Person auch als Begleitperson eingetragen werden. Bei dem „vorgezogenen“ Führerschein können sich Jugendliche bereits mit 16,5 Jahren zur Fahrausbildung anmelden. Hierfür müssen sie bei der örtlichen Fahrerlaubnisbehörde einen Antrag stellen, dem die Erziehungsberechtigten zustimmen müssen. Wichtig: Im Antrag müssen die Namen der späteren Begleitpersonen bereits enthalten sein - eine nachträgliche Erweiterung ist jedoch möglich (fünf Personen maximal). Nach dem Absolvieren der Ausbildung in der Fahrschule kann frühestens einen Monat vor dem 17. Geburtstag die Führerscheinprüfung gemacht werden. Wird die Prüfung bestanden, so wird eine Prüfbescheinigung anstelle des Scheckkartenführerscheins ausgehändigt.

Begleitpersonen sind keine Fahrlehrer

Macht Ihr Kind den Führerschein schon mit 17, werden Sie sich in Geduld üben müssen. Denn Sie begleiten Ihr Kind, sie sind nicht der Fahrlehrer - dieser wird nicht mehr benötigt, da die praktische Prüfung bereits absolviert wurde. Wichtig ist, dass Sie ruhig bleiben, Nerven bewahren und den Fahranfänger nicht unnötig mit gut gemeinten Tipps oder gar Anweisungen stressen. Bewahren Sie aber den Überblick über die Verkehrssituation, um gegebenenfalls auf eine kommende brenzlige Situation hinweisen zu können. Möglicherweise ist ein zweiter Seitenspiegel für den besseren Einblick eine Anschaffung, die sich für das nächste Jahr lohnt. Hierfür sollten Sie allerdings in der Werkstatt abklären lassen, inwieweit dies bei Ihrem Fahrzeug erlaubt ist.

Fahrschüler übernehmen Verantwortung

Insgesamt steht eine aufregende Zeit an - für Sie und Ihr Kind. Die Absolvierung der Führerscheinprüfung sollte deshalb keinesfalls in eine stressige Prüfungszeit in der Schule oder in der Ausbildung fallen. Nur wenn sich der Fahrschüler auf die Fahr- und Theoriestunden konzentrieren kann, wird er schnell und ohne Nachprüfungen die Prüfungen absolvieren können. Das Durchfallen bei der Führerscheinprüfung ist natürlich nicht schlimm, aber es erhöht die Kosten für den Führerschein ungemein. Sie als Eltern sollten Ihr Kind in dieser Zeit unterstützen, allerdings ist der Führerschein auch ein großer Schritt in die Selbstständigkeit, deshalb mischen Sie sich nicht zu sehr ein. Falls Ihr Kind zu faul ist, um zu den Theoriestunden zu gehen, sollten Sie nicht versuchen, es dorthin zu treiben. Es ist seine Entscheidung, wie lange es für den Führerschein braucht und wie viel Geld es gegebenenfalls dafür zahlen muss. Allerdings sollten Sie im Vorfeld klar stellen, dass Sie Mehrkosten keinesfalls übernehmen und Ihr Kind für sein Verhalten die Verantwortung trägt.

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